Hündin möchte andere Hündinnen beißen

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Hunden
muck schrieb am 29.01.2018
Hallo, vor einem halben Jahr haben wir eine 10 Jahre alte Hündin aus dem Tierschutz geholt. Sie ist sehr lieb und anschmiegsam, akzeptiert auch unseren Rüden.
Sie scheint lange vernachlässigt worden zu sein und ist natürlich auch nicht erzogen. Inzwischen sitzt der Rückruf sehr gut. Jedoch dürfen wir sie nicht in die Nähe anderer Hunde lassen. Sowie sie eine Hündin bemerkt rennt sie wie eine wilde darauf los und möchte sich drauf stürzen und beißen. Mit Rüden scheint sie sich zu verstehen. Können wir was tun um diese Aggressivität gegenüber anderen Hündinnen abzubauen? Gruß Muck
2 Antworten
Hallo,

zunächst einmal: klasse, dass Sie sich entschieden haben, einem älteren Hund aus dem Tierschutz noch eine Chance zu geben und zu sich zu nehmen.

Ein wenig problematisch bei Hunden aus dem Tierschutz ist, dass man ihre Vorgeschichte nicht kennt. Das macht für mich die Einschätzung des Verhaltens Ihrer Hündin auch ein wenig schwer.

Bevor es weiter an das Verhaltensproblem geht, hier eine kleine Bitte: Lassen Sie Ihr neues Familienmitglied bitte einmal gründlich untersuchen, gerne auch durch einen Spezialisten für Orthopädie und / oder Neurologie. Es kommt nicht selten vor, dass ein Hund auf Grund von Schmerzen so gegenüber anderen Hunden reagiert, wie Sie es bei Ihrer Hündin beobachten (auch wenn sie in Ihrem Haushalt gegenüber dem Zweithund völlig unauffällifg ist).

Wenn körperliche Ursachen als Auslöser für das Problemverhalten ausgeschlossen werden können, dann gilt es als nächstes, sich an die "geistigen" Ursachen zu machen. Wie oben schon erwähnt, kann das bei Hunden aus dem Tierschutz schwierig sein, da deren Vorgeschichte unklar ist. Unabhängig von der Vorgeschichte kann man bei jedem Hund jedoch:
- das allgemeine Sicherheitsgefühl stärken, indem man klar in der Kommunikation und konsequent im Umgang mit dem Hund agiert
- die Emotionslage gegenüber bestimmten Reizen - bspw. Hunden - verändern und so letztlich auch das Verhalten des Hundes in Hundebegengungen ändern (allgemeine Informationen dazu siehe: http://mensch-und-tier.net/wp-content/uploads/2018/03/CaniTrain-Emotionstraining-f%C3%BCr-Hunde.pdf; konkrete Trainingsanleitung dazu siehe http://www.xinxii.com/emotionstraining-fur-hunde-p-380388.html).

Bei einem älteren Hund mit unklarer Vorgeschichte und u. U. ungünstigen Vorerfahrungen gilt dabei, um so mehr an Ruhe und Geduld mitzubringen und mit mehr Rückschlägen zu rechnen - aber auch, sich um so mehr auf die eigene Schulter zu klopfen, wenn das Training letztlich in die gewünschten Bahnen einbiegt.

Viele Grüße,
Stefanie Ott
www.mensch-und-tier.net
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muck | Fragesteller/in
schrieb am 24.03.2018
Danke Frau Dr. Ott. Wir werden es versuchen.
Ich binHundephysiotherapeutin und denke dass unsere Hündin eine leichte Degeneration der LWS hat. Sie ist nicht berührungsempfindlich und springt und hüpft mehr als sie soll. Ich bin dabei ein stabilisierendes Muskelaufbautraining mit ihr zu machen. Organisch ist sie laut TA gesund.
Leider ist sie für Lob oder Leckerlis nicht so ansprechbar wie wir es von unserem anderen Pastoren kennen, obwohl sie sehr verfressen ist.. Eigentlich möchte diese Rasse ja arbeiten, aber hat eben auch ihren eigenen Kopf (Herdenschutzhund). Wir werden alles dran setzen! Vielen Dank und liebe Grüße!
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