Wie der Name es verrät stammt die Tibetdogge aus Tibet und ist auch heute noch hauptsächlich in dieser Region verbreitet. Irreführend ist allerdings die Bezeichung Dogge, da es sich bei der Tibetdogge nicht um eine eben solche, sondern eher um eine Art Schäferhund handelt. Die Anfänge der Tibetdogge, in ihrem Ursprungsland auch Do-Khyi genannt, reichen laut Überlieferung viele tausend Jahre zurück und sie zählt somit zu den ältesten Rassen von Haushunden.

Tibetdogge - Eine seltene Hunderasse

Die Tibetdogge wurde ursprünglich als Hirtehund sowie zum Schutz von Haus und Hof genutzt. In ihrem Hauptverbreitungsgebiet rund um Tibet ist dies auch heute noch der Fall. In anderen Ländern wird die Tibetdogge als normaler Haus- und Begleithund gehalten. Viele Vertreter dieser Rasse gibt es jedoch im Vergleich zu anderen Hunderassen weltweit nicht. Das liegt womöglich auch daran, dass die Tibetdogge einen recht eigenwilligen Charakter besitzt und kein Hund für jedermann ist. Außerdem fühlt sie sich besonders in ihrer Herkunftsregion in den Bergen wohl und muss erst an ein Leben unter anderen Umständen gewöhnt werden. Eine richtige Zucht der Tibetdogge wurde erstmals in England Anfang des 20. Jahrhunderts durchgeführt. Durch den Krieg gingen die bis dahin gezüchteten Exemplare jedoch verloren und mit der Zucht musste komplett von vorn begonnen werden. Aufgrund der politischen Verhältnisse in Tibet konnten allerdings lange keine Hunde von dort importiert werden und erst 1975 kamen in Amerika wieder gezüchtete Tibetdoggen zur Welt. Danach folgten auch immer mehr Länder in Europa, die Zucht hielt sich aber dennoch in Grenzen.

Tibetdogge - Der teuerste Hund der Welt

Die Tibetdogge hat über die Jahre vorallem in China einen enormen Aufschwung zum Statussymbol erfahren, weswegen dort unglaubliche Summen für diese Hunde bezahlt werden. So kam es 2011 dazu, dass eine Tibetdogge zum teuersten Hund der Welt ernannt wurde: Hong Dong lebt in China und wurde für rund eine Million Euro verkauft. In Deutschland und anderen Ländern hat sich dieser Trend zum Glück noch nicht durchgesetzt. Die Tibetdogge hat mit einer Größe von bis zu 66 cm Widerristhöhe und einem Gewicht von bis zu 60 kg ein imposantes Erscheinungsbild. Sie braucht als Ausgleich zwar lange Spaziergänge und im Idealfall einen Garten, in dem sie sich austoben kann. Für Hundesport ist die Tibetdogge jedoch nicht unbedingt zu haben, da sie ihre Bewegungen ansonsten gern auf ein Minimum beschränkt. Die Tibetdogge kann draußen sehr verspielt sein, ist drinnen aber ruhig und ausgeglichen.

Tibetdogge - Ein freiheitsliebender Riese

Die Tibetdogge ist kein Hund für Anfänger. Sie ist ein sehr freiheitsliebender und unabhängiger Hund, der es nicht gewohnt ist, viel lernen zu müssen. Die Tibetdogge hat zwar eine schnelle Auffassungsgabe, zeigt dies aber auch nur, wenn sie das Training nicht zu sehr langweilt. Der Dickkopf der Tibetdogge muss mit viel Geduld und konsequenter aber liebevoller Erziehung behandelt werden. Der ursprüngliche Schutz- und Wachhundinstinkt wohnt der Tibetdogge auch heute noch inne und so verteidigt sie Haus und Familie jederzeit, wenn es nötig sein sollte. Die Tibetdogge ist sehr wachsam und zurückhaltend gegenüber Fremden, ihrer Familie gegenüber ist sie jedoch treu und eng verbunden. Trotz der Bindung, die die Tibetdogge zu ihren Haltern aufbaut, braucht sie oft ihre Ruhe und ist entgegen ihres kuscheligen Aussehens kein Hund, der die Nähe seines Herrchens oder Frauchens sucht. Sie wahrt lieber Distanz und hat kein Problem damit auch mal allein zu sein. Wenn die Tibetdogge ihren täglichen Auslauf bekommt ist sie sehr ausgeglichen und ruhig. Das vorhandene Selbstbewusstsein führt jedoch dazu, dass sie sich nicht unbedingt mit anderen Hunden verträgt. Die Tibetdogge ist alles in allem kein einfacher Haushund, der in einer Wohnung gehalten werden kann. Allein ihre Größe und Masse sprechen dagegen. Menschen mit viel Platz und vorallem Geduld und Erfahrung mit Hunden werden in der Tibetdogge einen treuen Begleiter und idealen Wachhund finden.