Rüde 7 Monate hört überhaupt nicht, was tun?

Mangelnder Gehorsam
Moyagi schrieb am 27.07.2021
Hallo,

mein 7,5 Monate alter Eurasier Rüde hört seit einiger Zeit überhaupt nicht. Wenn ich ihn anleinen will im Haus zum Rausgehen, kommt er nicht. Setze mich dann auf den Boden, rufe und warte. Meist muss ich hin gehen. Sollte das Gartentor offen sein, läuft er raus, über die Straße (wo kaum Autos fahren) zu den Nachbarn in den Garten. Er hört nicht auf Rufe. Ich laufe dann schnell weg in die entgegen gesetzte Richtung, dann kommt er. Sollte die Leine nicht dran sein, läuft er vor mir weg. Nur mit Dosenfutter bekomme ich ihn an die Leine.

Im Feld das gleiche. Schleppleine, er reagiert überhaupt nicht. Morgens darf er ohne Leine laufen, weil ich da aus der Hand füttere und er zu 95% dann hört (wegen dem Dosenfutter). Aber er muss doch auch ohne Futter auf Rückruf kommen?! Wenn ein anderer Hund da ist, und ich ihn zum Spielen los mache, bekomme ich ihn nur zurück wenn ich den anderen Hund streichle und ihn eifersüchtig mache. Auch mit Leine ist er nicht mehr ansprechbar sowie er einen anderen Hund sieht. Mittags und abends bekommt er Trockenfutter im Napf. Bitte um einige Tipps.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 27.07.2021
Hallo,
Ihr Hund hat Sie super erzogen! Deshalb sollten SIE wieder anfangen, das Kommando und Entscheidungen zu übernehmen.
Die Schleppleine ist eigentlich dazu da, damit der Hund lernt, zu gehorchen. Die meisten Leute benutzen Sie allerdings nur, damit der Hund nicht wegläuft und nutzen ein wunderbares Trainingsmittel einfach nicht.
Nehmen Sie Ihren Hund also an die Schleppleine, die Sie am Geschirr oder Halsband befestigen. Üben Sie dann gezielt, indem Sie immer wieder rufen und den Hund, wenn er nicht kommt, sanft zu sich herziehen. Dann bekommt er ein Leckerchen (oder sein Futter) und wird sofort wieder laufen gelassen (also kein SITZ!). Je öfter Sie das tun, um so besser!
Wenn er kommt, ohne dass Sie ihn ziehen müssen, lassen Sie Ihr Ende der Leine auf dem Boden so dass er frei läuft, Sie aber immer noch als Notbremse auf die Leine treten können. Lassen Sie den Hund aber IMMER zu sich herkommen, laufen Sie ihm nicht hinterher oder locken ihn sonst müssen Sie immer wieder mit dem Training von vorne anfangen. Lassen Sie ihn, bis er gehorcht, nicht mehr ohne Schleppleine laufen. Das Training dauert dadurch um so länger. Sollte er doch einmal ohne Leine sein, rufen Sie EINMAL, drehen um und gehen weg.
Allerdings sollten Sie das Training schon zuhause beginnen. Lassen Sie ihn, bis er gehorcht, zuhause nur noch mit Hausleine laufen. Rufen Sie ihn EINMAL, gehen dann zu ihm, treten, bevor er weg laufen kann, auf die Hausleine und leinen ihn dann an.
Ja, Sie haben Recht: Der Hund sollte auch ohne Dosenfutter gehorchen. Sicher haben Sie, wie die meisten Leute, den Fehler gemacht, den Hund mit Futter zu locken. Futter, oder auch Leckerchen, sollten aber eine Belohnung sein. Das heißt, Sie nehmen das Futter oder Leckerchen erst raus, NACHDEM der Hund ein Kommando befolgt hat. Mit der Zeit können Sie das Futter reduzieren, nur noch, nachdem der Hund ganz toll reagiert hat, geben. Dann wächst auch die Erwartungshaltung des Hundes.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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