Junghund bellt Menschen und Hunde an.

Angst ❯ Vor Hunden
Angela H. schrieb am 21.08.2017
Seit 10 Tagen haben wir einen Junghund knapp 5 Monate. Er ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und lebt auch bei uns auf einem Bauernhof. Er kennt alle Tiere, macht schon Sitz und Platz, kommt auf zurufen, läuft brav an der Leine ist stubenrein und auch Zug fahren, Auto etc. ist kein Problem für ihn. Er lernt wahnsinnig schnell und hat sich unglaublich fix an uns gebunden und folgt schon sehr gut. In vielen Leuten, (Stadt/Veranstaltung) ist er ganz brav, aber wenn auf einem Spaziergang Menschen oder Hunde entgegenkommen, dann bellt er sie an und ist eher ängstlich. Besonders bei anderen Hunden regt er sich sehr auf und hört nicht mehr auf zu bellen. (Egal ob an der Leine oder nicht.) Er versteckt sich dann hinter mir.. Ich bin etwas unsicher, wie ich mich verhalten soll. Bis jetzt habe ich ihn zu mir gerufen und lasse ihn Sitz machen und wenn er aufhört zu bellen, dann bekommt er ein Leckerli.. oder ich probiere zuzulaufen und ihn abzulenken. Eine Freundin hat einen älteren Hund der sehr ruhig und besonnen ist und wir probieren ihn so langsam zu gewöhnen.. ich bin mir einfach nicht sicher welches die richtige Strategie ist und möchte von beginn an richtig mit ihm arbeiten. Ich würde mich über ihre Meinung/Tips sehr freuen, da dieses Verhalten äusserst unangenehm ist. Vielen Dank!
18 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 22.08.2017
Hallo,
bis jetzt haben Sie immer reagiert, wenn er bei Hunden oder Menschen ängstlich war. Möglicherweise haben Sie die Situation dadurch verschlimmert. Wenn er "Sitz" machen muss, ist er wahrscheinlich immer noch angespannt und hört erst auf zu bellen, wenn Mensch oder Hund weitergegangen ist. Gehen Sie am besten zügig und kommantarlos weiter.
Mit Ihrer Freundin und deren Hund zu üben ist eine sehr gute Idee. Allerdings sollten Sie auch da nicht versuchen, den Hund zu beruhigen oder abzulenken. Lassen Sie ihn von alleine rausfinden, dass weder Hunde noch Menschen gefährlich sind.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
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Angela H. | Fragesteller/in
schrieb am 22.08.2017
Vielen Dank für den Tipp! Wenn der Hund freu ist und ich jemandem begegne, soll ich ihn dann anleinen und zulaufen, oder frei zulaufen? Da ich auf dem Dorf wohne, begegne ich oft Leuten mit denen ich gerne ein paar Worte wechseln würde.. wie verhalte ich mich dann? Den Hund auch bellen lassen, bis er sich von alleine beruhigt? Und wenn jemand auf den Hof kommt und er bellt ihn an? Soll ich ihn dann abrufen oder auch bellen lassen?
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 22.08.2017
Hallo,
wenn er ohne Leine nicht auf die Leute zu läuft, brauchen Sie ihn nicht anzuleinen.
Mit den Leuten zu reden ist, denke ich, bei dem bellenden Hund sowieso nicht möglich. Erklären Sie den Leuten kurz, dass Sie am üben sind und gehen weiter. Wenn der Hund nicht mehr bellt, versuchen Sie es mit stehen bleiben und reden. Gut wäre, wenn Sie das, genau wie mit der Freundin und dem älteren Hund, gezielt mit eingeweihten Personen üben könnten. Hund und Mensch sind dann meistens entspannter und später kann man das geübte bei realen Situationen anwenden.
Wichtig ist immer, dass Sie dabei entspannt sind und Ruhe ausstrahlen.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
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Angela H. | Fragesteller/in
schrieb am 22.08.2017
Vielen, herzlichen Dank! Das hilft mir sehr weiter! Darf ich noch einmal nachfragen, wie es sich verhält, wenn Leute auf den Hof kommmen? Da ist er frei unterwegs und bellt die Leute an. Soll ich ihn da abrufen? Er soll/darf da angeben, das jemand kommt, aber ich möchte das er das dann nicht endlos macht!
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 22.08.2017
Ja, da wäre abrufen schon gut. Wenn er sich nicht abrufen lässt, üben Sie das, am besten auch wieder mit eingeweihten Leuten, und Schleppleine.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Angela H. | Fragesteller/in
schrieb am 22.08.2017
Liebe Ellen,
der Hund lässt sich am Stall gut abrufen, kommt zu mir und setzt sich hin und bellt dann aber meistens wieder los.. wie soll ich dann reagieren? Wieder abrufen?
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 23.08.2017
Auch hier ist wieder üben angesagt. Am besten arbeiten Sie am Grundgehorsam, üben mit dem Hund, an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie ihm erlauben, den Platz zu verlassen. Zuerst ohne Ablenkung, wenn das gefestigt ist, bitten Sie eingeweihte Personen dazu.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Angela H. | Fragesteller/in
schrieb am 25.08.2017
Liebe Ellen,
vielen Dank für die Tips! Wir üben schon fleissig danach und das bellen hat sich in vielen Alltagssituationen schon gebessert! Wohl auch, weil ich jetzt entspannter bin und einen Plan habe! Unser Hundi ist wirklich äusserst folgsam und gut abrufbar. Mit dem Hund mit dem wir trainieren, klappt es mittlerweile schon richtig gut. Sie sind sogar schon zusammen Auto gefahren. Bei fremden Hunden ist er immer noch ängstlich, bellt und stellt die Haare auf! Manchmal gibt es schwierige Situationen, wenn ich meinen Hund unterwegs bei einer Begegnung eigentlich anleine und das gegenüber seinen Hund einfach frei laufen lässt ohne anzuleinen. Ist es dann sinnvoll, wenn ich meinen auch laufen lasse, obwohl er bellt und ängstlich ist? Machen diese Begegnungen Sinn, für meinen Hund? Ich verhalte mich dann neutral und rufe nicht nach ihm und streichle ihn auch nicht. Bin mir aber nicht sicher, ob das richtig ist! Im Dorf, wenn die Hunde angeleint sind, ist unser schon wesentlich besser zu kontrollieren. Aufgefallen ist mir ebenso, das er nach dem Spaziergang wesentlich entspannter/weniger bellfreudig ist, als beim starten, wenn wir losgehen.
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 25.08.2017
Das hört sich doch super an.
Bei Hundebegegnungen sollten Sie ihn beschützen, wenn er Angst hat. Oft hilft es, den nicht angeleinten Hund fort zu scheuchen, wenn der Hundehalter nicht bereit ist, ihn anzuleinen.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
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Angela H. | Fragesteller/in
schrieb am 25.08.2017
Liebe Ellen,
bedeutet beschützen das ich auch in die Hocke darf und er sich bei mir verstecken kann? Darf ich ihn dann ansprechen und streicheln? Oder bestätige ich damit seine Angst? Heute Abend hatten wir ganz viel Besuch mit Kindern im Garten, wegen dem Geburtstag unserer Mädels.. sogar ein fremder Hund war dabei.. Unser Hundi war total geschickt und entspannt! Sogar den für ihn fremden Hund hat er nur kurz angebellt und dann war die Sache erledigt! Ich habe mich total gefreut!! Vielen Dank für Ihre Hilfe und Beratung, das hat mich wirklich wahnsinnig weitergebracht!
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 26.08.2017
Guten Morgen Shanice,
super, das freut mich sehr!
Bitte nicht in die Hocke gehen und den den Hund streicheln und ansprechen. Damit bestätigen Sie, wie selbst schon erkannt, die Angst. Gehen Sie auf den anderen Hund zu und scheuchen ihn weg. Ich habe eine Hündin, die sich nicht mit anderen Hunden verträgt. Sehr oft lassen andere Leute ihre Hunde, trotz Bitte, sie anzuleinen, zu meinen hin. Seitdem habe ich immer eine Trainingsdisks (bekommen Sie hier sehr preiswert>(http://www.bitiba.de/shop/hunde/hundeerziehung/erziehungshilfe/weitere/92988) dabei. Die werfe ich, wenn der andere Hund nicht weg geht, auf den Boden , das hilft meistens.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
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Angela H. | Fragesteller/in
schrieb am 26.08.2017
Liebe Ellen,
vielen Dank! Ich werde danach weiter trainieren! Unser Morgenspaziergang war richtig schön.. durch's Dorf nicht gebellt und ein entgegenkommender Jogger wurde kurz angebellt mit hinspringen.. ich konnte unser Hundi aber sofort abrufen, anleinen und weitergehen und er hat das bellen auch direkt eingestellt. Ich merke jetzt fast täglich die Fortschritte die wir machen. Ich arbeite parallel weiterhin am Grundgehorsam und an der Leinenführigkeit. Das macht er alles schon wirklich super, es macht richtig Spass mit ihm zu trainieren. Die schwierigen Situationen mit anderen Hunden werde ich weiter so trainieren/händeln wie sie es mir geraten haben und ich werde mich gerne wieder melden bei Fragen und um zu berichten wie es bei uns läuft. Vielen Dank für Ihre Hilfe, die Beratung ist wirklich Gold wert!!
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 26.08.2017
(Y)
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Angela H. | Fragesteller/in
schrieb am 10.01.2018
Liebe Ellen, ich wollte mich seit langer Zeit endlich bei Dir melden, um zu berichten, wie es mit unserem Junghund weitergegangen ist! Ich freue mich sehr, dir erzählen zu können, das unser Hundi sich super entwickelt!! Er ist mitlerweile leinenführig, kann das Grundgehorsam mit Sitz, Platz, Bleib, Warten und Suchen (alles auch auf Distanz) und am wichtigsten; er bellt keine Leute mehr an wenn wir unterwegs sind, egal ob frei oder an der Leine! Ich kann ihn sogar schon auf Ausritte mitnehmen und er ist stets abrufbar und folgsam, auch wenn ich auf dem Pferd sitze:-) Mit anderen Hunden hat er auch den Knopf geöffnet; er ist total verträglich, an jedem Hund interessiert und will mit jedem Vierbeiner spielen!! Es ist wirklich eine grosse Freude mit ihm! Auf unserem Hof, gibt er an, wenn jemand kommt, lässt sich von mir mittlerweile aber sehr gut ab und zurückrufen. Und im Haus, muss er in seinen Korb, wenn jemand kommt und darf den Besuch erst auf Kommando begrüssen, was ebenfalls schon sehr gut klappt.. Die letzten drei Monate waren wirklich sehr intensiv, ich/wir haben sehr viel und konsequent trainieren müssen und Schritt für Schritt haben sich dafür die Erfolge eingestellt und aus dem anfänglichen 'Chaos' haben sich Strukturen gebildet, an denen sich unser Jungspund orientieren kann! Es hat sich mehr als gelohnt, dranzubleiben! Wir sind überglücklich, das sich aus unserem 'Angstbeller', so ein lieber, cleverer und folgsamer Traumhund entwickelt hat! Wir lieben ihn sehr und freuen uns auf hoffentlich viele, schöne Jahre mit ihm!! ich danke Dir, Ellen, für Deine wertvollen Tips und Ratschläge, in der so schwierigen Anfangszeit! Alles Gute Dir und liebe Grüsse:-)
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 10.01.2018
Hallo Shanice,
vielen Dank für das Feedback! Es freut mich so, dass es gut funktioniert und du solche Freude mit deinem Hund hast. Es ist eben Arbeit und viele Leute machen sich diese Arbeit nicht. Du hast es getan und hast dann auch die Belohnung erhalten :-)
Weiterhin viel Spaß wünscht euch
Ellen
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Angela H. | Fragesteller/in
schrieb am 09.04.2018
Liebe Ellen,
ich brauche wieder einmal Deinen Rat! Wie Du ja weisst, hat sich unser Appenzeller Rüde (13 Monate) super entwickelt!! Wir können nichts beklagen, er ist sehr gehorsam und lernfreudig und er versteht sich gut mit allen Hunden! Er ist immer abrufbar und ich kann ihn problemlos zum reiten mitnehmen!
Seit die Nachbarshündin vor ca. 3 Wochen läufig geworden ist, steht er aber total unter Stress!! Wir haben ja einen Bauernhof und er hat angefangen vom Hof 'abzuhauen' was er bis anhin nie getan hat, um seine 'Freundin' zu besuchen! Wir haben mittlerweile ein Tor gebaut, damit er nicht davonlaufen kann. Heute ist er sogar unter dem Tor durchgekrochen, sodass wir noch einen zusätzlichen Zaun montiert haben! Wenn ich ihn zurückhole von seinem Liebesbesuch, dann kommt er sofort, aber er sitzt jetzt ständig vor dem Tor und winselt und heult sogar wie ein Wolf!! Auch im Haus, wo er sonst ganz entspannt ist und man ihn kaum merkt, winselt er und tigert herum! Er scheint uns richtig liebeskrank! Da wir wie gesagt, einen Hof haben, machen wir uns Sorgen wie das weitergehen soll mit dem davon laufen, besonders da wir an einer Pass-Strasse wohnen und bald der Verkehr losgeht, sodass wir uns natürlich Sorgen machen, das er unter ein Auto kommen könnte, wenn er auf Tour geht. Deshalb überlegen wir, ihn zu kastrieren, da wir ja bedingt durch unseren Betrieb im Sommer auch viel auf dem Feld sind, wo er ja mitsoll/darf und dann möchten wir nicht ständig Angst haben, das er, wenn er eine Hündin wittert davonlauft. Sein Verhalten ist ganz klar sexuell motiviert und er ist ansonsten sehr gehorsam und gut ausgelastet! Wir wissen nicht, was wir mit unserem Romeo auf 4 Pfoten machen sollen.. unsere TA rät zum kastrieren! Und wir denken, das es wahrscheinlich für uns alle die Beste und sicherste Lösung ist, Allerdings habe ich etwas Angst, das er sich dann vielleicht verändern könnte, seinen Elan oder Energie verliert.. Was denkst Du dazu und würdest uns mit Deiner Erfahrung raten?
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 09.04.2018
Hallo Shanice,
ich würde das Kastrieren auf jeden Fall auch befürworten, vor allem, weil der Hund auch leidet. Er wird wahrscheinlich ruhiger werden, ja und mit dem Futter solltet ihr danach aufpassen. Kastrierte Hunde brauchen weniger Futter.
Allerdings hatte ich bisher nur einen Rüden und der bekam einen Kastrationschip weil mein Freund ihn nicht kastrieren lassen wollte. Den Chip finde ich auf Dauer nicht so gut, man kann aber damit ausprobieren, ob sich das Verhalten ändert und ihn dann kastrieren lassen.
Meine Hündinnen waren alle nach der Kastration noch genau so temperamentvoll wie vorher. Bei der Kleinen hatte ich sogar gehofft, dass sie ruhiger wird, war aber nicht. Ich kenne auch von der Hundeschule kastrierte Rüden, die keine Schlaftabletten sind. Es hängt wohl auch damit zusammen, wie sie vorher waren.

Liebe Grüße
Ellen
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Angela H. | Fragesteller/in
schrieb am 09.04.2018
Liebe Ellen,
vielen, vielen Dank für Deine Antwort!! Du bestätigst mich nocheinmal darin, das Kastration die Beste Lösung ist! Die alternative ihn zu chipen, finde ich eben auch nicht besonders gut auf lange Sicht. Und eine Lösung müssen wir finden, da es im Moment für alle Beteiligten nicht besonders lustig ist!

Ich werde Dir gerne wieder berichten, wie und ob sich die Kastration auf sein Verhalten ausgewirkt hat!
Bis dahin alles liebe und Gute!
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