Was tun, wenn Hund bei Stress und Besuch pinkelt?

Stubenreinheit
Gitta2704 schrieb am 17.01.2023
Wir haben einen 17 Monaten alten Großen Schweizer Sennenhund "Balou" (Rüden) von einer jungen Familie übernommen die mit ihm überfordert war. Aus welchen Gründen auch immer ist er mit sechs Monaten kastriert worden. Wir haben noch 2 Hunde 1 Schäferhundmischling 12 Jahre und eine große Schweizer Sennenhündin 8 Jahre. Alle drei verstehen sich sehr gut.

Wir haben sehr viel Schwierigkeiten mit Balou: Er kann nicht alleine bleiben. Wenn wir wiederkommen, pinkelt er vor "Freude" unsere ganze Wohnung voll. Wenn wir Besuch bekommen, wird dieser vor lauter Freude überfallen und auch vollgepinkelt. Wenn es an der Haustüre klingelt, wird gepinkelt - Balou hat immer Stress.

Ich bin wirklich am Ende und weiß nicht mehr weiter.

Okay, in der Zeit ist mein Mann schwer erkrankt und wir mussten unsere Hunde sehr oft alleine lassen wegen Terminen im Krankenhaus. Haben die Türe zum Garten immer offen gelassen, so dass Balou immer raus konnte (dabei ist die Wohnung auch trocken geblieben), aber unser Garten ist von ihm neu gestaltet worden.

Ich bin wirklich am Ende und spiele mit dem Gedanken, Balou wieder abzugeben, was ich noch nie mit einem Tier gemacht habe. Habe jetzt aus lauter Verzweiflung Windeln für Rüden gekauft - aber das ist doch nicht der richtige Weg. ich war noch nie so hilflos und verzweifelt bei einem Tier. Haben Sie einen Rat für mich?

LG Brigitte
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 19.01.2023
Hallo Brigitte,
meistens, wenn Hunde so viel Stress haben, fällt die Begrüßung seitens seiner Menschen laut aus. Der Hund wird mit vielen Worten, meist noch in heller Tonlage, begrüßt und steigert sich dann immer mehr rein.
Da hilft nur ignorieren, auch den Hund nicht anzuschauen! Erst, wenn er sich beruhigt hat, wird er ruhig, auch mit ruhiger, dunkler Tonlage, begrüßt.
Bitten Sie auch Besucher, ihn zu ignorieren!
Üben Sie das Klingeln! Bitten Sie Bekannte, zu klingeln, REAGIEREN ABER NICHT DRAUF. Zuerst nur einmal, dann, wenn der Hund sich nicht mehr aufregt, öfter. Hunde bellen beim Klingeln, weil dann meistens etwas Aufregendes passiert. Indem Sie das gezielt üben merkt der Hund, dass klingeln langweilig ist.
Üben Sie mit ihm das alleine bleiben, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte den Hund dabei nicht beachten!, einfach rausgehen und rein kommen. Der Hund soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann er entspannen. Wenn Sie merken, dass er entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn er sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt der Hund, dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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