Hier schnüffeln, da schnuppern und dann schnell zu "Bruno" und klarmachen, wer in dieser Straße das Sagen hat. Es könnte alles so schön sein für unsere Vierbeiner, wenn nicht dieses lästige Gegengewicht am Ende der Leine wäre, oder? Es ist eines der Top Ten Probleme von Hundehaltern: die Leinenführigkeit. Viel zu oft sieht man Hunde, bei denen man meint, sie würden mit ihrem Besitzer eben noch schnell eine Runde um den Block gehen, bevor sie es sich auf der Couch bequem machen. 

Gute Gründe für eine souveräne Führung

Die Leine stellt für den Hund eine räumliche Begrenzung dar. Für den Menschen ist sie die Absicherung, dass der Vierbeiner nicht zu anderen Hunden oder auf die Straße rennt. Die Leine sollte dabei aber nicht zum Sicherheitsgurt werden. Bei einer guten Leinenführigkeit dient die durchhängende Leine lediglich als Kommunikationshilfsmittel. Ein Mensch, der seinen Hund souverän führt, kann so auch eine stärkere Bindung zu ihm aufbauen. Grundlage für eine gute Leinenführung ist, dass Ihr Vierbeiner Sie als Rudelführer anerkennt und die Spaziergänge mit Ihnen interessant findet. Deshalb ist es wichtig, nicht nur beim Training, sondern auch im täglichen Umgang, konsequent zu sein und Beschäftigungsspiele in den Spaziergang einzubauen.

Leinenführung – das richtige Training

Üben, üben, üben - das A und O auch bei der Leinenführigkeit. Ein Welpe sollte vorher bereits an Halsband oder Geschirr gewöhnt sein, erst dann können die ersten Trainingsschritte an der Leine folgen.  Für den Anfang sollten Sie eine reizarme Umgebung zum Trainieren auswählen. Es ist wichtig, dass Ihr Vierbeiner und auch Sie selbst sich gut konzentrieren können. Lassen Sie die Leine durchhängen und achten Sie darauf, dass Ihr Hund hinter Ihnen läuft. Möchte er Sie überholen, rucken Sie kurz sanft an der Leine und wechseln Sie die Richtung. Sicherer und gesünder für den Hund ist es, wenn die Leine hierbei am Geschirr und nicht am Halsband befestigt ist. Bei falscher Handhabung kann der Leinenruck am Halsband gesundheitliche Folgeschäden hervorrufen. Ein Tipp: Bringen Sie für das Training viel Zeit und Geduld mit und seien Sie konsequent. Die Leinenführigkeit stellt einen grundlegenden Teil in der Hundeerziehung dar, der elementar für das Zusammenleben mit Ihrem tierischen Freund ist. Zudem benötigen auch Sie eventuell ein wenig Zeit, um sich an die Arbeit mit der Leine zu gewöhnen und das richtige Timing zu finden. Ein guter Hundetrainer kann Ihnen dabei helfen.

Fehler beim Führen an der Leine

Nach Tradition der Schutzhund-Ausbildung lehren auch heute noch manche Hundeschulen die einseitige Führung des Hundes auf der linken Seite. Im Alltag ist es allerdings sinnvoll, wenn man den Hund auf beiden Seiten gleichstark halten und so flexibler agieren kann. Bei einem Treffen auf andere Vierbeiner behindert die Leine die Kommunikation. Gehen Sie mit Ihrem Liebling daher nie direkt auf fremde Fellasen zu. Hunde nähern sich einander immer mit einem leichten Bogen und benutzen das Wegschauen zur Beschwichtigung. Wenn Sie Ihrem Vierbeiner keine Möglichkeit für derartige Beschwichtigungssignale geben, drängen Sie ihn in eine Angriffsposition, woraus eine Leinenaggression entstehen kann. Viele Trainer raten außerdem davon ab, eine Flexi-Leine zu benutzen, da der Hund dabei an einen steten Zug der Leine gewöhnt wird, den er dann auch immer bei einer normalen Leine herstellen will. Diese Fehlkonditionierung ist im Nachhinein schwer zu korrigieren.

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