Die Bauchspeicheldrüse oder Pankreas ist ein Organ, das zwar klein ist, allerdings lebenswichtige Vorgänge regelt und maßgeblich an der Verdauung beteiligt ist. Vor allem für die Verdauung von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen ist die Bauchspeicheldrüse von essentieller Bedeutung. Der Pankreassaft wird über einen Gefäßgang in den Zwölffingerdarm abgegeben und unterstützt dort die Aufspaltung der Nährstoffe, um sie dem Körper zur Verfügung zu stellen.
Drei Formen der Pankreasinsuffizienz
Von einer Pankreasinsuffizienz wird gesprochen, wenn die Bauchspeicheldrüse nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Enzyme zu produzieren und infolgedessen Verdauungsstörungen auftreten. Besonders häufig tritt diese Krankheit bei deutschen Schäferhunden auf. Allerdings betrifft sie immer mehr auch andere Hunderassen. Es werden dabei drei verschiedene Arten der Pankreasinsuffizienz unterschieden:
- Die genetische Form. Diese Form wird vererbt.
- Die stressbedingte Form. Sie entsteht vor allem bei Hunden, die unter großen, dauerhaften Belastungen stehen, zum Beispiel Schutzhunde oder Sporthunde. Auch Hunde, die in Familien leben, in denen oft Konflikte vorherrschen, haben ein stark erhöhtes Risiko, an einer Bauchspeicheldrüsenunterfunktion zu erkranken.
- Die entwickelte Form. Hier tritt die Insuffizienz aufgrund von Infektionen mit Eitererregern, Toxinen oder nach der Anwendung bestimmter Medikamente auf. Die Schädigung der Zellen führt zum Austritt von Pankreasenzymen und in der Folge zu einer Selbstverdauung des Organs.
Symptome einer Pankreasinsuffizienz beim Hund
Symptome einer Pankreasinsuffizienz sind Haut- und Haarveränderungen. Der Hund fühlt am Anfang der Erkrankung noch keine Beeinträchtigung seines Wohlbefindens. Dies ändert sich jedoch im Verlaufe der Krankheit und führt zu ansteigender Benommenheit. Der Kot des erkrankten Tieres wird oft in großen Mengen ausgestoßen und weist einen stark säuerlichen Geruch auf. Außerdem ist er fettig-glänzend als Resultat der gestörten Fettverdauung. Dadurch kommt es trotz vermehrt auftretenden Heißhungers zur Abmagerung Ihres Hundes. Sollten Sie einige dieser Symptome feststellen, vereinbaren Sie umgehend einen Termin mit Ihrem Tierarzt.
Behandlung einer Pankreasinsuffizienz beim Hund
Um eine Pankreasinsuffizienz zu therapieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die chronische Verlaufsform ist jedoch unheilbar und besteht ein Leben lang. In akuten Fällen empfiehlt sich eine Diatfütterung in Kombination mit dem Ersatz der fehlenden Pankreasenzyme. Zusätzlich sollte das Futter auf mehrere Mahlzeiten aufgeteilt werden und somit eine kleinere Portionsgröße erreicht werden. Sie sollten außerdem darauf achten, dass die Rohstoffe des Futters von hoher Qualität und vor allem leicht verdaulich sind. Der Ersatz der Enzyme kann entweder durch Tabletten oder Pulver geschehen. Insbesondere bei der stressbedingten Form von Pankreasinsuffizienz sollten Sie Ihrem Hund darüber hinaus die größtmögliche Ruhe zugestehen.
Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.