Solanin ist eine natürlich vorkommende Substanz, die in verschiedenen Gemüsesorten wie Kartoffeln, Tomaten, Auberginen und Paprika, aber auch einigen Zierpflanzen enthalten ist. Obwohl diese Pflanzen für Menschen in der Regel ungefährlich sind, können sie für Hunde und Katzen giftig sein. Hier sind einige wichtige Informationen über Solanin und die potenziellen Risiken für Haustiere.

Bei einem akuten Vergiftungsverdacht hilft der Giftnotruf: +49 551 19240


Inhaltsverzeichnis:


Solanin: Das Wichtigste auf einen Blick

Häufigkeit der Erkrankung Enthalten in Nachtschattengewächsen (Paprika, Tomate, Kartoffel) Verlauf der Erkrankung Meist in den grünen (ggf. unreifen) Teilen der Pflanze enthalten
Schwere der Erkrankung Auch in gekochten Früchten noch vorhanden (hitzestabil) Diagnose der Erkrankung Typische Vergiftungssymptome sind Erbrechen, Durchfall, Störungen des Nervensytems
Vorkommen der Erkrankung Suchen Sie bei Vergiftungsverdacht umgehend eine Tierarztpraxis auf Behandlungsmöglichkeit der Erkrankung Tödliche Dosis variiert

Was ist Solanin?

Solanin ist eine chemische Verbindung, ein sogenanntes Alkaloid, die in verschiedenen Pflanzen der Nachtschattengewächse (Solanaceae) vorkommt. Es handelt sich um eine natürliche Verteidigungssubstanz, die von den Pflanzen produziert wird, um sich gegen Schädlinge und Krankheiten zu schützen. Solanin ist besonders in den grünen Teilen der Pflanzen, wie Blättern, Stielen und unreifen Früchten, konzentriert. Es ist jedoch auch in geringeren Mengen in reifen Früchten und Knollen vorhanden.

Warum ist Solanin giftig für Hunde und Katzen?

Solanin ist für Hunde und Katzen giftig, weil es sie es schwer verdauen und ausscheiden können und es sich somit in ihrem Körper ansammeln kann. Wenn Haustiere Pflanzen der Nachtschattengewächse Familie fressen, können sie Solanin in toxischen Mengen aufnehmen und verschiedene Vergiftungssymptome entwickeln.

Welche Pflanzen enthalten Solanin?

Solanin ist in den meisten Blättern und Früchten von Nachtschattengewächsen, von denen es mehr als 2.500 Arten gibt, enthalten. Die wohl bekanntesten und für Küche und Garten relevantesten Nachtschattengewächse sind zum Beispiel Auberginen, Paprika, Kartoffeln oder Tomaten. Diese Pflanzen haben die Besonderheit, dass sie extra für den Verzehr gezüchtet und die Giftstoffe aus ihren Früchten entfernt wurden. Dennoch ist auch bei ihnen Vorsicht geboten: In den grünen und/oder unreifen Pflanzenteilen befindet sich weiterhin das giftige Solanin, das Ihrem Liebling gefährlich werden kann. Auch Chili-Pflanzen enthalten Solanin. Weitere Nachtschattengewächse sind außerdem u. a.:

  • Bittersüßer und schwarzer Nachtschatten
  • Gemeine Alraune
  • Engelstrompete
  • Lampionblume
  • Gartenpetunie
  • Tollkirsche
  • Stechapfel
  • Cayennepfeffer
  • Gemeiner Bocksdorn (auch als Goji-Beere bekannt)
  • Schwarzes und weißes Bilsenkraut

Vergiftungssymptome bei Hunden und Katzen

Die Symptome einer Solanin-Vergiftung bei Hunden und Katzen können von leicht bis schwer variieren und hängen von der Menge an aufgenommenem Solanin ab. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Magen-Darm-Probleme: Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und vermehrter Speichelfluss können auftreten.
  • Neurologische Symptome: Haustiere können Anzeichen von Unruhe, Zittern, Krämpfen, Koordinationsstörungen und Schwäche zeigen.
  • Herz-Kreislauf-Probleme: Solanin kann auch das Herz-Kreislauf-System beeinflussen und zu erhöhtem Herzschlag, unregelmäßigem Herzschlag und niedrigem Blutdruck führen.
  • Allgemeine Symptome: Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Dehydratation können ebenfalls auftreten.
Solanin: Giftig für Hunde und Katzen

Behandlung von Solanin-Vergiftungen

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund oder Ihre Katze Solanin-haltige Pflanzen gefressen hat und Vergiftungssymptome zeigt, ist es wichtig, sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Der Tierarzt kann eine gründliche Untersuchung durchführen, um den Zustand des Haustieres zu beurteilen und geeignete Behandlungen einzuleiten. Je nach Schwere der Vergiftung kann die Behandlung Maßnahmen wie eine Magenspülung, eine Aktivkohle-Gabe, die Infusion eines Tropfes, Medikamente gegen Erbrechen und andere unterstützende Maßnahmen umfassen. In schweren Fällen kann eine stationäre Überwachung und intensivmedizinische Versorgung erforderlich sein.

Prävention von Solanin-Vergiftungen bei Hunden und Katzen

Die beste Methode, um Solanin-Vergiftungen bei Hunden und Katzen zu verhindern, ist die Prävention. Hier sind einige Tipps, die Sie beachten sollten:

  • Vermeiden Sie den Zugang zu Solanin-haltigen Pflanzen: Achten Sie darauf, dass Ihre Haustiere nicht die Möglichkeit haben, Solanin-haltige Pflanzen zu fressen. Halten Sie solche Pflanzen und Lebensmittel außer Reichweite von Haustieren, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.
  • Achten Sie auf Anzeichen von Pflanzenkauen: Haustiere, insbesondere Hunde, sind bekannt dafür, an Pflanzen zu kauen. Achten Sie auf Anzeichen von Pflanzenkauen und intervenieren Sie sofort, wenn Sie bemerken, dass Ihr Haustier an Solanin-haltigen Pflanzen nagt.
  • Füttern Sie keine grünen Stellen von Kartoffeln, Tomaten etc.: Diese weisen einen höheren Gehalt an Solanin auf.

Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung dar. Bei einer Vergiftung handelt es sich um einen Notfall! Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner etwas Schädliches aufgenommen hat, sollten Sie in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen oder die Nummer des Giftnotrufs anrufen:

+49 551 19240

Melden Sie, wann und wo der Stoff aufgenommen wurde und versuchen Sie, ihn genau zu beschreiben. Wenn möglich bringen Sie die Verpackung bzw. ein Exemplar der aufgenommenen Substanz mit in die Tierarztpraxis.

Foto: © Titel: makarova - stock.adobe.com | Text: Robert Daly/KOTO - stock.adobe.com

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