Ängstliche Hündin

Angst
Jacky schrieb am 25.09.2014
Hallo, möchte jetzt mal mein großes Problem mit meiner Zweithündin ansprechen.

Sie ist jetzt genau ein Jahr alt (ich habe sie seit etwas über dem 3ten Lebensmonat). Aufgewachsen ist sie auf einem Hof, ihre Mutter (bereits schwanger) wurde aus schlechter Haltung aus dem Ausland gerettet.

Die kleine Maus ist seit dem Tag an dem ich sie bekommen habe nicht von meiner Seite gewichen, ist sehr anhänglich und verschmust.
Soweit ist alles gut, ihr großes Problem ist nur alles, was außerhalb der Wohnung passiert.
Sie hat Angst vor fremden Menschen (hat sich mittlerweile insofern gebessert, dass wir zumindest an einigen Leuten vorbeigehen können ohne dass sie einen riiiiiesen Bogen machen möchte, bzw. sich gegen die Leine stemmt). Bei Kindern ist es ganz besonders schlimm, Leute mit Regenschirm, Gehhilfen, Rollkoffern, Skates, Fahrrädern, Rollern etc. sowieso.
Mit Hunden kommt sie gut zurecht, da wir sehr häufig "Freilaufzonen" besuchen, ebenso auch eine Hundeschule. Wenn sie Menschen erstmal kennt, dann ist sie sehr lieb, vor Angst gebissen oder geknurrt hat sie noch niemals, auch nicht als 3 Kinder sie letztens angefasst haben (sie war steif vor Angst, bzw. war es mehr starke Unsicherheit, nicht wirklich krasse Panik).

Dazu kommt noch ihre Angst vor jedem Lauten Geräusch (Autotürknallen, Kindergeschrei, LKWs, irgendwas fällt runter, ratternde Jalousien, Glascontainer, Rollis, Skates, Motorräder etc....)und sobald sie dann in ihrer Panik ist, kommt mir vor reagiert sie auch auf alles das ihr nicht mehr soviel Angst bereitet, natürlich noch extremer. An Leckerlis annehmen oder generell sich mit Worten rausholen zu lassen, ist garnicht zu denken in solchen Momenten.

Wir habens schon mit Schleppleine versucht (damit sie weit ausweichen kann), saßen auf Wiesen (mit genug Abstand) zu Kinderspielplätzen damit sie schauen konnte (sie entspannte sich auch langsam), haben Adaptil Halsbänder versucht, ebenso einfach ignorieren und das Wuzzelchen einfach mit der Leine weiter"zerren".
Das Problem ist einfach, das mir jeder Trainer quasi was anderes erzählt, und ich nicht weiß was nun wirklich das Richtige ist? Was wir jetzt zurzeit machen ist dieses "Zeigen und Benennen", also ich sag ihr zB "Wo ist das Auto?" Und sie guckt dann hin, ich klicker mal und sie schaut mich an, und nimmt (wenn sie nicht zu sehr in Panik ist) sogar schon ein Leckerli an. Dasselbe mach ich auch bei Menschen und anderen Dingen... unterstützend nehmen wir auch brav die Bachblütentropfen, die extra zusammengestellt wurden.

Sie ist mein zweiter Hund, mein Rüde hatte sich damals nach ner Woche schon an den Verkehr gewohnt und ist der ruhigste Hund den ich kenne (5 Jahre alt), die kleine Maus orientiert sich halt leider nicht wirklich an ihm in solchen SItuationen.

Wir sind sehr viel unterwegs, waren letztens auch auf einer größeren Verstaltung wo sie mitten unter Menschen war, sie hat sich unter den Tischen versteckt aber war dann auch einigermaßen ruhig (nicht wirklich entspannt)... aber sobald wir draußen sind und sie weiß wo der Weg nach Hause ist, fängt sie an sehr fest an der Leine zu ziehen und mit den Krallen schon fast den Boden aufzureißen! Es ist sehr schwer sie zu halten und unmöglich so schön spazieren zu gehen :(
Sie hat sehr viel AUslauf, wir machen Agility (dem Alter enstprechend), gehen mit meinem Dogscooter fahren oder Joggen, lernen Tricks etc...

Wenn wir von der Wohnung weggehen ist es etwas besser, sie zieht nur in Richtung Orte wo sie weiß dort ist sie sicher...

Gibt es irgendwas das ich tun könnte damit sie mir mehr vertraut bzw. ihre Angst endlich verliert? es sind jetzt fast 9 Monate die sie bei mir ist und es bessert sich nur unglaublich langsam....

VIelen Dank!!
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 02.10.2014
Hallo, bei Hunden, die Angst haben, ist es sehr wichtig, diese Angst nicht noch zu schüren, indem man darauf eingeht. Egal, wie Sie darauf reagieren, bestärken Sie die Angst. Größere Veranstaltungen würde ich erst mal meiden. Was Sie an den Kinderspielplätzen geübt haben, ist ein guter Anfang. Wichtig dabei ist, dass Sie nicht mit ihr reden, sie nicht versuchen zu beruhigen, nur schauen lassen und versuchen, Ruhe auszustrahlen. Zeigen Sie ihr, dass das alles nichts Gefährliches ist. Je öfter Sie solche Sachen üben, umso schneller wird Ihre Hündin Ihnen vertrauen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
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