Angstzustände

Angst
Lena-Marie schrieb am 17.10.2016
Guten Tag!
Also ich fange mal so an: Ich bin 24 Jahre alt und habe einen 12 jährigem kastrierten Rüden, den ich mit 12 bekommen habe und mitgenommen habe als ich aus dem Elternhaus ausgezogen bin. Durch Ihn habe ich schon sehr viel Erfahrung sammeln können, was Hundeerziehung betrifft und habe soweit auch mit ihm die Hundeschule besucht. Dies ist aber nicht mein Problem: Seit Juli haben ich und mein Lebensgefährte einen 2 jährigen Jack-Russel-Chihuahuamixterrier zu uns nach Hause geholt. Eigentlich wollte ich keinen zweiten Hund da wir beide berufstätig sind, dennoch sollte der Hund von seinen letzten Besitzern ins Tierheim gebracht werden, da sie mit dem Hund wahllos überfordert waren und der Hund eine sehr sehr schlechte Vergangenheit haben muss was ich an dem Verhaltensweisen des Hundes erkennen kann. Damit meine ich folgendes: Anfangs hat sich die kleine Dame kaum anfassen lassen, es hat 3-4 Tage gebraucht bis sie sich auf uns einlassen konnte also haben wir ihr ihre Zeit gegeben. Sie hat auch die ersten Tage nichts wirklich gegessen, dies scheint natürlich ganz normal zu sein bei einer neuen Umgebung mit neuen Menschen. Bei Erziehungsmaßnahmen wie ein strengeres ,.Aus" viel mir dann auf das sie total ängstlich und verstört ist, da sie auf solche Reaktionen Urin verlor und vor Angst sich auf den Boden legte und unter sich machte. Sie kann nicht an der Leine laufen und ist beim Gassi gehen an der Leine total gestresst. Anderen Hunden Gegenübern (nicht bei allen) wird sie schnell aggressiv. Ohne Leine hört sie wirklich sehr gut aber jetzt hat sie angefangen alles anzubellen was ihr entgegen läuft ob mit oder ohne Leine. Das aller größte Problem das wir mit ihr haben, ist das sie panische Angst vor dem allein sein hat. Sie hat einen enormen Kontrollzwang, damit meine ich, das sie uns ständig hinterher läuft und sich immer mit uns in einem Raum befinden muss. Selbst wenn sie schlafen möchte, schläft sie mit den Pfoten an meinem Körper damit sie merkt wann ich aufstehe oder Legt sich mit dem Kopf auf meine Füße um auch bloß wach zuwerdel sobald ich aufstehe. Meine Vermutung ist das der Hund durch die ganzen Verluste die sie erlebt hat, Angst davor hat allein gelassen zu werden. Mit dem alleine sein haben wir es anfangs mit einmal runter zum Briefkasten und wieder nach oben versucht aber sie hält nicht mal ein paar Minuten ohne uns aus. Sie fängt dann an die Wohnung zu verwüsten, macht sofort in die Wohnung ( die Stelle an der sie macht scheint ihr egal zu sein) springt überall hoch und bellt an einem Stück ohne eine Pause. Wir haben wirklich Schon alles versucht, haben nur die Küche und den Flur als frei zugängliche Räume offen gelassen, wir haben ihr einem Zwinger besorgt, weil wir dachten ein kleiner Raum würde ihr ein wenig Sicherheit bieten, haben es mit kauzeug und einem Kleidungsstück das nach uns riecht in ihr Körbchen gelegt. Da mein vorheriger Hund Noch da ist habe ich gedacht das es ihr ein wenig hilft, dies scheint aber auch nicht der Fall zu sein. Ich bin echt total verzweifelt mit ihr und mit meinen Kräften am Ende aber ich brauche dringend Hilfe mit ihr. Ich wäre für jeden Ratschlag sehr dankbar.

Liebste Grüße
3 Antworten
Andrea Winter | Hundetrainer/in
schrieb am 18.10.2016
Hallo,
zunächst einmal danke für die ausführliche Erklärung, das macht die Beurteilung ein wenig einfacher. Zweitens finde ich es toll, dass Sie einen Hund vor dem Tierheim bewahrt haben. Nun aber zu den Tipps, die aus der Ferne leider nicht so besonders ausführlich ausfallen können, weil man hier auch mal den Hund sehen müsste.
Ich würde im ersten Schritt viel in der Wohnung umherlaufen, so dass der Hund merkt, dass das nichts ungewöhnliches ist. Danach würde ich mal eine Türe hinter mir schließen, Sekunden warten, Türe wieder auf und wieder zurückgehen. In der gesamten Zeit den Hund weitestgehend nicht beachten, damit es für ihn Normalität wird, dass Sie sich frei bewegen.
Auch könnten Sie einmal ein Video machen, wenn Ihr Hund allein ist, damit ein Trainer einmal sehen kann, woran es wirklich liegt.
Besonders muss hier aber noch am Vertrauensverhältnis zwischen Ihnen und dem Hund gearbeitet werden. Je besser die Beziehung und das Vertrauen, desto weniger wird ihr Hund bellen und bewachen, weil er weiß, dass Sie in der Zuständigkeit sind. Suchen Sie am besten auch mal einen Trainer vor Ort auf, damit dieser mit Ihnen arbeiten kann.
Ich wünsche Ihnen alles Gute.
Andrea Winter
War diese Antwort hilfreich?
Lena-Marie | Fragesteller/in
schrieb am 18.10.2016
Vielen Dank für die schnelle und hilfreiche Antwort. Ich werde es gleich mal ausprobieren
War diese Antwort hilfreich?
Andrea Winter | Hundetrainer/in
schrieb am 19.10.2016
Gern, ich würde mich freuen von Ihnen zu hören.
War diese Antwort hilfreich?
Ähnliche Fragen
Angst
Mein rüde ist 3 Jahre alt. Ich habe habe ihn seit über einem Jahr und er hatte am Anfang vor alles Angst. Konnte ihn beg...