Hund bellt rüden an

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
manu72 schrieb am 24.09.2016
Mein Hund bellt andere größere rüden an seit dem er von einem übelst gebissen wurde Ablenkung mit Leckerli funktioniert nicht er reagiert dann auch auf nichts mehr hab schon alles versucht ich weiß einfach nicht mehr weiter aus diesem Grund kann ich ihn auch nicht mehr von der Leine lassen Bitte geben Sie mir einen Rat wie ich es aus ihm wieder raus bekomme und er wieder von der Leine kann das freilaufen fehlt ihm so sehr LG manu
1 Antwort
Hallo Manu, das ist schlimm, wenn der Hund gebissen wird. Der eine steckt es ganz gut weg, der andere hat daran sehr zu knabbern. Hier die Tipps, die ich Ihnen aus der Ferne geben kann: Draußen auf den Spaziergängen: Hier müssen wir mit Desensibilisierung und Gegenkonditionierung arbeiten, damit Ihr Hund Artgenossen auf Dauer gut findet. Bei Aggressionsverhalten müssen wir das Gefühl des Hundes bei Anblick von Artgenossen bzw. bei dem, was das Verhalten auslöst verändern.
Bei der Desensibilisierung wird Ihr Hund dem Anblick anderer Hunde ausgesetzt, die so weit entfernt sind, dass es zu keiner aggressiven Reaktion kommt. Dabei wird jedes Mal darauf geachtet, dass
- Der andere Hund wahrgenommen wird,
- Kein aggressives Verhalten auftritt.
Die Distanz wird in ausreichend vielen Übungseinheiten nach und nach in so kleinen Schritten verringert, dass aggressives Verhalten nicht ausgelöst wird. Das ist enorm zeitaufwendig und meistens nicht einzuhalten. Beispiel, Sie gehen auf einer Straßenseite spazieren, Ihr Hund erblickt anderen Hund und Sie gehen in kleinen Schritten auf den anderen Hund zu, solange Ihr Hund ruhig ist und kein aggressives Verhalten zeigt.
Gegenkonditionierung
Angst und Freude können nicht gleichzeitig empfunden werden. Wenn der Angst/Aggressionsauslöser immer wieder zuverlässig etwas Angenehmes ankündigt, löst dieser Reiz nach ausreichend vielen Wiederholungen Freude aus.
Beispiel: Ihr Hund nimmt Hund wahr und ihm wird zeitgleich besonderes Futter präsentiert, und zwar solange wie der Hund anwesend ist. In dem Augenblick, wo der Hund weg ist, hört auch das Füttern auf. Die Distanz zwischen den beiden Hunden muss aber so sein, daß Ihr Hund noch fressen kann.
Hunde nicht aufeinander treffen lassen, sondern evtl. im Bogen an dem anderen Hund vorbeilaufen. Ober Not-Umkehr – sofort in die andere Richtung mit Ihrem Hund gehen oder sich zwischen „Gefahr“ und Ihrem Hund als Schutzschild stellen. Bei freilaufenden Hunden, den Hund verscheuchen und Hundebesitzer anweisen, seinen Hund an die Leine zu nehmen.
Bitte üben Sie mit Ihrem Hund vor Ihrer Haustür oder auf den üblichen Gassiwegen, suchen Sie sich abseits ein Plätzchen wo Sie kontrolliert - vielleicht mit einem anderen netten Hundebesitzer, der zur Verfügung steht - üben können. Sollten Sie Probleme mit der Umsetzung haben, melden Sie sich gerne.

Viele Grüsse aus Düsseldorf
Kerstin Gebhardt
Hundepsychologin/-Trainerin
www.kerstin-gebhardt.de
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