Leinenführigkeit

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Holly u. schrieb am 13.12.2016
ich würde gerne öfter mit meinen Border Collie zusammen spazieren gehen, doch zusammen laufen sie kreuz und quer und ziehen wie verrückt
1 Antwort
Hallo zusammen, vielleicht hier erst etwas Grundsätzliches zur Leinenführigkeit: zunächst gilt es zu definieren, was unter einer guten Leinenführigkeit zu verstehen ist. Manche Halter übertreiben auch damit, was sie von ihrem Hund erwarten. Ein kurzes Anspannen der Leine, weil der Hund neugierung an den Wegrand läuft, um zu schnüffeln, würde ich nicht als Ziehen bzw. als Problem deuten. Häufig korrigieren sich die Hunde selbst, wenn sie das Ende der Leine spüren. Eine gute Leinenführung beginnt nicht beim Hund, sondern beim Halter selbst. Wenn Sie ihrem Hund vermitteln wollen, dass das Ziehen nicht erwünscht ist, dann dürfen Sie selbst auch nicht ziehen. Der erste Trainingsschritt besteht deshalb darin, dass Sie lernen, sehr achtsam mit der Leine umzugehen. Es ist schnell passiert, dass der Hund irgendwo schnüffelt, uns das dann zu lange dauert und wir ihn wegziehen. Auch beim Richtungswechseln und beim Weiterlaufen nach Stehenbleiben wird der Hund häufig weitergezogen, statt ihn anzusprechen und mit einem freundlichen "Auf geht's" oder "weiter" zum Mitgehen aufzufordern. Wie soll den unser Hund verstehen, dass das Ziehen an der Leine nicht erwünscht ist, wenn wir selbst ziehen? Wir führen den Hund über unsere Körpersprache und Stimme und nicht dadurch, dass er über die Leine einfach mitgezogen wird. Üben Sie deshalb zunächst, ihm über ein freundliches "weiter§ und eine Richtungsanzeige mit der Hand ihn mitzunehmen. Benutzen Sie nicht den Leinenruck und führen Sie ihn bitte nicht an einer sog. Flexileine, diese steht dem Ziel einer Leinenführigkeit nur im Wege. Benutzen Sie also für Spaziergänge, in denen er angeleint ist, eine ca. 3 m Leine, damit er auch wirklich sich frei bewegen kann und auch mal schnüffeln kann, ohne gleich Zug zu bekommen. Suchen Sie sich ein Grundstück, z.B. Garten oder Feld/Waldwiese oder einen Parkplatz eines Supermarktes außerhalb der Öffnungszeiten zum üben, wo keine Ablenkungen vorhanden sind. Beginnen Sie zunächst mit kleinen Übungseinheiten, nicht länger als 1 - 2 Minuten. Nehmen Sie Ihren Hund seitlich von ihm stehen an die Leine, nicht frontal über ihn beugen und ihn dadurch bedrängen. Dann geben Sie ihm freundlich das Kommando "weiter" und zeigen ihm mit der Hand die Richtung. Bitte mit Hör- und Sichtzeichen arbeiten und loben ihn freundlich, wenn er sich danach richtet. Vielleicht müssen Siei m Anfang auch leise und freundlich mit ihm sprechen, wenn er ohne Zug an der Leine neben Ihnen läuft. Keine langen Strecken gerade aus laufen, liebe eine Acht, einen Kreis oder ein Viereck und machen Sie häufig Richtungswechsel, und bitte achten Sie darauf, dass auch Sie nicht ziehen. Sobald er schenller wird, sofort Richtungswechsel. Zeigen Sie Ihrem Hund aktiv, welches Verhalten von ihm gewünscht wird und dann durch freundliches Ansprechen.
Ich denke, das ist zunächst ein guter Ansatz, um eine gute Leinenführigkeit zu bekommen. Denn er hat ja bisher gelernt, Ziehen an der Leine lohnt sich, damit komme ich zum Ziel.
Habe ich Sie recht verstanden, dass das weitere Problem ein gemeinsames Spaziergehen mit einem befreundeten Hund ist? Ich würde deshalb vorschlagen, dass Sie zunächst grundsätzlich die Leinenführigkeit üben, dann zusammen mit dem befreundeten Hund kleine Übungen machen, z.B. an lockerer Leine aneinander vorbei zu laufen, sich gegenüber zu sitzen etc. Wenn Sie dann gemeinsam losgehen möchten, bitte grenzen Sie Ihren Hund mit Handzeichen bzw. Körpereinsatz ein, dass er neben Ihnen laufen soll. Mit Geduld und konsequentem Üben müsste es dann klappen.
Das wäre aber erst einmal ein guter Start. Ich wünsche Ihnen viel ERfolg und vor allem Geduld!
Ihre
Marie-Louise Kretschmer
www.hundeausbildung-naturnah
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