Unser Hund hat vor allem Angst, Menschen und Geräusche

Angst ❯ Vor Menschen
Räuber R. schrieb am 02.02.2014
Hallo, unsere Hündin ist jetzt fast 4 Jahre alt und sie ist immer schon eher Vorsichtig aber seit einiger Zeit hat sie das Problem das sie vor allem Angst hat. Vor Männern hatte sie schon immer Respekt, aber jetzt wird sie richtig panisch. Im Haus oder auch am Grundstück zieht sie den Schwanz ein und versteckt sich, kommt erst wieder raus wenn der Besucher weg ist. Aber dann wird alles ab geschnüffelt wo derjenige war. Ich habe von Anfang an jeden gebeten sie nicht anzusprechen oder anzuschauen, was auch ganz gut funktionierte, sie kam dann von selber auf die Leute zu. Ich weiß aber nicht wann und warum es begann das sie plötzlich so panisch wurde. Es gab für uns keinen ersichtlichen Grund. Ich weiß auch immer nicht so recht wie ich reagieren soll, bis jetzt habe ich dieses Verhalten einfach ignoriert. Aber sicher war ich nicht ob das richtig ist oder ich dadurch nur alles schlimmer mache. Für Ihre Hilfe im voraus besten Dank
4 Antworten
Gerade unsichere Hunden brauchen Führung. Überprüfen Sie, ob Sie den Hund führen, also ein starker Rudelführer sind. Leider neigen Hundehalter bei vorsichtigen Hunden dazu, dem schwächsten Glied im Rudel die Rudelführung zu überlassen. Um es Ihnen zu vereinfachen habe ich mal alles aufgeführt:
1. Füttern Sie Ihren Hund niemals vom Tisch und geben Sie ihm bitte auch nichts von Ihren Zwischenmahlzeiten ab.

2. Dem Hund kein Futter zur freien Verfügung stehen lassen. Wenn der Hund nicht auffrisst, nehmen Sie den Napf nach 2-3 Minuten wieder weg und füttern Sie ihn zur nächsten Mahlzeit wieder.

3. Bevor der Hund seinen Napf bekommt, befolgt er erst ein Kommando, z.B. „Sitz“ und „Bleib“. Dann wird der Napf hingestellt. Wenn der Hund im „Bleib“ bleibt und den Halter kurz anschaut, wird das Kommando aufgelöst und der Hund darf zum Napf. Löst er das Kommando von sich aus auf, nehmen Sie den Napf wieder weg. Es dauert evtl. einige Zeit, ehe der Hund den Ablauf gelernt hat.

4. Günstiger ist es, das Futter über Gehorsamkeitsübungen oder Suchspiele zu geben, hier darf man ruhig kreativ sein.

5. Schaffen Sie Tabuzonen für Ihren Hund, sei es das Bad oder ein anderer Raum, in den er nicht hinein darf.

6. Auf erhöhte Plätze wie Sofa oder Bett darf der Hund nur nach Ihrer Aufforderung und genauso bestimmen Sie auch, wann er wieder hinunter geht.

7. Spielaufforderungen Ihres Hundes ignorieren Sie, findet er sich damit ab, rufen Sie ihn und spielen mit ihm. Suchen Sie sich ein Spielzeug, welches er nicht zur freien Verfügung hat und welches Sie nach dem Spiel wieder an sich nehmen. Spielen Sie nie so lange, bis der Hund keine Lust mehr hat und von sich aus aufhört. Wird der Hund im Spiel zu grob, brechen Sie das Spiel sofort ab und ignorieren den Hund.

8. Sämtliche sozialen Aktionen gehen von Ihnen aus und werden auch von Ihnen beendet.
Aufforderungen zum Spielen, Füttern und Streicheln ignorieren Sie.
Verhält sich der Hund ruhig, können Sie ihn nach einigen Minuten rufen und die Aktion beginnen. Start und Ende wird immer vom Halter bestimmt, nicht vom Hund!

9. Steigen Sie in der Wohnung nie über Ihren Hund, verlangen Sie von ihm, dass er Ihnen aus dem Weg geht.

10. Liegeplätze sollten immer an „strategisch ungünstigen“ Stellen sein, also da wo der Hund nicht alles genau überschauen kann, z.B. im Flur wo er genau beobachten kann, wer ein – und ausgeht. Lieber einen Platz in einer Ecke wählen.

11. Zwischen Kommando und Handlung dürfen nicht mehr als 2 Sekunden liegen. Also auch eine Aktion Loben oder Rügen immer innerhalb von 2 Sekunden, sonst kann der Hund keinen Zusammenhang mehr feststellen.

12. Der Hund darf keine Körperteile vom Menschen in den Fang nehmen.

13. Wenn Sie nach Hause kommen, bitte erst den Hund beachten und begrüßen wenn er wieder ruhig ist und keine Aufmerksamkeit einfordert.

14. Der Mensch geht zuerst durch die Tür.

15. Der Hund darf Besuch nicht als Erstes begrüßen.

16. Der Hund darf uns nicht in der Bewegung einschränken, also nicht auf die Füße legen oder vor uns stellen

17. Keine Rangel- oder Zerrspiele mit dem Hund

18. Außerhalb des Hauses läuft der Hund auf dem Menschen orientiert also Leinenführig und im Freilauf mit Schleppleine
Außerdem überprüfen Sie, ob Ihr Hund, der ja Fleischfesser ist, ein Futter bekommt wo ausreichend Fleisch drin ist. Bei zu viel Kohlenhydrathaltiger Kost kann der Hund nicht in seinem Gleichgewicht sein.
Viel Erfolg
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Räuber R. | Fragesteller/in
schrieb am 02.02.2014
Hallo, danke für die schnelle Antwort.
Bei Punkt 1 muss ich mich schuldig bekennen, zu 2,3,5,6,11,12,13,14,17 befolgen wir. Punkt 4, 10 werden ich machen, 7,8,9 und auch die 16 wurden mir eigentlich erst jetzt als ich es gelesen habe bewusst werde ich aber ändern. 15 fällt bei unsrer weg weil sie dazu viel zu viel Angst hat. An der 18 Arbeiten wir da das nicht immer 100% funktioniert, aber wir sind dran. Das mit dem Futter muss ich abklären, sie bekommt Nass- und Trockenfutter morgens gemischt und Abends nur Trockenfutter. Beim Nassfutter füttere ich Mac's, ich hatte jetzt mal ein anderes ausprobiert und zwar das Lukullus aber da hatte ich den eindruckt das bekäme ihr nicht so gut ( vermehrtes kratzen ) also habe ich wieder schrittweise umgestellt. Ich werde versuchen die offenen Punkte umzusetzen und dann mal schaun ob es Wirkung zeigt, also ich werde es nicht nur versuchen ich werde es tun!! Also nochmals Danke, werde mich mit neuen Nachrichten wieder melden.
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Ich füttere die Produkte von Reico Vital. Die haben sehr hochwertiges Nassfutter und auch kaltgepresstes hochwertiges Trockenfutter. Dieses Futter ist nur im Internet erhältlich.
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Räuber R. | Fragesteller/in
schrieb am 02.02.2014
Super Danke, wird ich mich mal schlau machen. Gruß Räuber Ronja
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