Hund zwickt fremde Menschen

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Sunny111 schrieb am 29.01.2015
Hallo,wir haben einen 9 monate alten Border Collie / Aussie Mix.

Wir beschäftigen uns unserer Meinung nach sehr ausgiebig mit ihm...das heisst, die Spaziergänge sind 3 (von 4)mal täglich mit Training verbunden (Dummytraining, Suchspiele und Schnüffelspiele), außerdem haben wir eine Sandhalle, in dem er mind. 2 mal die Woche komplett durchdreht (rennen rennen rennen) und mit anderen Hunden spielt.

Mit etwa 7 Monaten fiel uns das erste mal auf, dass er einen fremden Menschen ins bein gezwickt hat (dieser arbeitete gerade mit einer Motorsäge), dabei war der Hund angeleint.
WIr hatten ihn da noch ohne Leine geführt und teilweise ist er so ausgeflippt, dass er auf fremde Menschen zugerannt ist und sie einfach mehrmals gezwickt hat. Teilweise waren wir auch mit anderen Hundbesitzern spazieren und hatten uns schon 10 min. mit diesen unterhalten und plötzlich kam unserer an und zwickte den "fremden" in die Wade.

Also haben wir unseren nun nur noch an der Schleppleine.
Letztens waren wir am Strand und haben gerade Dummytraining gemacht (Halbe Wege Down, Dreiecksübung etc.) etwa 20 m neben uns lief ein Päärchen und aus der Bewegung raus ist unser Hund losgesprintet auf den Mann zu, ich konnte aber zum GLück noch die
Laufleine in die Hand nehmen und ihn davon abhalten.

Oftmals zwickt unser Hund ohne Vorwarnung und in unterschiedlichen Situationen. Er deuted es auch nie wirklich an, also das typische fixieren oder so. Er rennt einfach los oder dreht sein Kopf um...
Gestern saß er artig neben mir im Sitz, als eine 3er Gruppe lachender Jugendlicher an uns vorbei lief. Mein Hund schaut mich an, dreht dann ganz langsam seinen Kopf um und zwickt in aller Ruhe den einen Jungen in die Jogginghose...
Da war ich echt baff!

Ist das zur Zeit noch "Welpengehabe" oder sollte man jetzt schon (mit 9 Monaten!) zum Hundetrainer gehen?
5 Antworten
Gabriele Holz | Hundetrainer/in
schrieb am 29.01.2015
Hallo Sunny,
wie ich aus Ihrer Frage ersehen kann, beschäftigen Sie sich sehr viel mit Ihrem Hund und haben sich auch mit den Eigenheiten der Rassen auseinander gesetzt. Daher ist Ihnen ja auch bewusst, dass das Zwicken zum Verhaltensrepertoire der Hütehunde gehört. Hütehunde zeigen dieses Verhalten um sich bei den Schafen durchzusetzen oder sie zu maßregeln. Dass Ihr Hund dies bei fremden Menschen zeigt, ist meines Erachtens eine Übersprungshandlung, deswegen auch keine "Warnung" im Vorfeld. Für eine Übersprunghandlung gibt es viele Gründe. Von Stress über Schmerz , zu laute Geräusche bis zur Überforderung. Wenn Sie einen guten Hundetrainer in Ihrer Nähe haben, würde ich auf jeden Fall einmal Kontakt aufnehmen. Gute Hundetrainer finden Sie u.a. über den BHV oder den BVFT. Oftmals kann es auch helfen, das Training aufzunehmen und noch einmal sich alles anzusehen. Auf jeden Fall würde ich agieren, bevor sich so ein Verhalten etabliert.

Ich bin sicher, dass Sie das Verhalten ganz schnell umlenken können und wünsche Ihnen noch viel Spaß mit Ihrem Hund.

Liebe Grüße
Ihre Gabriele Holz
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Hallo, das Zwicken gehört mit zum Hüten und ist dabei auch erwünscht. Nun müssen Sie ihrem Hund klar machen, dass er andere Menschen nicht hüten muß und darf. Im Moment testet ihr Hund, wieweit er gehen kann und was erlaubt ist. Zum einen muß ein klares Abbruchsignal kommen. Nicht erst, wenn er schon dabei ist. Es ist ihm grundsätzlch verboten seine Zähne in einen Menschen zu schlagen. Arbeiten Sie weiter mit der Schleppleine. Sobald er nur den Ansatz macht, auf eine andere Person loszurennen, stoppen Sie ihn und rufen ihn zurück. Dafür erhält er aber nur ein kurzes "fein".
Trainieren Sie ein Alternativverhalten auf. Du siehst einen Menschen, komme zu mir und du erhältst eine Belohnung in Form von Spiel, Aufmerksamkeit etc. . Er soll lernen es lohnt sich nicht, zu anderen Leuten hinzulaufen, bei Frauchen ist es besser. Hier müssen Sie aufpassen, dass sich keine Lernkette in die falsche Richtung entwickelt: Mensch kommt - ich renne hin - Frauchen stoppt mich = Belohnung! Also nur belohnen, wenn er sich von sich aus zu Ihnen hinwendet.
Wenn sie im Restaurant sitzen, weisen Sie ihm eine Ecke zu, wo er nicht die Möglichkeit hat, an andere Personen heranzukommen. Auch auf der Strasse können Sie ihn blockieren, indem Sie ihn einfach auf der personenabgewandten Seite führen.
Auch das ins Bein zwicken kann schon als Körperverletzung ausgelegt werden und richtig Ärger geben, wenn Sie an das entsprechende Gegenüber geraten. Ersparen Sie sich und ihrem Hund dies und handeln Sie deswegen vorausschauend, bis Sie das unerwünschte Verhalten in Griff haben!
Zur Unterstützung ihres Training können Sie sich natürlich auch an eine seriöse Hundeschule wenden. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. MfG S. Kutschick
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Claudia H.
schrieb am 30.01.2015
Guten Tag Sunny,

wenn ich mir das so durchlese, wird mir ganz komisch...

Hundebesitzer mit Hütehundrassen bekommen bei mir hauptsächlich eins verordnet: RUHE lernen. Ein Hund schläft ca 20 Stunden am Tag, wenn man ihn lässt - auch Hütehundrassen.

Manchmal neigen sie dazu, nicht zur Ruhe zu kommen, dann ist es umso wichtiger, ihnen Ruhepausen zu verschaffen. Gute Dienste kann dabei eine Hundebox leisten.

Ich würde also zunächst mal alles herunterschrauben und ganz viele ruhige Übungen trainieren wie z.B. die Deckenübung (Anleitung siehe hier: http://www.welpenerziehung24.de/hund-platz-beibringen/ ) und ganz viele Impulskontroll-Übungen machen. Also der Hund wartet, während ein Ball fliegt, ein Jogger läuft, ein Fahrrad vorbeisaust, etc. Ein Beispiel finden Sie hier: http://www.welpenerziehung24.de/baellchen-werfen/

Und darüber hinaus würde ich die Begegnungen so üben, dass sie für den Hund bedeuten: "Ey, klasse! Da kommt jemand - ich orientiere mich mal zu Frauchen".

Wie das funktioniert, können Sie hier nachlesen: http://www.welpenerziehung24.de/welpe-will-zu-jedem-hund/

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg. Gerne können Sie mich ansprechen, wenn Sie weitere Fragen haben.

Claudia Hußmann

http://www.mein-lieber-hund.de
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Serdar
schrieb am 07.07.2017
Habe eure Fragen und Antworten gelesen und habe das gleiche Problem, oder hatte mit Disziplin klappt alles..mein bester Freund hat sich von Ihrer Freundin palavern lassen, ohne die Rasse erst einmal zu erkunden..(Border Collie mit einem Altdeutschen Hütehund) gemischt..5.Monate alt, Rüde und wuchs im Zwinger auf..und das auf einem Bauernhof.., hat immer systemayisch seinen Freilauf gehabt so wie ich verstanden habe..naja irgendwann war erbei der Freundin zu Hause, Sie ist aber überfordert und der Hund zeigt seine Dominanz gerne.. Da war mein bester Freund sehr verzweifelt und rief den Züchter an..er kam eines Tages und machte folgendes..(ich war nicht dabei, sonst hätte ich das unterlassen..ein Tier ubterwerfen zu versuchen indem man es auf deb Rücken legt und die Schnauze zu packt, finde ich so FALSCH!!! Niemals so ein rum gedoktore..weil es schnell gehen soll..seitdem akzeptiert er seinen Besitzer nicht..und will zwicken und knurrt Ihn an wenn er sich ins Bett legt zu seiner Freundin..und er ist nur einmal die Woche dort..weil sie hat Ihre eigene Wohnung und er auch..naja dann hab ich mich angeboten und gesagt das ich das gut kann, da ich auch Erfahrubg habe mit Hunden..er brachte dieses schöne Tier zu mir..ubd inberhalb 1 Stunde hat er so ein Vertrauen zu mir gewonnen..nun habe ich Ihn 12 Tage und er greift keine Fahrradfahrer oder Jogger mehr an..weil ich immer dann agierte bevor er reagierte..er ist so ruhig geworden..aber nun komme ich nicht los von Ihm und er nicht von mir..aber meine Frage lautet, hat diese Rasse von Geburt an dieses Verhalten? Also Schafe in die Waden zu zwicken um es zu mäßigen oder in Schach zu halten? Woher wissen die das? Denn es war echt Arbeit um es abzutrainieren oder abzugewöhnen..aber es hat mir eine Freude bereitet..Ich liebe Tiere!
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Raphael
schrieb am 27.07.2020
Hallo, ich weiß das die Frage jetzt gute 5 Jahre Herr ist ich möchte nur wissen ob das Problem mittlerweile in den Griff bekommen wurde.

Wir haben eine 13 jährige die der gleichen rasse entspricht (Borderkoli ausi Dalmatiner mix)

Die wir seit 13 Jahren hüten das sie keinen anderen Menschen etwas tut. - wir haben sie jetzt 13 Jahre lang und erst mit den 13. alter ging das weg.

Egal ob wir sie lobten wenn sie nix tat oder nicht, sie ist ein dickköpfiger Hund gewesen in diesem Zusammenhang.


Nun hab ich einen malinois der richtig friedlich und liebevoll auf andere Menschen zu geht und dabei manchmal auch so n kleinen knacks hat und die Menschen „aggressiv“ angeht. So ohne Vorwarnung, er ist mittlerweile 1 1/2 und diese Phase fing erst seit kurzem an und geschah auch bis jetzt erst 2x innerhalb von 4 Monaten.


Einmal ging ein man an der Apotheke an uns vorbei als er sich hingelegt hatte dabei erwischte er zum Glück nur den Mantel.


Heute aber wiederum war er erneut friedlich unterwegs, ein Mann hielt mich an und fragte ob ich ihm helfen könne. ...

Der Hund blieb ruhig und ließ mich dem man helfen, nach 5 min (ich weiß nicht ob es ihm zu lange gedauert hatte) zwickte er dem Mann ins Hosenbein so ohne nix kein bellen kein Knurren kein gar nix er war wie als hätte ihn eine Biene gestochen und er müsste jetzt den Mann ins Hosenbein zwicken.


Wenn es nicht oft passiert, ist es echt schwer ihm auszutreiben... meint ihr es wäre eine Phase hierbei? Da das urplötzlich nun kam und vorher eigentlich nix passierte und es auch nicht oft (2x in 4 Monaten) passierte.
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