Sie sind klein, haben acht Beine und saugen Blut: Zecken, das Übel eines jeden Hundehalters. Gerade jetzt, wenn das Gras hoch ist, haben wir trotz Vorsorge immer wieder mit den ungeliebten Blutsaugern unsere Last. Unsere beiden Lieblinge, Dobby und Barat, lassen sich nicht gerade gerne von den Parasiten befreien. Womit entfernt man die lästigen Biester am besten? Wir haben verschiedene Zeckenentfernungsgeräte ausprobiert und möchten unsere persönlichen Erfahrungen mit Ihnen teilen.

Die Zeckenzange

Ganz bekannt und womöglich in fast jedem Hundehaushalt vorhanden ist die Zeckenzange. Sie wird senkrecht an die Zecke herangeführt und soll möglichst nahe an den Mundwerkzeugen der Zecke geschlossen werden. Durch Ziehen und Drehen wird die Zecke aus der Haut gelöst. Klingt einfach – ist es aber ganz und gar nicht. Besonders bei kleinen Zecken haben wir mit der Zange selten Erfolg. Kostenpunkt: 1 - 2,50 Euro

Der Zeckenhaken (Tick Twister)

Mit dem Tick Twister kommen wir gut klar. Dieser Haken wird einfach unter die Zecke geführt und gedreht: Das braucht ein wenig Übung, ist dann aber sehr effektiv. Allerdings muss man vorher die richtige Haken-Größe wählen. Vorsicht: Die Zecke liegt nur auf dem Haken auf und fällt, wenn er schräg gehalten wird, leicht ab. Zwei Hände sind für den Zeckenhaken bei wenig kooperierenden Hunden mit viel Fell nicht ausreichend, da ist Teamarbeit gefragt. Kostenpunkt: 3 - 5 Euro

Das Zeckenlasso

Richtig wild geht es mit dem Zeckenlasso nicht zu, trotzdem können wir es auf jeden Fall weiterempfehlen. Die Schlaufe wird um die Zecke gelegt und zugezogen. Anschließend zieht man die Zecke mit Drehbewegungen heraus. Pluspunkte: Der Zeckenkörper wird nicht gequetscht und die Größe der Zecke spielt auch keine Rolle. Ein richtig fieses Exemplar an den Fledermausohren von Dobby haben wir damit im Handumdrehen entfernt! Allerdings ist Zeckenlasso nicht gleich Zeckenlasso: Wenn die Schlaufe zu weich ist, hat man keine Chance, kleine Blutsauger festzuhalten. Kostenpunkt: ca. 4 - 10 Euro

Die Zeckenkarte

Auch die Zeckenkarte hat es in unser Sammelsurium geschafft.  Sie ist sehr flach und nimmt wenig Platz weg. Wir können von der Benutzung allerdings nur abraten. Die Karte wird waagerecht von der Seite an die Zecke herangeführt. Der „Schnabel“ der Karte wird eingehakt und die Zecke soll in der Bewegung mit entfernt werden. Bei langhaarigen Hunden ist aber am Ende alles verhakt, außer der Zecke. Eine wissenschaftliche Studie besagt zudem, dass Zecken nicht durch Zug, sondern besser durch Drehen entfernt werden sollten, was hier nicht der Fall ist. Kostenpunkt: unter 1 Euro

Entfernung per Hand

Wir schaffen es am häufigsten per Hand die Zecken komplett, und ohne diese dabei zu zerquetschen, herauszuziehen. Dabei hat man am meisten Gespür für den Zeckenkörper und kann die Biester still und heimlich beim abendlichen Kuscheln entfernen. Noch dabei ist diese Methode stets griffbereit und völlig kostenlos. Im Allgemeinen wird aber aus hygienischen Gründen und aufgrund der Gefahr, den Zeckenkörper zu zerquetschen, davon abgeraten. Für uns gilt: Hauptsache raus.

Studie zum Thema

Die größte Studie zur Entfernung von Zecken wurde 2010 im Rahmen einer Diplomarbeit an der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführt. Testsieger war ganz im Gegensatz zu unseren persönlichen Erfahrungen die Zeckenzange (1,33). Auf Platz zwei liegt das Lasso (2,17) gefolgt vom Tick Twister (2,83). Weniger gut haben die Pinzette (4,17) und die Zeckenkarte (4,33) abgeschnitten.

Foto: © Osterland/fotolia.com

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