Spaziergang Leinenführigkeit

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Alexandra B. schrieb am 19.08.2016
Meine Hündin wird im Oktober 3 Jahre alt. Die Spaziergängen sind die reinste Katastrophe. Sie zieht an der Leine bis sie selbst keine Luft mehr bekommt (habe halsband und Geschirr probiert,beides gleich schlimm); außerdem sieht sie alles als Bedrohung,sie bellt alles an,egal ob Mechsch,Tier oder Gegenstände die sonst nicht dort stehen. Ich hab schon viel gelesen oder Tipps bekommen, aber ich kriege die Situation nicht in den Griff. Wenn Sie ohne Leine läuft ist alles super,außer wenn uns Menschen entgegen kommen, dann läuft sie hin und knurrt erstmal (gebissen hat sie noch nie), freut sich dann aber wenn sie näher kommt, in diesem Fall klappt auch oft der Rückruf nicht. Habt ihr einen Rat wie der Spaziergang entspannter für Bella und auch für mich werden kann? Lg
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 19.08.2016
Hallo,
weder Halsband noch Geschirr können etwas daran ändern, wenn ein Hund zieht.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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