Trennungsangst

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Claudia R. schrieb am 18.04.2024
Hallöchen,
Wir sind grad etwas (nein eigentlich schon sehr verzweifelt) was unsere Hündin angeht !
Zu unserem Hund:
Unsere Hündin ist eine Appenzeller Sennenhündin und ist 9 Jahre alt, ich würde sie als unsicher beschreiben und auch bei Hundebegegnungen haben wir so unsere Kämpfe - aber mit diesen „Problemen“ können wir umgehen!

Nun hat sich, vielleicht auch durch Corona verstärkt (da ich fast immer von zu Hause arbeite) ein Thema ergeben wo wir aktuell keine Lösung finden, hier aber unbedingt eine Lösung gefunden werden muss, auch berufsbedingt! Unsere Hündin uriniert (trotz Gassigehen) wenn ich nicht da bin über Nacht ins Wohnzimmer! Wenn wir ein paar Stunden weg sind nicht ( zumindest noch nicht ) nur wenn ich über Nacht nicht da bin! Berufsbedingt und auch bedingt das meine Eltern nicht hier wohnen muss sie ab und an auch mal in die Hundepension- hier macht sie auch rein und ich weiß nicht, wie lange sie da noch kommen darf (was einen riesengroßes Problem für uns wäre)!

Was können wir tun, das sie das nicht mehr macht? 
1 Antwort
Guten Tag,
was meinen Sie,könnte Ihr Hund Ihnen damit sagen wollen? Hunde reagieren mit ihren Ausscheidungen auf Stress zu Hause und in der Hundepension. Sind Sie hektisch, haben Sie Sorgen? Warum ist Ihr Hund unsicher? Fühlt er sich von Ihnen nicht beschützt. Hunde reagieren sehr fein auf unsere Stimmungsschwankungen oder auf Stress. Sie haben Probleme bei Begegnungen mit anderen Hunden, weil Ihr Hund Ihnen (noch) nicht zutraut, dass Sie sie beschützen können. Ihr Leben ist sehr unregelmäßig und für den Hund nicht einzuschätzen, daran können Sie wenig ändern, aber Sie können Ihr Sicherheit bieten:


Ab sofort führen Sie: Der Hund geht bei allen Begegnungen an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis abgewandten Seite.
Atmen Sie aus und gehen Sie mit dem Fuß, an dem Ihr Hund ist los. Wenn Ihr Arm nach vorne geht, haben sie verloren. Zupfen Sie : Annehmen, lockerlassen, annehmen, lockerlassen Ihr Arm geht gerade nach hinten. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen von uns wegzuziehen und alles wegzubellen, wenn sie VOR uns laufen. Noch trauen uns die Hunde nicht zu, dass wir alles für sie regeln.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Das wäre ein Anfang, schreiben Sie mir gern, wenn ich nicht richtig liege, dann arbeiten wir an einer gemeinsamen Lösung.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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