Wie nehme ich die Angst vor der Leine

Leinenführigkeit ❯ Leinenaggression
Kerstin_Beck schrieb am 12.12.2016
Guten Tag.
Seit nicht einmal 48 Stunden habe ich einen etwa 7-10 Monate alten Schäfermix aus Bosnien bei mir. Da er extrem schlechte Erfahrungen mit Hundefängern und speziell Männern gemacht hat, hat er verständlicher Weise große Angst an der Leine. Er lässt sich Geschirr und Halsband widerwillig anlegen, ist extrem unterwürfig. Auch die Leine kann ich entsprechend befestigen. Solange ich ihn an der Leine liegen lasse, zittert er und drückt seinen Rücken fest gegen die Wand.
Ich achte sehr darauf, die Leine ständig locker zu lassen, bloß ja keinen Zug aufkommen zu lassen, doch wenn er zurück weicht und sich aus Geschirr und Halsband winden möchte, produziert er den Zug selbst... je mehr er zieht, desto mehr wehrt er sich.
Mit ganz ruhiger Stimme, sanften Worten und viel Locken und Lob tasten wir und Meter für Meter aus dem Haus. Doch durch seine massive Angst vor der Leine ist die Umgebung völlig uninteressant. Er schnuppert nicht und sucht sich somit auch keinen Platz, wo er sein großes oder kleines Geschäft verrichten kann.
Das geht jetzt schon so weit, dass er fast nichts trinkt und frisst, nur um ja nicht Gefahr zu laufen, innerhalb der Wohnung sein Geschäft zu verrichten.
Bitte geben sie mir einen Tip, wie ich ihm die Angst vor der Leine nehmen kann. Leckerlis sind für ihn völlig uninteressant, wenn er angeleint ist.
Wenn er sich frei in der Wohnung bewegen kann, kommt er zu mir, wenn ich ihn locke, und frisst aus der Hand.
Ich habe schon sanft, mit der Leine, über seinen Rücken gestrichen, und ihm in der Wohnung Leckerli angeboten und dabei einen Teil der Leine gleichzeitig in der fütternden Hand gehalten.
Auch habe ich ihn an ihr schnuppern lassen und hab sanft seine Lefzen mit ihr berührt.
Das mache ich immer wieder, möchte aber wissen, ob es etwas besseres gibt, als das, was ich mache.
Danke für Ihre Antwort, Kerstin
1 Antwort
Hallo, zuerst einmal sind es schon gute Anfänge.
Ich würde ihnen aber trotzdem empfehlen sich hier professionelle Hilfe zu holen. Extreme Angsthunde müssen anfangs unterstützt werden, um überhaupt lernen zu können. Welche Möglichkeit nun für ihren Hund die geeignete ist, kann man aber nur vor Ort mit ihnen entscheiden.
Wenden sie sich mit ihrem Problem bitte an einen Hundetrainer mit der Zusatzausbildung zum Verhaltensberater. Dieser kann vor Ort alles genau analysieren und einen für sie passenden Trainingsplan erarbeiten.
Adressen für Hundetrainer finden sie z.B. beim BHV unter www.hundeschulen.de oder bei der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin
und -therapie – GTVMT unter http://www.gtvmt.de/

Mit freundlichen Grüßen Sabine Kutschick
zertifizierter Hundetrainer/Verhaltensberater IHK/BHV
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