Hund schnappt unvermittelt zu

Angst ❯ Vor Menschen
Hannah K. schrieb am 01.10.2014
Hallo, unser 9-jähriger Terriermischling, den wir seit erst einer Woche aus einem Tierheim haben, schnappt z.B. zu, wenn man ihn im Körbchen streicheln möchte. Er knurrt vorher nicht. Er lässt sich auch nicht (gern) anfassen, Pfoten abtrocknen mit einem Handtuch nur sehr schwierig (er knurrt (immerhin) und schnappt)). Er hat sich auch schon vor uns auf die Seite gelegt und das Bein angehoben (von anderen Hunden weiß ich: "Aufforderung zum kraulen". Er lässt sich ganz kurz kraulen und schnappt dann zu. Leider kann ich aus sehr Gestik nichts ablesen. Er hat sich auch schon in den Garten zwischen zwei Heckenpflanzen ganz an den Zaun gelegt, schien dort sehr zufrieden. Als er ins Haus sollte, kam er auf Rufen nicht. Als ich ihn holen (und dazu am Halsband anfassen) wollte, knurrte er mich an. Ich habe dann ein Brett an die Hecke geschoben, so dass er rauskam. Auf mein "Sitz" setzte er sich hin und ich konnte ihn anleinen. Beim Aufeinandertreffen von Familienmitgliedern und ihm freut er sich. Im Umgang mit Hunden ist er unkritisch. Ist das Zuschnappen Abwehr oder Territorial? Was können wir konkret tun, damit wir mit dem Hund problemlos umgehen können und nicht immer in Sorge sein müssen, dass er zuschnappt? Bisher versuchen wir, solche Situationen einfach zu vermeiden. LG Birgit Onnen aus Hamburg
1 Antwort
Hallo,

für das Verhalten, das Sie bei Ihrem Hund beobachten, gibt es mehrere Ursachen.

Zum einen kann es sich hier um ein reines Verhaltensproblem handeln. Wenn dies der Fall ist, kann man versuchen, mittels eines passenden Trainings daran zu arbeiten, dass Ihr Hund bei Berührungen entspannter wird.

Zum anderen kann es sein, das eine Erkrankung das Verhalten verursacht. In meiner Tätigkeit sehe ich sehr häufig, das Hunde Berührungen nicht mögen und bspw. Knurren oder Schnappen, weil sie dem Menschen vermitteln möchten, dass Berührungen unangenehm sind. Als Auslöser für das Verhalten lassen sich bei einer gründlichen Untersuchung in der Mehrzahl der Fälle schmerzhafte Veränderungen bspw. im Rücken oder in den Gliedmaßen feststellen. Sollte dies bei Ihrem Hund zutreffen, sollten Sie erst eine Schermztherapie für Ihren Hund beginnen, und nach Anlaufen zusätzlich ein passendes Training absolvieren.

Mein Rat:
- Lassen Sie Ihren Hund von einem Tierarzt, der auf Orthopädie und/oder Neurologie spezialisiert ist, untersuchen.
- Stellen Sie Ihren Hund gleichzeitig bei einem verhaltenstherapeutisch tätigen Tierarzt vor - Ansprechpartner kann ich Ihnen gerne nennen.

Viele Grüße,
Stefanie Ott
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