Wie Leinenführigkeit verbessern?

Leinenführigkeit
walserkatrin schrieb am 03.02.2023
Mein Rüde, 1Jahr alt, aus dem Tierschutz, ist seit 6 Monaten bei mir. Leinenführigkeit habe ich von Anfang an geübt, aber trotzdem möchte mein Hund immer eine Hundelänge voraus laufen. Er zieht dann nicht irgendwo bestimmt hin, stürmt nur gerade aus. Ich trainiere mit Geschirr und Halsband. Ersteres für Freizeit und am Halsband soll er locker gehen. Ich versuch es mit blocken, umdrehen, stehen bleiben ,dass beeindruckt ihn alles nicht. Wie schaff ich es denn, dass er auf meiner Höhe bleibt?
1 Antwort
Guten Tag,
leider nützen diese Maßnahmen nichts, weil sie der Hund nicht verstehen kann.
Bitte versuchen Sie folgendes:
Setzen Sie Halsband UND Geschirr ein mit zwei Karabinern als Zügel.
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der kurzen Leine HINTER Ihren Füßen und an Ihrer zum Ereignis ABGEWANDTEN Seite.
Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns, wenn der Hund an der Leine zieht. Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde ziehen von uns weg, wenn Sie und nicht ernst nehmen.
Geben Sie Ihrem Hund Sicherheit. Hunde brauchen Regeln und Rituale, die Sie festlegen und durchsetzen. Dann fühlt sich ein Hund gut, weil er weiß, dass er sich auf uns verlassen kann. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Um Ereignisse (Menschen und Dinge) gehen Sie Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund oder eine Leinen-Begegnung gehen grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung und nehmen Sie den BLICKKONTAKT heraus. Bleiben Sie in Bewegung und lassen Sie ihn nicht am Rand sitzen und beugen Sie sich nicht über ihn, das baut unnötig Stress auf. Sobald Ihr Arm über die Jeansnaht hinausgeht, haben Sie verloren.
Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht/Unsicherheit ernstnehmen. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen Sie sie unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!!!!!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl! Sie wechseln ab zwischen FUSS und freigehen. Lassen Sie aber die linke Führhand noch lange nicht los, bis er sicher und locker geht und weiß, was Sie wollen.
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
www.hundimedia.de
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