Hund zieht an der Leine und rastet völlig aus

Aggressivität ❯ Gegenüber anderen Tieren
Kampfzwerg schrieb am 22.09.2016
Hallo,
Meine Mia ist eine 11 Monate alte Yorki-Jack-Russel-Hündin und ich habe sie vor ca. 2 Monaten von ihrer alten Besitzerin weg geholt weil die sich absolut nicht um die süße Maus gekümmert hat, Mia kannte ihren eigenen Namen nicht und von Sitz und komm hat sie anscheinend noch nie was gehört! Mittlerweile hört sie perfekt auf ihren Namen und Sitz klappt auch ohne Probleme, solange kein anderer Hund in der Nähe ist kann ich sie ohne Leine laufen lassen und hört auch super wenn ich sie rufe! Aber sobald ein Hund in der Nähe ist dreht sie extrem ab, sie zieht noch mehr an der Leine, bellt in einem sehr hohen Ton, was schon eher ein quietschen ist und wenn man doch versucht sie an einen anderen Hund zu führen, verbellen sie diesen oder das quietschende bellen wird zum aggressiven bellen mit Zähne zeigen! Ich habe schon alles möglich versucht, mit Leckerlie ablenken oder die Richtung ändern, mit Spielen wollte ich sie auch ablenken aber sie reagiert dann absolut nicht mehr auf mich...selbst wenn z.b. Pferde in der Nähe sind reagiert sie genauso. Bei anderen Leuten fängt sie auch langsam an aber da will sie nur von den Leuten gestreichelt werden, aber ich lasse sie nur zu Leuten die uns kennen! Zuhause ist Mia der reinste Schmusehund und bellt sehr selten, nicht mal wenn es klingelt, ich kann sie auch ohne Probleme mal alleine lassen, z.b. wenn ich einkaufen bin oder einen Arzttermin habe, sie ist nur draußen so...als ob sie alles kontrollieren muss oder so...ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll! Aber egal ob es so bleibt oder schlimmer wird, sie bleibt bei mir. Ohne meine Fellschnute kann ich gar nicht mehr und sie ohne mich auch nicht mehr!
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 26.09.2016
Guten Tag,
das Problem liegt wahrscheinlich, wie in den meisten Fällen, an der Leinenführigkeit. Achten Sie darauf, dass Ihr Hund immer hinter oder neben Ihnen an lockerer Leine geht. Dann führen nämlich Sie und der Hund muss nicht regeln wenn z. B. ein anderer Hund kommt.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE dem Hund folgen, wenn er zieht, auch nicht, wenn er wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn er einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihr Hund richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn er versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.
Wenn Sie an anderen Hunden vorbeigehen, versuchen Sie Ruhe auszustrahlen d. h. nicht reden, nicht schimpfen und nicht die Leine krampfhaft kürzer halten. Das alles veranlasst Ihren Hund nämlich, sich noch mehr aufzuregen.
Üben Sie aber vor allem die Leinenführigkeit.
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