Pöbeln an der Leine

Leinenführigkeit ❯ Leinenaggression
Annabella M. schrieb am 11.11.2023
Hallo, unser Cody ist eine 2 jährige Französische Bulldogge. Wir sind mit ihm seit Anfang an in der Hundeschule, trotzdem bekommen wir das Leinenpöbeln einfach nicht abtrainiert. Wir versuchen den Blickkontakt zwischen ihm und dem anderen Hund direkt zu unterbinden, haben es auch schon mit dem Futterdummy versucht, indem wir ihm den in seine Nähe geworfen haben...alles Tipps meiner Hundetrainerin. Trotz alledem: sobald er einen anderen Hund bereits aus der Ferne mitbekommt, werden die Ohren aufgestellt, es wird in die Leine gezogen und der Kamm stellt sich auf. Jegliche Kommandos die er je gelernt hat, sind urplötzlich vergessen. Je näher wir dem Fremdhund kommen, desto stärker wird in die Leine gezogen. Ihn Mithilfe einer Mauer, Busch oder ähnlichen und meinem Körper in dem Moment zu fixieren, sodass er nicht weg kann und sich auf mich konzentrieren soll, haben wir auch versucht und keinerlei Erfolg erzielt. Selbst die Straßenseite zu wechseln und uns Platz zu verschaffen, nützt nix. Je näher der andere Hund ist, desto aggressiver wird Cody und es wird gebellt was das Zeug hält.

Was kann ich eventuell noch machen? Aktuell bin ich sehr verzweifelt und es macht mit momentan keinen Spaß, mit ihm Gassi zu gehen...
1 Antwort
Guten Tag,

bitte versuchen Sie folgendes:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis ABGEWANDTEN Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine pampt. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen alles „weg zu bellen“, wenn sie uns nicht zutrauen, mit der Situation klarzukommen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.

Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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