Wie kann ich es ändern

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Tiere
Timmy7112015 schrieb am 09.01.2017
Er gehorcht mir nicht und zieht an der Leine und gegen andere Hunde aggressiv
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 09.01.2017
Guten Tag,
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Sobald Sie den Hund führen statt umgekehrt, wird er auch nicht mehr aggressiv gegen andere Hunde sein.
Damit der Kleine Ihnen gehorcht, sollten Sie alle Kommandos ruhig und souverän durchsetzen. wenn Sie z. B. zehn Mal rufen und er kommt nicht, hat er genau das gelernt: Sie rufen zehn Mal und weiter passiert nichts. Besser ist es, eine Schleppleine am Geschirr zu befestigen, den Hund rufen und, wenn er nicht kommt, heran ziehen und zwar JEDESMAL. wenn man das ganze dann auch noch übt, je öfter um so besser, wird der Kleine schnell lernen, dass er auf Zuruf kommen MUSS.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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