Schwierigkeiten mit einem anderen Hund

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Silli R. schrieb am 01.11.2019
Mein Hund ist eigentlich ein sehr liebes Tier. Er hört so gut, dass ich ihn viel ohne Leine laufen lassen kann. Er ist aus dem Tierschutz und super verträglich mit anderen Hunden jeder Art. Vor ein paar Monaten ist ein Huskywelpe bei uns in der Nachbarschaft eingezogen, mit dem er anfangs sogar gern gespielt hat. Nachdem der Nachbarhund jetzt groß geworden ist kann er ihn nicht mehr leiden. Anfangs hat er nur geknurrt und sich komisch bewegt wenn er ihn gesehen hat. Der andere versteht diese Sprache aber nicht und hat unentwegt weiter versucht ihn zum spielen aufzufordern. Irgendwann war es ihm dann zu viel und mein Hund hat den anderen etwas angegangen. Nicht böse aber schon bestimmt. Danach wurde mein Hund jedes Mal böse wenn er den Nachbarhund gesehen hat. Knurrte sogar wenn der Hund auf der anderen Straßenseite lief. Sprang in die Leine und wollte zu ihm. Das wurde schlimmer also haben wir versucht die Hunde wieder anzunähern indem wir lange Runden mit beiden Tieren an der Leine gedreht haben. Er konnte sich aber selbst bei längeren Spaziergängen nicht beruhigen. Weil es keine Besserung gab haben wir das aufgegeben.
Jetzt ist es so schlimm, dass er jedes Mal ausflippt wenn er diesen Hund sieht oder riecht. Wenn wir an dem Nachbarhund vorbei gehen springt er auch immer in die Leine und kläfft wild. Wenn er ohne Leine wäre würde er ihn wahrscheinlich attackieren. Das bedeutet wir können ihn also auch nur noch weiter weg von Zuhause so laufen lassen, was schade ist.
Ich kann machen was ich will, einfach weiter gehen, ihn zum Sitzen zwingen, mit leckerchen ablenken wollen, er flippt aus.
Da er sonst nie Probleme mit anderen Hunden hatte oder hat und ich ihn so auch nicht kenne weiß ich nicht wie ich ihn dazu bewegen kann, den Nachbarhund zu ignorieren.

Wenn Sie mir helfen können würde mich und meinen treuen Racker das sehr freuen.
Dankeschön
3 Antworten
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 03.11.2019
Hallo,
warum Ihr Hund den anderen Hund nicht mehr mag, kann ich nur raten. Möglicherweise waren ihm die Spielaufforderungen des anderen Hundes zuviel, er hat geknurrt, der andere hat nicht reagiert, also hat er sich handgreiflicher gewehrt. Vielleicht ist Ihr Hund kleiner als der Husky, der hat ihn einmal über den Haufen gerannt und Ihr Hund will deswegen nicht mehr mit ihm spielen. Vielleicht wurde es durch Ihre Reaktion jedesmal schlimmer. Das werden Sie wohl nicht mehr ändern können.
Leider kann ich Ihnen nicht sagen, wie Sie sein Verhalten an der Leine ändern können, ohne zu wissen, wie Sie dann reagieren. Mögen Sie mir solch eine Situation etwas genauer beschreiben?

Auf Ihre Antwort freut sich
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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Silvana
schrieb am 11.11.2019
Guten Abend.
Ja der Husky wollte keine normalen Zeichen verstehen die mein Hund sonst zur Kommunikation nutzt. Er hat dieses Problem auch mit ein paar anderen Hunden aus unserer Nachbarschaft.
Das hilft mir aber ja nicht, mein Hund soll schließlich lernen, kein Problem mehr mit dem Husky zu haben.
Dieser will zwar immer noch jedes Mal zu meinen Hund und hopst Rum, ist aber stets angeleint also könnte meiner ihn einfach ignorieren.
Mein Hund ist genauso groß wie der Husky. Da die zwei sich vorher immer verstanden haben habe ich ihn am Anfang noch wie gewohnt frei laufen lassen wenn der Husky kam. Nachdem es dann eskaliert ist habe ich ihn für die folgenden Begegnungen angeleint. Seine Leine ist zwar nicht lang aber niemals straff wenn wir spazieren, ich habe sie eigentlich immer nur am Handgelenk hängen, da er gut bei Fuß läuft. Wenn er den Husky dann sieht und nach vorne will bleibe ich immer erst stehen bis er wieder neben mir sitzt. Allerdings beruhigt er sich nur solange sich der andere Hund noch in Entfernung hält.
Ich muss aber ja mit ihm weiter gehen und wenn wir dann an dem Husky vorbei wollen springt er jedes Mal los. Durch den Spielraum, den die Leine hat bekommt er auch immer gut Schwung aber er trägt ein Geschirr mit Joggingleine also wird sein Wüster Sprung gefedert.
Ich habe auch schon versucht ihm ein leckerchen in der geschlossenen hand hin zu halten aber das ist im Angesicht des Huskys uninteressant.
Liebe Grüße
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Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 13.11.2019
Hallo,
leider haben Sie nicht geschrieben, ob Sie mit dem Hund schimpfen oder versuchen, ihn zu beruhigen. Wenn Sie das also tun, auch "Aus", "Nein" oder der Versuch, mit Futter abzulenken, verstärkt das Verhalten Ihres Hundes, denn Sie gehen darauf ein.
Besser ist es, dem Hund zu zeigen, dass es Sie nicht interessiert, was er da tut.
Wenn Sie an an dem Husky vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen. Drehen Sie ihm den Rücken zu und gehen zügig weiter. Wenn das nicht möglich ist, drehen Sie um und gehen zurück, bis Ihr Hund sich beruhigt hat.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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