Der fast vergessene Hirtenhund

Der Polski Owczarek Podhalanski oder kurz Podhalaner zählt zu den weniger bekannten Hunderassen. Die großen weißen Hunde sind eine sehr alte Rasse, die ursprünglich zum Hüten von Schafherden gezüchtet wurde. Sie stammt aus der Region Tatra, weswegen die Hundeart neben einigen weiteren Namen auch oft als Tatrahund bezeichnet wird.

Der polnische Begriff Polski Owczarek Podhalanski bedeutet so viel wie “Polnischer Schäferhund aus Podhale”. Heute ist der Podhalaner der Nationalhund Polens. Während es in Deutschland nur rund 250 angemeldete Tatrahunde gibt, liegt die Zahl in den Niederlanden etwas höher. Mit ca. drei Jahren ist der Schäferhund vollständig ausgewachsen und kann bis zu 70 cm hoch und 60 kg schwer werden. Sein selbstreinigendes Fell macht den Podhalaner zu einem pflegeleichten Weggefährten und das lange Haar schützt den Hund auch an nassen und kalten Tagen.

Das Wesen des Podhalaners

Da er als Herdengebrauchshund gezüchtet wurde, eignet sich der Podhalaner von Natur aus als zuverlässigen Wächter. Auf sein Rudel und seine Familie gibt er wachsam Acht. Fremden gegenüber verhält er sich abweisend und misstrauisch. Zu denjenigen, die er kennt, ist der polnische Hund überaus freundlich, verspielt und verschmust und lässt keine Kuschelstunde aus. Der Tatrahund geht gerne spazieren, muss aber keinen Marathon laufen. Ein eingezäunter Garten, in dem er sich frei bewegen kann, eignet sich für die Haltung eines solchen Hundes am besten. Der Jagdtrieb ist beim Podhalaner kaum bis gar nicht ausgebildet. Er besitzt ein sanftes Wesen und lässt sich nicht gerne auf Kämpfe ein, obwohl er sehr mutig ist – seine Familie wird er kompromisslos beschützen.

Der Podhalaner als Familienhund

Der Podhalaner eignet sich hervorragend als Familienhund. Wächst er mit Kindern auf, so wird er für diese immer ein verlässlicher Beschützer und Kamerad sein. Trotzdem muss er aufgrund seines Wesens eine gute und konsequente Erziehung genießen. Die Behauptung, dass Hirtenhunde sich nicht erziehen lassen, trifft nicht zu: Der polnische Schäferhund lernt schnell, ist sehr arbeitswillig und behält das Gelernte in der Regel auch sehr lange. Mit dem Tier zu arbeiten, zum Beispiel im Hundesport, ist für Mensch und Hund eine willkommene Abwechslung, aber nicht zwingend notwendig. In Polen werden die Hunde aufgrund ihrer Fähigkeiten vielseitig eingesetzt als:

  • Rettungshund
  • Blindenführhund
  • Fährtenhund

Durch ihren angeborenen Trieb, alles zu bewachen, eignen sich die Podhalaner auch ideal als Hofhunde oder zur Bewachung größerer Grundstücke und gleichzeitig als Kuschelhund für die ganze Familie. Für den Tatrahund ist seine Familie das Wichtigste. Auch ausgewachsene Hunde sind begeisterte Spieler und wollen am liebsten den ganzen Tag toben, verwöhnt und geknuddelt werden.

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