erst lieb und nun agressiv

Aggressivität
Katja G. schrieb am 02.10.2015
Wir haben eine 1 jährige jack Russel Hündin aus dem Tierheim Ungarn. Sie ist super lieb , freut sich riesig über meine Kids, lässt sich auch von Fremden streicheln.
Aber leider nur bis heute :-(.
Die Nachbarstochter war heute bei uns,um ihren neuen Schirm zu zeigen und seitdem Moment ist unsere Hündin Tinka wie ausgewechselt! Sie hat die kleine agressiv angebellt/geknurt.
Später kamen Schwiegereltern zu Besuch, die waren auch die letzten Tage immer da und konnten Tinka ohne Probleme streicheln..... aber nun bellt sie die Großeltern agressiv an und Tinka hat sogar versucht die Oma zu beissen, hat aber nur die Hose erwischt.

Zu meinen Kids ist Tinka weiterhin lieb und kuschelt, zu mir ist sie seit heute zurückhaltender, gassi gehen war auch nicht schön. Sie hat Schwanz eingeklemmt und sich auf den Boden gelegt und wollt nicht weiter. Andere Spaziergänger ist sie ausgewichen...

Kann das an dem Schirm liegen, dass auf einmal alles anders ist?! Wie bekomm ich es wieder hin, dass wir Besuch empfangen können?!

Liebe Grüsse Katja
1 Antwort
Hallo,
irgendeine schreckliche Erinnerung mit einem Schirm ist plötzlich hochgekommen - vielleicht wurde sie damit geschlagen und denkt nun, die schreckliche Zeit fängt wieder an.
Prüfen Sie, ob es der Schirm ist, dann versuchen Sie ihn im Zimmer liegen zu lassen, zu bespielen, Leckerchen drüber zu werfen - nicht aufspannen, solange bis sie ihn nicht mehr beachtet.
Draußen beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Ihr Hund ist unsicher und beißt/bellt alles weg – das ist seine Strategie, weil er Ihnen nicht zutraut, mit der Situation klar zu kommen.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen ohne etwas zu tun, reagieren Sie sofort, vor dem Hund, wenn es geht, das schafft Vertrauen.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Drinnen beschützen Sie Ihren Hund und "sagen" Sie ihm, dass Sie Besuch haben:
Nehmen Sie ihn an die Leine, HINTER Ihren Körper, da bleibt er, bis der Besuch sitzt.
Wichtig ist, dass Sie Ihrem Hund zeigen, dass er nichts zu erledigen hat. Bleiben Sie stur!
Wenn er vor Ihre Füße gerät, haben Sie verloren. Wenn sie ihn zu früh von der Leine lassen auch

Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Sie können mich gern weiter fragen, weil Sie eine hohe Verantwortung den Kindern gegenüber haben, weil Tinka unberechenbarer geworden ist - seien Sie sehr wachsam und lassen die Kinder NIE allein mit dem Hund,
viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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