Unsicher und zieht an der Leine

Leinenführigkeit ❯ Leinenaggression
Manu140180 schrieb am 27.07.2016
Hallo, ich weiß gar nicht wo ich anfange. Unsere Kira ist ein richtiger Zaun kläffer, alles und jeder wird angebellt. Ganz schlimm ist es an der Leine. Jeder Hund wird extrem angekläfft und sie zieht ohne Ende. Mit zwei Kids dabei, ist Gassi gehen unmöglich. Der Leckerli Trick funktioniert nicht, trainingsgeschirr auch nicht und bei zig auf der Leine die Richtung wechseln auch nicht. Das Gassi gehen macht keinen Spaß mehr, weder für Hund noch für mich. Wir brauchen dringend mal Hilfe.
Viele Grüße
Manu Bartels
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 28.07.2016
Hallo,
wenn ein Hund bellt und es passiert weiter nichts, außer vielleicht rufen oder schimpfen, meint der Hund nur, Frauchen bellt mit und steigert sich immer mehr rein. Besser ist es immer, zu handeln, dem Hund etwas anderes anzubieten.
Befestigen Sie am Geschirr eine Schleppleine (10m langes Seil) und lassen die Kleine nicht mehr ohne diese Leine in den Garten. Rufen Sie sie immer wieder, nehmen die Schleppleine und ziehen den Hund zu sich. Belohnen Sie sie dann und lassen sie wieder laufen. Üben Sie das Ganze zuerst ohne Ablenkung.
Wenn das funktioniert, bitten Sie eingeweihte Bekannte dazu.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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