Pöbeln an der Leine, was kann ich tun?

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
anne.busch71 schrieb am 27.12.2021
Gismo wird im Februar 2 Jahre alt und ist seit letztem Sommer kastriert. Ohne Leine ist er auf der fremden Hundewiese Hunden gegenüber ängstlich und geht größeren Hunden nach Möglichkeit aus dem Weg. Auf „seiner“ Hundewiese pöbelt er jeden Hund an, fühlt sich mit seinen Kumpeln im Rücken stark. Beim Spaziergang an der Leine wird jeder fremde Hund angebellt/angeknurrt, er zerrt an der Leine und ist ein Giftzwerg. Er beruhigt sich erst, wenn der andere außer Sicht ist oder (zum Beispiel im Biergarten) an einem Platz hinlegt. Wie kann ich das ändern bzw. ihm Sicherheit geben? Ein weiteres Problem ist, das er auf „seiner“ Hundewiese oder Straße versucht Jogger und Fahrradfahrer zu verjagen. Beim Spaziergang lassen sie ihn jedoch kalt.
3 Antworten
Guten Abend,
Ihr Hund trifft zu viele eigene Entscheidungen und vertraut Ihnen noch nicht.
Bitte gehen Sie niemals direkt auf einen Hund oder einen Menschen zu. Bauen Sie Vertrauen auf: Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“ oder zu fliehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klar zu kommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund. Gerade auf der vertrauten Hundewiese rufen Sie ihn öfter ab, unterbinden Sie Gepampe und seine eigenen Entscheidungen.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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anne.busch71 | Fragesteller/in
schrieb am 27.12.2021
Hallo und danke für die Antwort.
Heißt das er muss grundsätzlich IMMER hinter mir gehen? Normalerweise geht er neben oder vor mir. So kann ich sehen, ob er in Ruhe schnuppern oder sein Geschäft erledigen möchte
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Gern!
Das können Sie gern machen, aber Fuß ist basta: Hinter Ihnen bei allen Begegnungen, um ihm Schutz zu geben - sonst pampt er wieder.
Und wichtig: Grundsätzlich und immer an der anderen Körperseite und hinter den Füßen. Dann kann er Vertrauen aufbauen und sich auf Sie verlassen und muss selbst nix wegbellen.
Gruß
Inge Büttner-Vogt
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