Mein Hund kommt bei Ruf oder Pfiff nicht

Mangelnder Gehorsam ❯ Grunderziehung
Sonja schrieb am 15.01.2015
Schönen guten Tag!
Ich kann "machen was ich will", mein Hund kommt nicht, wenn er nicht will! Er weiß im Grunde genau, was der Befehl "Komm her" bedeutet, denn häufig kommt er ja, aber eben nur dann, wenn ER will. Und wenn er es nicht für notwendig erachtet oder gerade keine Lust hat, ignoriert er mich vollkommen. Er schaut nicht mal her. Er tut wirklich so, als wäre ich gar nicht da. Ebenso stellt er vollkommen auf Durchzug, wenn ein anderer Hund im Spiel ist. Da kann ich pfeifen, schreiben, rufen, toben, er reagiert einfach gaaaar nicht. Tricks, wie ihn zu belohnen, wenn er denn dann kommt, habe ich natürlich von Anfang an versucht, das Problem ist aber, dass ihm offenbar an den Leckerlis nicht wirklich viel zu liegen scheint. Selbst wenn ich echte Wurst oder so nehme. Ein Lieblingsspielzeug oder so, mit dem ich ihn locken könnte, hat er nicht. Es wirkt so, als würde er kommen, weil er eh grad will/es nix besseres sonst grad gibt und dann sogar noch eine Belohnung kriegt, wenn er aber grad nicht kommen will, ists ihm auch egal, dass er die Belohnung "verpasst". Ich weiß echt nicht, wie ich ihm das abtrainieren bzw. wie umtrainiern kann.
Vielen vielen vielen Dank für einen Tipp!!!!!!!!!!!
1 Antwort
Shar Peis sind sehr eigenständige Hunde, die ihre Dinge problemlos alleine regeln können. Nun muß er lernen, dass SIE die Dinge regeln. Da ihm Leckerlis und Spielzeug egal sind, überlegen sie, welche Ressourcen sind wichtig für den Hund.
Etwas was für jeden Hund lebenswichtig ist, ist Futter. Unsere Hunde bekommen ihr Futter im Napf serviert, egal was ist. Es ist deshalb gerade bei Hunden, die sich nicht sonderlich für Leckerlis interessieren eine gute Sache das Füttern aus der Hand einzuführen. Dazu eignen sich sehr gut die handelsüblichen Futterbeutel ( bei Nassfutter/Barf ist es etwas schwieriger, aber mit Futterkruken auch machbar).
Die gesamte Tagesration kommt in den Beutel und wird zu Hause und auf dem Spaziergang für "Herankommen" ausgegeben. Dabei gehen sie wie folgt vor. Sie rufen den Hund, zählen im Stillen "21,22,23" . Schaut er nach ihnen, loben sie ihn und locken ihn zu sich heran. Reagiert er gar nicht, gehen sie einfach weiter. Versuchen sie es etwas später noch einmal. Selbst wenn der Hund anfangs gar nicht kommt, ist es nicht schlimm. Das Futter bleibt im Beutel. Sie füttern ihn auch zu Hause aus der Hand. Wenn er nicht auffrisst, ist es nicht schlimm. Üben sie am nächsten Tag weiter. Keine Kompromisse - sie haben eine wichtige Ressource und die muß! er sich bei ihnen abholen.
Anfangs rufen sie ihn bitte, wenn wenig Ablenkung ist, denn er muß sich erst daran gewöhnen, welche Möglichkeit er hat um sein Futter zu "verdienen". Später bei leichter Ablenkung und so können sie langsam steigern.
Irgendwann können sie dann das Futter auch wieder zu Hause lassen und mit Tubenwurst oder etwas anderem belohnen. Das gewünschte Verhalten, sollte dann aber schon gut antrainiert sein.
Damit der Hund während des Trainings keine Erfolge in Form von: "Ich laufe einfach mal weg und komme zurück, wenn es mir passt" hat, ist es sinnvoll ihn beim Spaziergang mit einer Schleppleine auszuführen. Sehr gut geeignet sind Biothaneleinen, da sie abwaschbar sind und sich nicht mit Dreck und Wasser vollsaugen.
Ruhe, viel Geduld und Konsequenz sind bei solchen eigenständigen Hunden notwendig, denn sie müssen überzeugt sein von dem, was der Mensch von ihm verlangt. Dann sind sie tolle Partner!
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