Sie suchen einen intelligenten und aktiven Hund in kompakter Größe? Der Schipperke sieht nicht nur süß aus, er hat auch einiges auf dem Kasten. Erfahren Sie hier mehr über die kleine Hunderasse mit feiner Nase und viel Energie: Wir informieren über den Charakter, die Haltung und die Gesundheit des Schipperke.


Inhaltsverzeichnis:


Der „kleine Schäferhund“

Beim Schipperke handelt es sich um eine anerkannte Hunderasse, die ihren Ursprung in Belgien hat. Der Name der Rasse soll im flämischen Dialekt „kleiner Schäferhund“ bedeuten und rein optisch erinnert er auch an einen Schäferhund, ist jedoch mit einem Gewicht von 4 bis 7 kg wesentlich leichter und kleiner. Die kleinen Vierbeiner sind hervorragende Ratten-, Mäuse- und Maulwurfjäger.

Der Charakter des Schipperke 

Schipperkes haben einen lebhaften und temperamentvollen Charakter. Die aktiven Hunde sind an allem interessiert, was um sie herum geschieht. Sie scheinen immer nur mit einem Auge zu schlafen und stehen sofort parat, wenn etwas passiert. Ihr Wesen wird zudem als mutig und wachsam beschrieben. Hunde dieser Rasse zeigen häufig große Freude am Bellen. Wer in Frieden mit seinen Nachbarn leben möchte, sollte seinem Vierbeiner daher frühzeitig beibringen, nur kurz anzuschlagen. Seine Umwelt nimmt der Schipperke sehr bewusst und feinfühlig wahr, ist fremden Personen gegenüber aber eher zurückhaltend. Mit Kindern spielt der kleine aufgeweckte Hund leidenschaftlich gern und er lässt sich zu allerlei Schabernack überreden.

Die Haltung des Schipperke

Hundehaltende sollten die Energie dieser kleinen Hunde nicht unterschätzen. Sie eignen sich zwar grundsätzlich für die Haltung in einer Wohnung, allerdings kann ihre Neigung zum Bellen das Zusammenleben in einem Mehrfamilienhaus erschweren. Wichtig ist zudem, dass die temperamentvollen Tiere ausreichend Bewegung bekommen. Hunde dieser Rasse brauchen mehrmals täglich Auslauf – und selbst, wenn der Vierbeiner bereits mehrere Spaziergänge hinter sich hat, sucht er im Haus nach neuen Abenteuern. Im Idealfall beschäftigt man diese Tiere daher zusätzlich durch verschiedene Hundesportarten und bringt ihnen bei, im Haushalt zu helfen. Die Erziehung eines Schipperke gelingt mit Konsequenz und Einfühlungsvermögen. Auch für Haltende kleiner Hunde wird der Abschluss einer Hundehaftpflicht- und einer Hundekrankenversicherung empfohlen.

Die Gesundheit des Schipperke

Grundsätzlich ist die Rasse als recht robust bekannt: Die körperlichen Beschwerden sind übersichtlich und werden in Berichten über die Rasse häufig komplett übersehen. Ein paar Prädispositionen gibt es allerdings. Außerdem sollten Sie das Gewicht des Vierbeiners im Blick haben, denn der Schipperke neigt etwas zu Übergewicht.

Stoffwechsel-Beeinträchtigungen

Der Schipperke ist von der seltenen Erbkrankheit Galaktosialidose betroffen, die den Stoffwechsel beeinträchtigt und dazu führt, dass Abfallprodukte vom Körper nicht mehr ordnungsgemäß entsorgt werden. Das kann die Lebensqualität des Hundes auf verschiedenste Weise beeinträchtigen, beispielsweise über Muskel-, Atem- und Verdauungsprobleme oder vergrößerte Organe. Auch Mukopolysaccharidose Typ IIIb ist eine seltene genetische Erkrankung, die den Stoffwechsel beeinträchtigt und sich unterschiedlich äußern kann. Typische Symptome umfassen Skelettveränderungen sowie neurologische und Verhaltensprobleme (z. B. Lernprobleme).

Hautprobleme

Außerdem kann der Schipperke von der Color Dilution Alopecia (CDA) betroffen sein, einer unheilbaren Hauterkrankung, die bei Hunden mit aufgehelltem Fell vorkommt (z. B. Blau statt Schwarz, Beige statt Braun). Bei erkrankten Hunden fällt das Fell aus und es kommt zu Hautproblemen wie Schuppenbildung und Juckreiz.

Herz-Kreislauf-Erkrankung

Auch besteht eine erhöhte Disposition für den persistierenden Ductus arteriosus botalli (PDA) mit Links-Rechts-Shunt. Hier handelt es sich um eine angeborene Herz-Kreislauf-Erkrankung, bei dem ein Blutgefäß, das beim Ungeborenen im Mutterleib geöffnet ist und nach der Geburt geschlossen sein sollte, geöffnet bleibt. Das belastet das Herz-Kreislauf-System und führt zu Symptomen wie Atembeschwerden, verminderter Ausdauer und einer vergrößerten Leber.

Rute oder keine Rute?

Laut Rassestandard des internationalen Hundezuchtverbandes FCI sind auch Schipperkes anerkannt, die einen Stummelschwanz oder gar keine Rute haben. Dies ist aus tiermedizinischer Sicht sehr kritisch zu betrachten. Zum einen können schwanzlose Hunde nicht eine artgerecht kommunizieren. Zum anderen kann die verkürzte Wirbelsäule Probleme wie Harn- und Kotabsatzstörungen mit sich bringen.

Diese Merkmale machen Hunde krank!

Bevor Sie sich einen Schipperke zulegen, sollten Sie sich dieser möglichen Krankheiten und damit verbundenen Tierarztkosten im Klaren sein. Die sorgfältige Wahl eines verantwortungsvollen Züchters, der sich der Prädispositionen bewusst ist und in der Zucht berücksichtigt, ist selbstverständlich. Treten trotzdem Beschwerden auf, die auf eine der genannten Krankheiten hinweisen, sollten Sie rechtzeitig tierärztliche Unterstützung suchen.

Dieser Artikel wurde geprüft von Tierärztin Melanie Müller.

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