Leinenführigkeit

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
1234Kajo schrieb am 11.11.2019
Guten Tag,
unser 3 Jahre alter Großpudel ist ein lieber und gut zu hädelnder Hund, geht es aber darum, ihn draußen vernünftig an der Leine laufen zu lassen, ist dies nicht möglich.
Er hört, wenn er frei läuft, kommt auch wieder wenn man ihn ruft.
An der Leine ist es eine Katastrophe, ich bleibe stehen, ich wechsle die Laufrichtung, ich halte ihn kurz und gehe langsam, all dass fruchtet nicht.
Er macht was er will. Besonders heftig ist es, wenn auf unserer Strecke läufige Hundedamen unterwegs waren.p
Ich habe von einem Jahr, auf Anraten des Tierarztes, eine Chemische Kastration vornehmen lassen, bei der aber nach einem Jahr die Wirkung nachlässt.
Sollte man nun einmal an einen endgültigen Eingriff denken?
Mit Dank und Gruß
Angelika Biermann

1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 13.11.2019
Hallo Angelika,
wenn ein Hund an der Leine zieht, liegt es so gut wie nie an den Hormonen. Wenn er schon ohne läufige Hündinnen an der Leine zieht, verstärkt sich das Verhalten natürlich, wenn er läufige Hündinnen riecht. Meiner Erfahrung nach, wenn schon alles versucht wurde und der Hund immer noch zieht, liegt das an fehlender Konsequenz. Wenn ein Hund macht, was er will, tut er das, weil er es kann.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar JEDESMAL.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Wenn das alles nichts hilft, können Sie mich gerne über meine Website kontaktieren, ich rufe Sie dann an und Sie schicken mit evtl. Videos zu, was natürlich auch kostenlos ist.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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