Hund bellt Rüden an

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
Iwilein schrieb am 23.07.2014
Hallo,

mein Hund (mittlerweile 4 Jahre alt) bellt immer Rüden an. Schon wenn er sie nur weiter Entfernung sieht.. vorbei gehen ist ganz schlimm, daher gehe ich entweder immer einen großen Bogen oder schlage direkt einen anderen Weg ein(oder geh zurück).
Bei kleinen Welpen zB verhält sich jedoch ganz anders. Egal ob männlein oder weiblein. Da ist er ganz lieb, lässt auch alles mit sich machen, doch sobald diese älter werden so ca. 1 Jahr, bellt er auch diese an.(Ist uns bei zweien Hunde hier auf der Straße aufgefallen)
Sein Fell stellt sich dabei auf, er fletshct die Zähne zT,.. und er lässt sich nur schwer beruhigen (eigentlich gar nicht. außer der Hund ist dann schon weg..).
Wir haben ihn aus zweiter Hand, und das erste Jahr, dass er bei uns war, war das nicht so (da war er ca. 2) aber seit einigen Monaten ist das nun so..

PS: Bei Weibchen ist er ganz anders. Bellt nie. Möchte spielen.
PPS: Bei kastrierten Rüden, ist er auch meistens lieb. Jedoch ist das keine Garantie.
Früher (wo er ca 11 Monate alt war) hatte er auch einen Kumpel, der etwa im selben Alter war, die beiden haben immer gespielt, bis mein Hund anfing ihn anzuknurren, und irgendwann anzubellen, sodass wir uns nicht mal mehr auf einigen Metern nähern können.
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Hinzuzufügen ist allerdings, dass sobald er ohne Leine ist, den Hunden entweder aus dem Weg geht, oder beschnüffelt und dann weiter geht (dabei ist er aber sichtlich angespannt (?), Fell stellt sich auf). Wenn ich ihn dann an mich rufe, kommt er auch direkt.
Dann wird auch mal gespielt ohne Leine, doch sobald ich ihn wieder dran machen möchte, fängt er wieder an den betreffenden Hund anzuknurren/bellen...
1 Antwort
Hallo,
Ihr Hund hat mit Ihnen ein Führungs- bzw ein Vertrauensproblemt. Frei ist er entspannt, aber an der Leine nicht. Wenn Sie mit ihm immer aus den Situationen ganz raus gehen, wird er Sie für schwach halten und noch aggressiver werden.
Haben Sie schon einmal über Kastration nachgedacht?
Meistens liegt es am mangelnden Vertrauen in unsere Fähigkeiten, den Hund zu beschützen - zumindest glaubt er das.
Sie haben folgende Möglichkeit:
Normalerweise ist das eine Einzelstunde bei mir, die sich nur mit unserer Körpersprache beschäftigt, weil hier das Problem liegt. Man muss es fühlen sehen und erkennen, es zu beschreiben, ist fast unmöglich, weil das Erkennen der eigenen Verhaltensweise sich sofort auf den Hund spiegelt – und dann hat er weder Grund aggressiv zu sein, noch zu ziehen.

Bei mir gibt es viele Möglichkeiten der Hundebegegnung: Am Rand stehen und mit einem Leckerchen ablenken, aber das ist nur der allererste Schritt. Dann kommt das L für immer weg. „Vorbeikeksen“ ist bei mir streng verboten. Dann gibt es den Handwechsel und den Richtungswechsel – alle haben den Sinn, den Hund aktiv zu führen, um ihm alle Entscheidungen an der Leine abzunehmen. Auf jeden Fall ist immer mein Körper dazwischen, wenn ich an einem Hund vorbeigehe. Gehen Sie niemals auf einen Hund zu, sondern immer Bogen und Kreise. Wenn er vor Ihre Füße kommt, haben Sie verloren. Wenn es Ihnen gelingt, aktiv zu führen, geht er mit Ihnen überall vorbei.
Durch diesen Schutz und diese Führung geling est, aktiv zu führen, dann geht er bald mit Ihnen überall vorbei.
Durch diesen Schutz und diese Führung wird auch das Bellen besser werden, weil er nicht mehr so viel zu erledigen hat....

Der Richtungswechsel hat den Sinn den Blickkontakt zu unterbrechen und den Hund wieder auf mich aufmerksam zu machen.
Leider kann ich das Anti-Zieh-Training nicht in Worte fassen: Der Hund kommt nicht mehr vor meine Füße, mein Arm geht nicht mehr nach vorne – Leinenruck verboten. Aber, da es alles Körpersprache, besser – erziehung , müsste ich es sehen können.

Sehr vieles können Sie aus meinen Büchern erfahren, besonders das zweite beschäftigt sich mit dem Außenverhältnis und den Hundebegegnungen.

Herzliche Grüße
Inge Büttner-Vogt


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