Warum zieht er an der Leine?

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FuJu2016 schrieb am 25.05.2016
Hey
Wir haben jetzt schon so viel ausprobiert wie nur möglich das der Spaziergang endlich entspannt wird aber er zieht wie verrückt und wenn Timmy mal nicht an der Leine zieht dann hält das nur für ein paar Sekunden. Wir würden ihn auch gerne frei laufen lassen aber so bald er einen anderen Hund sieht oder etwas wittert oder einfach etwas interessanter ist dann hört er nicht mehr auf den Rückruf. Er ist halt ein Jagdhund aber auch das muss doch gehen oder? Nicht mal mit Leckerli oder Spielzeug kann man ihn Dann bei uns halten.
Danke schon mal
LG julia und matze
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 25.05.2016
Guten Tag,
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Oft dürfen Hunde ziehen, dann nervt es den Besitzer und er reagiert. Der Trick ist auch hier wirklich Konsequenz!
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück. Oft dürfen Hunde ziehen, dann nervt es den Besitzer und er reagiert. Der Trick ist auch hier wirklich Konsequenz!
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Das sichere Heranrufen üben Sie am besten mit einer Schleppleine, die Sie am Geschirr befestigen. Üben Sie dann gezielt, indem Sie immer wieder rufen und den Hund, wenn er nicht kommt, sanft zu sich herziehen. Dann bekommt er ein Leckerchen und wird sofort wieder laufen gelassen. Wenn er kommt, ohne dass Sie ihn ziehen müssen, lassen Sie Ihr Ende der Leine auf dem Boden so dass er frei läuft, Sie aber immer noch als Notbremse auf die Leine treten können. Lassen Sie den Kleinen aber IMMER zu sich herkommen, laufen Sie ihm nicht hinterher oder locken ihn sonst müssen Sie immer wieder mit dem Training von vorne anfangen.
Ein Hund, der nicht ausgelastet ist, kann sich nicht aufs Leinentraining konzentrieren und ist auch sonst schlecht unter Kontrolle zu halten. Deshalb ist es zusätzlich wichtig, den Hund auszulasten, z. B. mit Suchspielen (nicht mit Leckerlis locken sondern Futter, auch im Futterdummy, suchen zu lassen), apportieren (nicht nur den Ball werfen, sondern auch Gehorsamsübungen machen) oder vieles mehr, was auch online zu finden ist.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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