Beschützerinstinkt

Mangelnder Gehorsam ❯ In Gegenwart anderer Hunde
Jenny555 schrieb am 06.06.2017
Hallo. Ich würde gern wissen wie ich meinem Hund das Gefühl von Sicherheit vermitteln kann. Er hat klare Regeln und Grenzen und befolgt alles brav. Ist zu Hause ein absolut gut erzogener vorzeigehund. Aber sobald ich mit ihm raus gehe scheint er alles zu vergessen. Er zieht teilweise. Mal mehr, mal weniger. Wenn andere Hunde kommen kann ich ich meist kaum festhalten und teilweise wird er richtig bösartig. Dabei interessiert ihn nicht welches geschlecht, Rasse oder Größe vor ihm steht. Er hört dann such nicht auf mich. Mit zureden würde ich ihn in seinem Verhalten bestätigen also bleibe ich ruhig und laufe einfach vorbei. Schließlich sind es ganz normale Situationen. Trotzdem rastet er aus und lässt sich von mir nicht ablenken. Was kann ich tun?
1 Antwort
Hallo, seit wann zeigt er dieses Verhalten? Hat es sich entwickelt oder gab es bei Hundebegegnungen schon immer mal Probleme? Hat er schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden gemacht?
Für ihren Hund gelten in Brandenburg besondere Auflagen. Deswegen achten sie bitte in der Öffentlichkeit auf die gesetzlichen Sicherungsmaßnahmen für den Hund.
Der Hund hat Stress in der Hundebegegnung. Agieren sie bitte und überlassen es nicht ihm, die Situation zu managen.
Geben sie ihm ein Verhalten vor, welches er zeigen soll, wenn ein anderer fremder Hund kommt. Erst einmal soll er lernen sich ihnen zuzuwenden.Daran kann er sich dann orientieren und wird sein Gebelle einstellen können.
Beginnen sie ihrem Hund jetzt ein Alternativverhalten anzutrainieren, welches er bei Hundebegegnungen zeigen kann. Dies bedeutet, daß er lernen soll, das ein Hund die Ankündigung für ein bestimmtes Verhalten ist.. Z.B. du siehst einen Hund, drehe dich zu mir um und wirst dafür belohnt. Belohnung kann alles sein,ihr Hund muß es nur richtig toll finden.
Wählen sie anfangs die Distanz so groß, daß der Hund den anderen zwar gesehen hat, aber noch ansprechbar ist. Belohnen sie ihn, wenn er leise ist. Üben sie: du siehst den Hund, schau mich an, dafür wirst du belohnt. Belohnung kann alles sein.

Wenn der Hund dann von sich aus zu ihnen Kontakt aufnimmt, können sie schrittweise die Distanz zum anderen Hund verringern.
Er soll lernen andere Hunde sind nicht mehr negativ sondern super toll, weil sie sich mit ihm beschäftigen und er etwas tolles bekommt, wenn er sich zu ihnen wendet und die anderen ignoriert.
Irgendwann kommen sie auch ohne den ganzen "Aufwand" an anderen Hunden vorbei und ein "Fein/super" genügt als Belohnung.
Der Hund muß auch erst einmal lernen ihnen zu vertrauen in solchen Begegnungen.
Sollten sie alleine nicht vorwärts kommen, suchen sie sich professionelle Hilfe. Hund - Hund - Begegnungssituationen kann man auf einem Hundeplatz gut trainieren, weil man sie kontrolliert arrangieren kann und ihnen so das Rüstzeug für den Alltag mitgeben..
Adressen finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter www.hundeschulen.de
Dann klappt es bald auch mit entspannten Hundebegegnungen, denn dies müssen sie mit ihrem Hund z.B. beim Wesenstest zeigen.

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierter Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV
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