Das Wobbler-Syndrom wurde das erste Mal bei der Hunderasse Basset Hound im Jahr 1967 beschrieben und leitet sich von den arrhythmischen Bewegungen des erkrankten Tieres ab: Das englische Verb „to wobble“ entspricht dem deutschen „wackeln“. Unter anderem wird auch von Spinaler Ataxie gesprochen. Geschädigte Nervenbahnen des Rückenmarks verursachen die Erkrankung, die bei großen Hunden häufiger auftritt als bei kleinen. Zudem sind in etwa nur halb so viele weibliche wie männliche Tiere betroffen. Die Heilungschancen hängen stark vom Auslöser des Syndroms ab.

Entstehung des Wobbler-Syndroms und verschiedene Arten

Die Schädigung der Nerven wird in der Regel durch eine Kompression hervorgerufen, die entweder durch eine statische Verengung des Wirbelkanals zustande kommt, der sogenannte statische Wobbler, oder wenn das Rückenmark erst durch eine Bewegung verengt wird, der dynamische Wobbler. Die Ursachen für diese Schädigungen sind vielfältig. Die häufigste ist eine angeborene Fehlbildung. Aber auch Erkrankungen der Bandscheibe, bösartige Gewebeneubildungen (Neoplasien) oder Abszesse können der Auslöser des Syndroms sein. Es erfolgt eine Unterteilung in verschiedene Arten:

  • Fehlbildung des Wirbelkörpers seit Geburt
  • Fehlbildung des Wirbelbogens oder der Gelenkfortsätze
  • Chronisch-degenerative Bandscheibenerkrankung
  • Wirbelkörper biegt sich nach oben („Vertebral Tripping“)
  • Uhrglaskompression (Kombination aller Arten)

Symptome

Aufgrund der vielfältigen Ursachen sind auch die Symptome variabel. In ca. 85 % der Fälle entwickelt sich die Krankheit schleichend, sodass Sie als Hundebesitzer Gefahr laufen, die Symptome zu verkennen und nicht ernst zu nehmen. Anzeichen für eine Erkrankung Ihres Tieres am Wobbler-Syndrom können sein:

  • Unsicherer, arrhythmischer Gang
  • Pfoten streichen über den Boden, zunehmende Abnutzung der Krallen
  • Breitbeiniges Stehen
  • Starke Vergrößerung der Schrittlänge der Vorderfüße
  • Unfreiwillige Bewegung des Halsbereiches

Diagnostik

Für die Diagnose gibt es verschiedene Herangehensweisen. Zuerst wird immer eine neurologische Untersuchung vorgenommen, bei der sowohl Haltung als auch Stellungsreaktionen überprüft werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Untersuchung mit dem Röntgengerät, zumeist unter Zuhilfenahme von Kontrastmittel. Dabei muss der Tierarzt Ihren Hund kurzeitig narkotisieren. Wenn der Einsatz von Röntgenaufnahmen noch immer keine sichere Diagnose zulässt, können auch CT und MRT Aufnahmen durchgeführt werden. Beide Verfahren lassen sehr zuverlässige Diagnostik zu, erfahren aber aufgrund hoher Kosten und geringer Verfügbarkeit nur bei unsicheren Fällen Verwendung. Therapie Eine Therapie kann grundsätzlich auf zwei Arten stattfinden:

  • Operative Therapie: Unterscheidung in Dekompression oder Stabilisierung der betroffenen Bereiche, jedoch können beide auch kombiniert werden
  • Konservative Therapie: prinzipiell chirurgische Behandlung, bei stabilem und mildem Verlauf des Wobbler-Syndroms eine allerdings Ruhigstellung, also wenig Bewegung, Leinenzwang, kein Spielen, oder bei jungen Hunden eine Überprüfung des Futters in Bezug auf den Calciumanteil

Die genannten Informationen stellen keine Anleitung zur Selbstdiagnose und Behandlung von Tierkrankheiten dar. Tierhaltende sollten bei gesundheitlichen Problemen ihres Tieres in jedem Fall eine Tierärztin oder einen Tierarzt um Rat fragen. Diagnosen über das Internet sind nicht möglich.

Foto: © Fiedels/fotolia.com