Schleichen

Angst ❯ Vor Hunden
Chrishi_Impossible702 schrieb am 11.02.2016
Hallo liebes Trainerteam,
meine Hündin Meggie geht wenn sie im Freigang ist und sie andere Hunde sieht extrem in die Hocke, in etwa auf Dackelhöhe, und schleicht sich dann an den anderen Hund ran (zwischendurch legt sie sich auf den Boden, der Kopf ist dabei auch ganz flach auf dem Boden, zum Teil geht es dann wieder weiter mit schleichen und hinlegen). Dann bleibt sie wie erstarrt liegen oder stehen und stürmt wie aus dem nichts auf den anderen Hund zu, stoppt dann 2 cm vor dem anderen Hund und steht zum Teil wie auf Zehenspitzen extrem angespannt vor ihm inkl. einer Bürste. Dann möchte sie gerne spielen (jedenfalls denke ich das, obwohl sie auch den anderen Hund mit der Pfote anstupst was ich eher als provozierend dem anderen Hund gegenüber empfinde). Im Freigang kann ich sie ab einem bestimmten Punkt nicht mehr abrufen.
Wenn der andere Hund anstatt stehen zu bleiben auf sie zurennt bleibt sie geschockt liegen. Wenn der Hund sie dann erreicht hat steht sie im Schneckentempo auf, teilweise mit eingezogenem Schwanz und geht eingeschüchtert weg.
Wenn sie an der Leine ist fängt sie auch an zu schleichen und sich hinzulegen.
Ich habe schon einiges versucht, sie zum Beispiel ins Sitz gebracht und den anderen Hund an uns vorbeilaufen lassen, jedoch sucht sie fast zwanghaft den Blickkontakt zum Hund und will, wenn der Hund gerade an uns vorbeiläuft, einen Satz auf ihn zumachen (jedoch ohne bellen, beißen etc.).
Ich würde mich über eine Einschätzung und einen Tipp freuen. Vielen Dank im Voraus! Christine und Meggie


Hallo Christine,
das, was Sie bescheiben, ist Jagdverhalten. Der Weg kann sein, mittels Ausmerksamkeitssignal bevor der Hund mit dem Fixieren berginnt dessen Blick zum Besitzer zu lenken und so die Verhaltenskette Jagen (Fixieren, Anschleichen mit Abducken, hetzen, ....) zu durchbrechen. Da Ihr Hund eigentlich unsicher zu sein scheint, stellt sich die Frage: hat er/sie in der Jugend andere Hunderassen kennen gelernt? Kann Maggie auch mit anderen Hunden spielen, verfügt sie über das Repertoire im Sozialverhalten als andere Hunde als Jagdopfer sehen? Mit einem SITZ kann der Hund weiter fixieren und an der Erregung tut sich nichts. Gehen Sie im Freilauf in die entgegengesetzte Richtung sobad Maggie das Verhalten zeigt und arbeiten Sie znächst ohne Ablenkung daran, dass Maggie Blickkontakt zu Ihnen aufbaut und hält!

Carolin Borchardt
Trainerin und Coachin für Menschen und Hunde
Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin IHK|BHV
Berlin - allbezirklich


Hallo Carolin,
vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!
Wir haben Meggie mit 5 Monaten adoptiert. Ich vermute, dass sie leider wenig bis keinen Kontakt zu anderen Hunden hatte, außer ihrer Elterntiere. Wir haben, nachdem wir sie zu uns genommen haben, versucht sie mit so vielen verschiedenen Hunden zusammenzubringen wie nur möglich. Mit mittleren und großen Hunden kommt sie in der Regel gut zurecht, mit kleinen eher weniger, da die es ja oftmals nicht mögen, wenn ein bisschen ruppiger gespielt wird. Sie bellen sie oftmals an, gehen auf sie zu und versuchen sie wegzubeißen. Das nimmt Meggie des Öfteren nicht gut auf und versucht den Hund anzustupsen und macht dann die Anspielung wegrennen zu wollen.
Ich denke aber schon, dass sie spielen kann. Sie ist sehr schnell wenn sie rennt. Sie möchte vom anderen Hund gejagt werden, der erreicht sie meistens nicht. Doch der Spieß wird auch manchmal umgedreht und dann erreicht sie den anderen Hund früher oder später und rempelt ihn so an,dass er zum Beispiel eine Seitwärtsrolle oder so macht (danach springt der Hund wieder auf und rennt weiter, er wird also nicht verletzt).
Ich habe außerdem das Gefühl,dass sie speziell kleinere Hunde versucht zu ärgern, indem sie sie ihre Pfote auf den Hunderücken legt und darauf wartet,dass der Hund sie anmeckert, damit wenigstens so ein wenig "Action" für sie entsteht.
Wie kann ich ihr Verhalten zum positiven beeinflussen oder lässt sich da gar nichts mehr machen?
Wie kann ich das mit dem Aufmerksamkeitssignal üben? Sie kennt den Befehl "Schau mich an".
Entschuldigung, dass es wieder so viel geworden ist.
Über eine Antwort freue ich mich!
Christine und Meggie
1 Antwort
Hallo,
ich fang mal von hinten an: Dann hast Du also ein Aufmerksamkeitssignal. Dies übe bei kleinschrittweiser Steigerung der Anforderung/Ablenkung. Kann der Hund es nicht abliefern, warst Du zu schnell mit Deiner Steigerung. Ärgern-kleiner Hunde ist Menschendenken. Lass sie machen und lass es zu, dass sie turecht gewiesen wird. Gemeinhin ist es eher die Körper-sprache eines Hundes als dessen Größe, die für die Reaktion des anderen Hundes sorgt. Nur sind viele kleine Hunde angst-unsicher bzw. haben gelernt, mit welcher Strategier sie sich andere vom Leib halten können.Und: klar spielt Dein Hund. Aber er spielt eben jagen. Jagdspiele können leicht umkippen und aus Spiel wird ernst. Gut, dass Meggie die Rollen tauschen kann. Natürlich, es lässt sich eigentlich IMMER was machen Christine!
Carolin Borchardt
Trainerin und Coachin für Menschen und Hunde
Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin IHK|BHV
Berlin - allbezirklich
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