Probleme mit fremden Hunden

Angst ❯ Vor Hunden
NoraGfrörer schrieb am 31.10.2015
Mein 2 jähriger Aussie Collin Pöbelt jeden fremden Hund an, egal ob mit oder ohne Leine, ob Hündin oder Rüde. Selbst bei läufigen Hündinnen in den Stehtagen. Man merkt dasbes Angstpöbeln ist, nicht aggressiv. Ebenso hebt er auch noch nicht das Bein. Noch nie probiert. Im Haushalt leben noch zwei ältere unkastrierte Rüden, einer 5 Jahre, einer 4 Jahre, und eine seit 6 Wochen kastrierte Hündin mit 3 Jahren. Er hat schon zwei Hündinnen gedeckt, nachdem es ging. Kennt er die Hunde, ist nichts los, nur bei komplett fremden. Vater und Mutter sind absolut Wesensfest und vertragen sich mit jedem und alles.
Woher kann das Problem kommen und wie wirke ich am besten dagegen an?

Vielen Dank schon mal im voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Nora Gfrörer
1 Antwort
Hallo, natürlich ist es schwer ohne die Hunde agieren zu sehen, eine Einschätzung zu geben.
So wie sie es schildern könnte eine Ursache für seine Unsicherheit bei Hundebegegnungen im Zusammenleben mit den älteren Rüden liegen. In aller Regel klären in solchen Hunderudeln die älteren, erfahrenen Hunde "brenzlige " Situationen. So kann der jüngere Hund manchmal wenig eigene Erfahrungen sammeln. Er wird "hinten angestellt". Im Rudel fühlt er sich dann sicher und stark - alleine dann oft nicht. mehr.
Dies könnte auch die Ursache dafür sein, dass er noch nicht markiert.
Sie sollten versuchen ihrem jüngsten Rüden zu mehr Selbstbewußtsein zu verhelfen.
Unternehmen sie mehr mit ihm alleine. Vielleicht finden sie eine Beschäftigung, die ihm Spaß macht und wo er Erfolg hat (Mobility/Agility).
Agieren sie bei Hundebegegnungen und reagieren sie bitte nicht erst, wenn ihr Hund aktiv geworden ist. Auch wenn ihm andere Hunde "ungeheuer" sind, ihr Hund muß aber lernen, dass die trotzdem da sein dürfen, auch wenn es ihm nicht passt. Weil SIE es so wollen.
Üben sie die Begegnung mit anderen Hunden, einzeln mit ihm alleine. Wenn sie nun andere Hunde treffen, versuchen sie ihren Hund mit einem Spiel/besonders gutem Leckerli abzulenken.
Belohnen sie den Hund nur, wenn er leise ist. Dies kann Leckerchen/Spiel oder einfach nur viele Streicheleinheiten sein, je nachdem was ihm am besten gefällt.
Bellt er, hat er Pech und sie erhöhen beim nächsten Treffen die Distanz zum anderen Hund. Bleibt er leise und orientiert sich an ihnen, können sie schrittwiese die Distanz verringern.
Für ihren Hund soll es ein Ritual werden. Er soll lernen: andere Hunde sind okay, ich brauche nicht zu bellen, sondern bekomme immer etwas tolles, wenn ich sie ignoriere und statt dessen Frauchen anschaue.
Nehmen sie sich viel Zeit und überfordern sie ihn nicht. Übernehmen sie bitte mehr die Führung. Damit sind sie der souveräne Rudelführer auf den er sich verlassen kann. Dann kann und wird sich ihr Hund auch bei Hundebegegnungen entspannen.
Ich würde ihnen weiterhin empfehlen sich an eine Hundeschule zu wenden, wo ihr Hund wieder lernt, dass andere Hunde keine Bedrohung für ihn sind.
Anfangs werden sie mit ihm kein großartiges Training machen können, er soll nur lernen, dass auf eine bestimmte Distanz Hunde okay sind. Diese Distanz wird nach und nach verkürzt, dann darf er mit einem, zwei, drei Hunden gemeinsam trainieren, später in einer kleinen Gruppe, irgendwann wechseln auch die Hunde.
Er soll und muß nicht mit anderen Hunden spielen. Sozialpartner für ihren Hund sind sie sowie der Rest ihres Hunderudels. Er soll aber lernen, dass er ihnen vertrauen kann und andere Hunde/Menschen auch wieder ihren Weg kreuzen dürfen. Das ist meines Erachtens das wichtigste Trainingsziel - der Hund muß Selbstvertrauen und Vertrauen in ihre Führungsqualitäten aufbauen.
Es wird ein langer Weg, der von ihnen viel Geduld erfordert und vor allem ein einfühlsames Training, welches den Hund nicht überfordert.
Aber sie können das Problem lösen.
Adressen für Hundetrainer finden sie z.B. auf den Seiten des BHV unter http://www.bhv-net.de/

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
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