Wie nehm ich meinen Welpen die Angst?

Angst ❯ Vor Menschen
Bellamama schrieb am 20.03.2019
Hallo, ich habe vor 6,Wochen eine kleine Yorkiedame aus Kot und Urin geholt.Es läuft alles super, sie hat sich mir sehr angenähert und alles ist toll.Aber kommt mein Mann in die Wohnung ist es vorbei, sie rennt weg und kommt nicht raus.Ist sie im Garten und er kommt, bellt sie unaufhörlich. An ihm vorbei laufen ist gar nicht drin.Aber ist sie mit mur wieder allein läuft sie mir überall hinterher etc...Was bitte kann ich tun um ihr die Angst zu nehmen? Lg Karina
2 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 20.03.2019
Hallo,
dadurch, dass es der Hündin, bevor Sie sie zu sich geholt haben, nicht gut ging, haben Sie die Kleine wahrscheinlich sehr verwöhnt. Was an sich kein Fehler ist. Aber, was ein ängstlicher Hund sehr dringend braucht, sind Grenzen, innerhalb denen er sich sicher fühlen kann. Wenn nun die Kleine den Eindruck hat, Sie trainieren zu können, ist es unmöglich für die Hündin, Ihnen zuzutrauen, dass Sie sie beschützen können. Hunde trainieren uns, indem sie z. B. Streicheleinheiten, Futter, Spiel erfolgreich einfordern. Auch, wenn Hunde den Eindruck haben, alles gehört ihnen, müssen sie verteidigen. Gerade ängstliche Hunde sind damit vollkommen überfordert, bellen alles an und bekommen immer mehr Angst. Deswegen nimmt man Hunden die Verantwortung ab, indem man sie nicht bestimmen lässt. Das hört sich jetzt schlimm an, aber Ihre Hündin wird es Ihnen danken.
Grenzen sind z. B., dass die Kleine nur mit Erlaubnis von Ihnen auf Sofa oder Bett darf. SIE bestimmen, wann gefüttert, gespielt und gestreichelt wird. Alles Aktionen gehen von Ihnen aus, Sie entscheiden. Dann muss der Hund nichts entscheiden und regeln und kann sich auf Sie verlassen.
Wenn die Kleine Ihren Mann anbellt, Angst vor ihm hat, bitte nicht den Fehler machen und versuchen, sie zu beruhigen oder gar zu locken. Auch, wenn Ihr Mann die Kleine versuchen sollte, zu locken, verschlimmert das die Angst enorm. Hunde verstehen unsere Sprache nicht, werden dann nur unsicher und misstrauisch. Lassen Sie die Kleine selbst herausfinden, dass Ihr Mann nicht gefährlich ist. Reden Sie nicht viel mit ihr. Schließen Sie die Türen hinter sich, damit sie nicht mehr die Möglichkeit hat, Sie zu verfolgen. Sie tut es, weil sie Ihnen nicht zutraut, alleine zurecht zu kommen. Beweisen sie ihr das Gegenteil. Gut wäre, wenn Ihr Mann die Kleine füttern würde. Aber bitte auch hier ohne zu locken oder trösten. Einfach Futter hin stellen und weg gehen. Auch mal im Vorbeigehen ein Leckerchen fallen lassen. Er soll ihr ZEIGEN, dass er nicht gefährlich ist, sagen nützt da nichts.
Auch, wenn die Hündin vor sonst was Angst hat, bleiben Sie stehen und lassen sie in Ruhe das beängstigende Objekt betrachten, ohne auf sie einzureden.
Sie können die Kleine weiterhin verwöhnen, streicheln, kuscheln, mit ihr spielen. Aber, das Wichtigste: Wenn SIE wollen, nicht, wenn die Hündin es will.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Bellamama | Fragesteller/in
schrieb am 21.03.2019
Vielen Dank Frau Mayer für Ihre Antwort. Zum verwöhnen kam es noch gar nicht, da sie ja Anfangs auch Angst vor mir hatte. Sie frisst auch nur im Dunkeln oder spät abends, wenn ich mit ihr ganz allein bin. Mit dem verwöhnen hat es leider nichts zu tun.
Mfg K.Konrad
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