Hund schnappt nach Hand

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Pagira schrieb am 28.01.2016
Hallo,
Unseren jetzt 8 jährigem Cliff haben wir als Zweithund mit 6 Monaten geholt. Ary, unser Erster konnte nicht allein bleiben, mit Cliff funktioniert dies seitdem super. Beide sind sehr gut erzogen und hören grundsätzlich gut. Trotzdem gibt es Situationen, wo wir Angst vor Cliff haben. 4x hat er bis jetzt Herrchen gebissen. Jedesmal hatte er etwas im Maul, Herrchen beugte sich herab und wollte es wegnehmen.. Ohne Warnung, wie z.B. Lefzen hochziehen oder Knurren beißt er blitzschnell zu. kann man das in seinem Alter noch abgewöhnen? Oder ist er krank?
Ansonsten ist er super verschmaust und lieb. Kastriert wurde er mit einem Jahr. Gegenüber anderen Menschen und Hunden ist er sehr zurückhaltend, wenn diese ihn zu sehr bedrängen, fängt er an zu Knurren. Mit Ary ist er ein Herz und eine Seele.
Ines
2 Antworten
Hallo, manchmal bedingt eine Schilddrüsenerkrankung solch ein Verhalten. dies sollten sie bitte abklären lassen.
Ansonsten üben sie mit ihm bitte das Tauschen. Hunde müssen lernen, etwas herzugeben.
Wenn er etwas im Maul hat, bieten sie ihm z.B. ein tolles Leckerchen als Tauschobjekt an.
Dazu ein Kommando wie z.B. "Tauschen". Wenn er es hergegeben hat, doll loben und es ihm anfangs wiedergeben.
Er soll einfach nur verstehen, dass es sich lohnt etwas herzugeben, da sie ihm eine Alternative anbieten.
Sozialpartner für den Hund sind sie. Er muß keinen Kontakt zu fremden Menschen und Hunden haben, er hat doch sie und seinen vierbeinigen Partner. Ersparen sie ihm die (in seinen Augen unangenehmen Situationen) . Lassen sie ihn entscheiden, ob er Kontakt möchte oder nicht. Manche Hunde sind Fremden gegenüber eher zurückhaltend und dies ist auch okay.

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
War diese Antwort hilfreich?
Tierärztin f.
schrieb am 04.02.2016
Hallo,
da Sie Ihren Cliff aus zweiter Hand haben, ist es wahrscheinlich, dass das Problem bereits beim Vorbesitzer existierte und Cliff dort in Abgabesituationen Zwangsmaßnahmen erleben musste. Grundsätzlich ist es das Recht eines jeden Hundes, begehrte Dinge wie Kauknochen oder ähnliches zu verteidigen, unabhängig von seinem Rang. Essen ist nun mal wichtig für das Überleben. Trotzdem sollte man die Abgabe üben, Tauschgeschäfte sind hier die beste Wahl. Möglicherweise hat Cliff aber bereits soviel Stress erlebt, dass er die üblichen Tauschübungen nicht durchführen kann. Was dafür spricht, ist ihre Beobachtung, dass er schnappt, ohne zu drohen. Wahrscheinlich sind seine Drohsignale so kurz oder so minimal, dass Sie sie nicht erkennen. Möglicherweise hat der Vorbesitzer ihn in ähnlichen Situationen bei Knurren oder Lefzen heben gemaßregelt. Folgerichtig hat Cliff gelernt, Drohgesten zu unterdrücken. Da der Grund aber bleibt, schnappt er trotzdem zu. Hier ist Vorsicht geboten! Bevor hier geübt werden kann, muss man sich die Mimik von Cliff in dieser Situation genau ansehen, um zu wissen, wie er sich fühlt, denn meist ist Angst der Grund für Aggression. Hier wäre Druck kontraproduktiv. Grundsätzlich muss ohnehin vor Strafen und Zurechtweisungen in solchen Situationen gewarnt werden. Sie wären für den Hund nicht logisch und können die Situation gefährlich werden lassen. Dringender Rat: konsultieren Sie einen speziell ausgebildeten Tierarzt, der sie kompetent anleiten wird. Dabei kann auch gleich ein Gesundheitscheck (vielleicht hat er auch Schmerzen in diesem Alter) und die Blutentnahme für die Schilddrüse vorgenommen werden. Aber: die Unterfunktion der Schilddrüse wird gerade bei Hundetrainern häufig überbewertet als Ursache für stressbedingte Aggression oder Angst. Es gibt diese Fälle, ja, aber meist liegen die Ursachen woanders.
Herzliche Grüße
Regine Gebhardt
War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen
Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
Guten Tag, mein 7 Monate alter Labrador-Hovawart-Mix hört auf Kommandos und ist die meiste Zeit sehr lieb und anhäng...