Versucht Hund mich zu beschützen?

Aggressivität ❯ Gegenüber Menschen
nicolerichter5 schrieb am 04.02.2021
Hallo,

wir haben seit fünf Tagen einen sieben Monate alten Mischling aus Rumänien (Tierschutz).

Seit gestern wird deutlich, dass dieser Besuch anknurrt und anbellt, wenn ich mich mit im Raum befinde oder mit dem Besuch rein komme. Dies ist ebenso der Fall, wenn ich mit ihm spazieren gehe. Er bellt andere Hunde und Personen an.

Meine Eltern wohnen unter mir im Haus und mein Hund zeigte sich ihnen gegenüber stets freundlich und zugewandt und von einem auf den anderen Moment fing er an, diese anzubellen und zu knurren, wenn ich da bin. Bin ich nicht im Raum, legt mein Hund diese Verhaltensweisen nicht an den Tag und taut schnell auf und möchte gestreichelt werden.

Nun stellt sich mir die Frage, was ich hierbei machen soll (sowohl zu Hause als auch beim Spazierengehen). Ich möchte ihm schnellst möglich diese Verhaltensweise abgewöhnen.
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 06.02.2021
Hallo,
der Hund versucht, Sie von anderen fernzuhalten weil er Sie als sein Eigentum ansieht. so etwas passiert, wenn man einem Hund keine Grenzen aufzeigt. Grenzen sind, wenn der Hund etwas von Ihnen fordert, wie Streicheleinheiten, spielen oder Futter, sollten Sie es ignorieren.
Springt der Hund von sich aus auf Bett oder Sofa, wird er sanft weggedrückt. Er darf dort nur hin, wenn Sie es erlauben.
SIE agieren, der Hund reagiert, NIE umgekehrt. Dann sind Sie der "Boss". Wenn es umgekehrt ist, wie jetzt, ist es der Hund und er meint, Sie verteidigen zu müssen weil Sie, aus seiner Sicht, nicht dazu in der Lage sind.
Das Problem draußen liegt wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, an der fehlenden Leinenführigkeit. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und der Hund muss nicht regeln wenn z. B. ein anderer Hund kommt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit. Lassen Sie sich NIE von Ihrem Hund wohin ziehen, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder Bekannte begrüßen will. Wenn er zieht, bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist, oder Sie drehen um und gehen in eine andere Richtung.
Übernehmen SIE die Führung und lassen den Hund keine Entscheidungen treffen.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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