Angst vor allem

Angst ❯ Vor Menschen
Seriel1993 schrieb am 22.03.2017
Hallo lieber hundetrainer.
Mein mittlerweile 6 Jahre alter weißer Schäferhund Rüde hat Angst vor so ziemlich allem. Tagsüber können wir fast garnicht mit ihm raus gehen. Wenn er irgendwo Kinder hört oder sieht kann ich persönlich ihn kaum halten. Er versucht weg zu rennen. Bei Erwachsenen versteckt er sich zum Glück nur hinter mir. Wenn irgendwo etwas steht das an dieser Stelle normalerweise nicht steht zieht er mich fast auf die Straße. Glücklicherweise hat er keine Angst vor dem Auto fahren oder Autos an sich. Sobald wir im Feld sind und er nicht angeleint ist, ist er wesentlich entspannter und auch nicht ganz so ängstlich. Wie kann ich ihm helfen seine Angst zu überwinden?
MfG Wagner
3 Antworten
Martin Grandt | Hundetrainer/in
schrieb am 23.03.2017
Hallo Seriel1993,

auch ich habe eine weiße Schäferhündin und kann ein Lied über die Sensibilität dieser Rasse singen. ;-)
Vieles hängt natürlich von den Erfahrungen ab die Ihr Hund in der Vergangenheit gemacht hat. Hat er schlechte Erfahrungen gemacht, oder fehlen ihm einfach die Erfahrungswerte aus der wichtigen Sozialisationsphase!? Wie hat sich das Verhalten entwickelt? Schließlich ist Ihr Hund ja mittlerweile sechs Jahre alt!? Wie reagieren Sie in den beschriebenen Situationen, und viel wichtiger- wie empfindet Ihr Hund Ihr Verhalten in diesen Situationen!? All das und noch einiges mehr können Einflussfaktoren auf die Verhaltensweisen eines Hundes sein. Hinzu kommt die hohe Sensibilität Ihres Hundes in puncto Wahrnehmung von Veränderungen. Wichtig ist erstmal, versuchen Sie Ihrem Hund zu Beginn den größtmöglichen Abstand zu geben. Versuchen Sie selbst potentielle "Gefahrensituationen" zu erkennen, bevor Ihr Hund in der Situation ist. Haben Sie ein Gefühl dafür, ob Ihrem Hund eher das Stehenbleiben oder aber die Bewegung aus der Situation heraus mehr entgegen kommt? Dann handeln Sie entsprechend. Und geben Sie Ihrem Hund Zeit.
Trotz der genannten Ratschläge halte ich es für ratsam einen kompetenten Kollegen vor Ort hinzuzuziehen. So können Sie die tatsächliche Situation bewerten und gezielt an einer Lösung arbeiten.
Ich hoffe meine Antwort konnte Ihnen einige Anregungen und Impulse geben und freue mich, wenn Sie mir eine entsprechende Bewertung hinterlassen.

Viel Erfolg im Training und liebe Grüße,

Martin Grandt
www.Dein-Hund-und-Du.com
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Seriel1993 | Fragesteller/in
schrieb am 24.03.2017
In der sozialisierungsphase war ich leider nicht anwesend. Wir vermuten aber das die angst vor kindern und fremden daher kommt das die Welpen nach 4 tagen angeschaut werden konnten und mein lebensgefährte und viele andere leute sehr häufig dort waren. Auch Kinder waren sehr oft dort und villeicht war man dort mal unaufmerksam und bei Kindern weiß man ja wie schnell das gehen kann.
In situationen in denen er so panisch ist bleibe ich stehen und versuche ihn zu ignorieren. Wie er das empfindet kann ich kaum deuten da er dann zitternd und mit eingeklemmter Rute neben mir steht. Wenn ich versuche normal weiter zu gehen reißt er mir beinahe den Arm ab. Leider versuche ich das halt schon seit 3 Jahren und merke keinen Unterschied.
Nicht das sie denken mein Lebensgefährte würde nichts versuchen. Leider ist dieser Blind und bemerkt solche Situationen zu spät.
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Martin Grandt | Hundetrainer/in
schrieb am 24.03.2017
Hallo nochmal,

Ihren Schilderungen entnehme ich, dass ihr Hund tatsächlich sehr gestresst ist in den beschriebenen Situationen und dass Ihr bisheriger Ansatz bisher nicht zu einer Verbesserung geführt hat. Bei einem richtigen Training sollten Sie aber innerhalb einiger Monate eine deutliche Veränderung feststellen. Da dies. Ich der Fall ist, kann ich mich nur wiederholen und Ihnen Anraten einen Kollegen vor Ort hinzuzuziehen. Eine so ernste Situation werden wir leider nicht per Ferndiagnose lösen können.

Trotzdem viel Erfolg,

Martin Grandt
www.Dein-Hund-und-Du.com
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