Was tun, wenn Leine anlegen nicht möglich ist?

Leinenführigkeit ❯ Hund lässt sich nicht anleinen
Petra L. schrieb am 04.12.2022
Wir haben seit 3 Wochen eine 8 Monate alte Angsthündin aus dem Tierschutz (Shelter in Bulgarien). Sie hat noch kein Vertrauen zu uns. Das Panikgeschirr hat sie immer angelegt. Bei ihr ist nur der Fluchtgedanke. Um ihr die Führleine anlegen zu können, müssten wir sie in eine Ecke treiben, um die Leine anlegen zu können, was aber den Hund unnötig stressen würde, was wir jedoch nicht möchten. Wäre es sinnvoll mit einer Hausleine zu üben? Wir möchten gerne mit ihr rausgehen, aber ohne Leine ist das leider nicht möglich.

Welche Möglichkeiten gibt es noch, um ihr die Angst zu nehmen??
1 Antwort
Hallo Frau Lenz, ja, eine Hausleine ist sinnvoll. Sie müssen den Hund dann nicht in die Ecke drängen und vor allen Dingen nicht über ihn beugen, was für viele Hunde eine bedrohliche Haltung darstellt. Gehen Sie in die Hocke - machen sich klein - und wenden Sie Ihre Körperfront zur Seite, damit Ihr Hund nicht noch zusätzlich Angst bekommt. Der Tagesablauf bei Hunden aus dem Ausland sollte strukturiert sein, damit sie Sicherheit bekommen. Immer der gleiche Tagesablauf, draußen zunächst immer die gleichen Wege. Sucht Ihr Hund Schutz bei Ihnen, ignorieren Sie ihn nicht, sondern sind Sie da - Angst kann man nicht "belohnen", indem man den Hund beachtet. Verlangen Sie von Ihrem neuen Mitbewohner nicht zuviel - sondern lassen ihn langsam ankommen. Schauen Sie genau, welche Umweltreize sie kennt oder welche nicht - auch da sollte ihr nicht zuviel zugemutet werden.

Viele Grüße

Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-trainerin
www.kerstin-gebhardt.de

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