Plötzlich pinkelt er los

Stubenreinheit ❯ Bei erwachsenen Hunden
Liane schrieb am 05.01.2020
Hallo, wir haben 2 französische Bulldoggen. Eine 9 Jahre alte Hündin und einen 3 Jahre alten Rüden. Der Rüde lebt seit Oktober bei uns. Leider ist er nicht Stubenrein. Angeblich war er das in seinem ersten zu Hause. Wir haben es dann wie bei einem Welpen gemacht und wenn es doch passiert, ohne das wir es bemerkt haben, wortlos weggewischt. Allerdings war auch sein eigenes Bettchen oft nass.
Aber jetzt zu meinem eigentlichen Problem. Gestern Abend sitzen wir alle gemeinsam auf der Couch. Er hat schon einige Zeit ruhig neben uns geschlafen als er mir wieder einmal zur Toilette folgte. Danach sprang er wieder auf die Couch setzt sich in die Hocke und pinkelt los. Es gab natürlich ein Donnerwetter und unser Hund lief weg und verging fast vor Angst. Wir haben ihm noch nie was getan, aber bei jedem lauten Wort duckt und verkriecht er sich.
Aber wir können doch so ein Verhalten nicht vollkommen ignorieren. Wie sollen wir reagieren und warum tut er das.
Liebe Grüße aus Mecklenburg
Liane
5 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.01.2020
Hallo,
möglicherweise ist der Hund sehr sensibel und verträgt keine Zurechtweisung. Vielleicht hat er auch mit Zurechtweisungen schlechte Erfahrungen gemacht, das würde die Angst erklären und auch das Pinkeln. Viele Hunde tun das aus Angst. Da hilft nur, den Hund ruhig und souverän zu führen, damit er Vertrauen bekommt. Mit Schimpfen und Strenge erreicht man bei vielen Hunden nur das Gegenteil.
Dass er Ihnen überall hin folgt, bringt mich zu der Annahme, dass er Sie kontrollieren will. Das tun Hunde, die Ihre Besitzer trainieren können wie z. B., wenn sie gestreichelt werden wollen, spielen wollen etc.. Es sollte aber anderes herum funktionieren: Der Hundebesitzer sollte bestimmen, was passiert. Dann führt er den Hund und der Hund fühlt sich sicher.
Auch, dass der Hund aufs Sofa darf ohne dazu aufgefordert zu werden, bestätigt diese Annahme. Er sollte nur da drauf, auch ins Bett, dürfen, wenn er ausdrücklich gerufen wird. Springt er von sich aus drauf, schieben Sie ihn kommentarlos wieder runter.
Dass er auch in sein Bettchen macht könnte zusätzlich ein Anzeichen für eine Harnwegsinfektion sein. Das kann ein Tierarzt abklären.
Sehr wahrscheinlich spielt da alles zusammen eine Rolle und Sie sollten da einiges ändern.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Liane | Fragesteller/in
schrieb am 05.01.2020
Danke für die schnelle Antwort. Das er ein sensibler Hund ist haben wir schon bemerkt und wir denken das er es in seinem früheren Leben nicht immer gut hatte. Er war, obwohl er mit Zuchttauglichkeitspapieren zu uns kam, nicht geimpft, nicht entwurmt und hatte Giardien und sogar Flöhe.
Wir wollten ihm ersteinmal Zeit zum ankommen geben, haben alles körperlich i. O. gebracht und ihn chemisch kastrieren lassen.
Aber jetzt muss er ein paar Regeln lernen. Wie sollen wir denn beginnen?
Wie gewöhnt man ihm den Kontrollzwang ab?
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.01.2020
Die Regeln habe ich oben ja schon erwähnt.
Den Kontrollzwang gewöhnen Sie ihm ab, indem Sie sich nicht kontrollieren lassen. Auch das ist oben beschrieben.
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Liane | Fragesteller/in
schrieb am 05.01.2020
"Den Kontrollzwang gewöhnen Sie ihm ab, indem Sie sich nicht kontrollieren lassen. Auch das ist oben beschrieben" Tut mir leid, daß verstehe ich nicht. Wenn er mir ständig hinterher läuft kann ich ja den ängstlichen Hund nicht auch noch einsperren.
Einen Rat finde ich in ihrer Antwort nicht.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 05.01.2020
Er läuft Ihnen ständig hinterher, um Sie zu kontrollieren. Lassen Sie sich nicht von ihm trainieren, dann will (muss) er Sie auch nicht kontrollieren. Schließen Sie wortlos die Türen hinter sich. Üben Sie das gezielt, gehen Sie raus und rein ohne den Hund zu beachten. Wenn Sie ihn an seinen Platz schicken, schimpfen oder was auch immer, gehen Sie wider auf das Verhalten ein und verstärken es dadurch.
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