Jeder Mensch kann an verschiedenen Depressionen leiden, das ist bekannt. Doch auch Hunde, alltägliche Begleiter und Freunde vieler Menschen, können von einer Depressionen betroffen sein. Schließlich stammt das heute so beliebte Haustier vom frei lebenden Wolf ab. Ursprünglich war der Hund also kein Tier, welches tagein und tagaus im Haus und mit Menschen lebte. "Er konnte sich daher auch schlecht leisten, so etwas wie Depressionen zu bekommen. Ein Wolf, der mehr als zwei Wochen (nach diesem Zeitraum spricht man von einer Depression mit den unten beschriebenen Symptomen) keine Lust mehr hat, sich um sein Futter zu kümmern, wäre nicht mehr überlebensfähig. Unser Haushund muss sich dagegen keine Sorgen darum machen, er überlebt, auch wenn er in eine Depression fällt", so die zertifizierte Tierpsychologin Nathalie Örlecke.

Erste Anzeichen von Depressionen beim Hund

Wenn Ihr normalerweise sehr aktiver und an der Umwelt interessierter Hund immer weniger Interesse an verschiedenen Aktivitäten zeigt, könnte dies ein erstes Anzeichen von Depressionen sein. "Bei einer Depression des Hundes ist vor allem auffällig, dass er sich teilnahmslos und nicht mehr hundeartig verhält. Er ist sehr schlecht zu motivieren, die Körperbewegungen sind stark eingeschränkt, sein Blick ist leer. Oft bemerkt man diese Dinge bei einem Hund recht schnell und vermutet erst einmal eine Erkrankung des Bewegungsapparates", so Expertin Nathalie Örlecke, die in der AGILA Hundetrainer-Sprechstunde auch die Fragen der User zur Hundeerziehung beantwortet.

Die Erkrankung kann sich aber auch durch andere Verhaltensänderungen äußern, darunter auch dauerhafte Unruhe oder Futterverweigerung. Mit einer Depression geht meist eine Abwehrschwäche einher, sodass Ihr Hund anfälliger für kleinere Infektionskrankheiten wird. Das Allgemeinbefinden und der Magen-Darm-Trakt sind häufig davon betroffen und der Hund zeigt Krankheitssymptome ohne erkennbare Ursache.

Auslöser für Depressionen beim Hund

Einige wichtige Auslöser für Depressionen beim Hund, die besonders häufig auftreten, sind:

  • Dramatische Veränderungen in der sozialen Umwelt des Tieres, beispielsweise der Verlust einer Bezugsperson
  • Stress: Zum Beispiel, wenn Sie Ihren Wohnort ändern und in eine komplett andere Umgebung umziehen.
  • Angst oder Frustration, wenn sich Ihr Hund überfordert fühlt
  • Zunehmendes Alter: Gebrauchshunde leiden oft unter einer Altersdepression, wenn sie in den Ruhestand versetzt werden
  • Zu wenig Regeln und Erziehung

Abhilfe bei Depressionen des Hundes

Ein depressiver Hund braucht vor allem Rückhalt und Zuwendung von Ihnen und Ihrer Familie. Hundetrainerin Nathalie Örlecke (089dogs - Professionelles Hundetraining) rät hier, nicht in Mitleid zu verfallen. "Besser als zu Hause Rückhalt zu geben sind sportliche Aktivitäten. Übungen des Grundgehorsams, die man langsam aufbaut, sehr viel Motivation beim Gassi gehen, mit dem Hund so umgehen wie mit einem Welpen, klare Strukturen und Regeln, viel Sonne und Licht. Eine graue Umgebung hilft dem Hund nicht." Sollten Sie oben genannte Veränderungen bei Ihrem Vierbeiner beobachten, suchen Sie einen Tierarzt oder Hundepsychologen auf. Dieser kann analysieren, ob Ihr Hund tatsächlich an Depressionen leidet oder eine andere Erkrankung die Ursache für die Veränderungen ist. Die Anwendung von Psychopharmaka sollte ein letzter Ausweg bleiben und ist in vielen Fällen nicht notwendig. Örlecke: "Helfen kann auch eine Lavendelduftlampe zu Hause oder Lavendeltropfen, befragen Sie dazu am besten einen Tierheilpraktiker."

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