Die Hepatitis contagiosa canis oder ansteckende Leberentzündung, auch HCC abgekürzt, ist eine Viruserkrankung der Leber bei Hunden. In der akuten Phase werden Erreger vor allem über Speichel, Kot, Nasensekret und Harn ausgeschieden. Die Krankheit ist dabei nicht auf den Menschen übertragbar. Allerdings können sich Wölfe, Füchse, Dachse, Waschbären und Stinktiere infizieren und ein erkranktes Muttertier kann ihren ungeborenen Wurf anstecken. Auch nach Überwinden der Krankheit können betroffene Tiere noch Monate später Viruserreger ausscheiden und somit andere Tiere anstecken. Nach der Aufnahme der Viren über Nase oder Fang vermehren sie sich in den Mandeln Ihres Hundes. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis fünf Tage, wobei sich am vierten Tag die Viren über die Lymphgefäße und -knoten in die Blutbahn ausbreiten und Organe wie Leber, Nieren und Augen befallen.

Krankheitsverlauf

Es gibt drei mögliche Verlaufsformen der HCC, die in ihrer Symptomatik und Prognose erhebliche Unterschiede aufweisen:

  • Perakuter Verlauf
  • Akuter Verlauf
  • Subklinischer bzw. chronischer Verlauf

Der perakute Verlauf ist besonders gefährlich, da sich die Virusmenge in kürzester Zeit enorm erhöht und sehr schnell die lebenswichtigen Organe befällt. Dabei werden große Mengen an Toxinen freigesetzt. Er führt zum Tod des Tieres, noch bevor Sie Symptome bemerken können. Der akute Verlauf zeichnet sich durch das Auftreten von Symptomen aus. Jedoch sind diese Symptome auch charakteristisch für andere Krankheiten und umfassen Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Fieber beim Hund. Nach Ausbreitung der Viren über die Blutbahn kommen Erbrechen und Durchfälle hinzu. Durch die Leberentzündung können Schleimhautblutungen oder Augenblutungen als Resultat einer sich entwickelnden Blutgerinnungsstörung auftreten. Normalerweise treten zwei Fieberphasen auf. Der subklinische oder chronische Verlauf zeigt wenige und unspezifische Symptome. Durch Beschädigungen des Augengewebes kann sich das sogenannte „Blue Eye“ entwickeln, bei dem sich die Hornhaut Ihres Hundes blau einfärbt. Diese Entwicklung ist irreversibel. Auch scheiden betroffene Hunde dauerhaft Viren über Kot und Urin aus. Langfristige Leberschäden können anhand von Blutbildern nachgewiesen werden. Je nach Schweregrad der Infektion bilden sich diese Schäden aber gegebenenfalls zurück.

Behandlung und Prophylaxe

Die Behandlung ist kompliziert und besteht aus der Gabe verschiedener Medikamente, die durch Infusionen und Vitaminpräparate unterstützt wird. Die akute Verlaufsform verläuft bei Welpen zu 100 % tödlich, bei ausgewachsenen Hunden verstirbt nur noch jedes zweite bis zehnte Tier an den Folgen einer HCC-Infektion. Die beste Möglichkeit zur Vorbeugung für Ihren Hund ist eine regelmäßige Impfung. Die erste Impfung Ihres Welpen sollte nach zwei bis drei Monaten erfolgen, die Folgeimpfung circa einen Monat später. Danach muss die Impfung jährlich aufgefrischt werden. Durch den Impfschutz kommt HCC nur noch sehr selten vor.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

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