Hündin hat Stress?

Allgemeines
Gasai Y. schrieb am 06.11.2019
Ich habe seit fast einem halben jahr eine nun einjährige mix hündin aus russland. Nach training konnte sie alleine bleiben ohnr Probleme und war auch stubenrein. Vor ungefähr 6Wochen fing sie an zu lahmen - kniescheiben problem. Am 7.11 kriegt sie die zweite Op. Seit dem scheint sie pur stress zu haben. Sie kann nicht mehr alleine bleiben, ich kann nicht mal ins bad ohne ein jaul Konzert. Jeder besuch verursacht ebenso jaul und kläff konzert und meistens urin pfützen. Selbst in einer box fiept sie ununterbrochen, macht sogar in ihre box. Stubenrein ist sie auch kaum bis gar nicht mehr, uriniert und kotet. Zudem selbst wenn sie zum kuscheln kommt hebt sie das bein, entblößt ihren intim bereich und lässt urin. Ich weiss langsam nicht mehr weiter
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 06.11.2019
Hallo,
möglicherweise haben Sie der Kleinen nach der OP alles oder vieles durchgehen lassen, nicht (mehr) auf Grenzen und Regeln bestanden und jetzt ist die Hündin vollkommen verunsichert. Sie hat keinen Halt mehr. Das wäre wie Menschen ohne Gesetze. Jeder macht, was er will. Sicher fühlen könnte man sich dann nicht.
Also: (wieder) Regeln einführen. Wenn die Kleine Sie zu etwas auffordert, wie streicheln, ignorieren Sie es, ohne Worte und ohne sie anzuschauen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie dann nicht uriniert und kotet.
Geht sie ohne Aufforderung auf Sofa oder Bett, schieben Sie sie kommentarlos wieder runter. Überhaupt sollte nicht viel geredet, sondern mehr gehandelt werden. Zuviel Gerede verunsichert ängstliche Hunde nur noch mehr, weil sie nicht verstehen, was gesagt wird.
Üben Sie, zuerst ohne Besuch, mit der Hündin, auf Kommando an einen festen Platz zu gehen und dort zu bleiben, bis Sie das Kommando wieder auflösen. Bleiben Sie dabei am Anfang neben dem Korb oder der Decke stehen. Wenn sie den Platz verlassen will, bringen Sie sie kommentarlos wieder hin. Wenn sie dort bleibt, geben Sie ihr ein Leckerchen. Dann entfernen Sie sich immer weiter von dem Platz, gehen zurück und geben ein Leckerchen.
Wenn das funktioniert, bitten Sie eingeweihte Besucher dazu. Evtl. benötigen Sie etwas Geduld. Geben Sie aber nicht auf, lassen die Hündin an ihrem Platz und reagieren nicht auf das Gebelle.
Diese Übung ist wichtig, um der Hündin zu zeigen, dass Sie alles im Griff haben.
Üben Sie mit ihr das alleine bleiben, indem Sie immer mal wieder tagsüber rausgehen, Türe schließen, sofort wieder reinkommen, den Raum durchqueren, wieder raus, Türe zu, wieder rein u.s.w., ca. 10 Minuten lang mehrmals am Tag. Bitte die Hündin dabei nicht beachten, einfach rausgehen und rein kommen. Sie soll dieses "Spiel" mit der Zeit zum Gähnen langweilig finden, erst dann kann sie entspannen. Wenn Sie merken, dass sie entspannter ist, steigern Sie die Zeit draußen in ganz kleinen Schritten. Wenn sie sich aufregt, wieder kürzer draußen bleiben.
Wenn das funktioniert, ziehen Sie sich an, gehen raus und kommen sofort wieder rein. Auch hier steigern Sie dann die Zeit draußen.
Sehr wichtig: Keine Verabschiedung und keine Begrüßung. So lernt die Hündin, dass es vollkommen normal ist, wenn Sie gehen.
Falls das alles nicht funktioniert, kann ich Ihnen nur raten, sich an eine/n Hundetrainer/in in Ihrer Umgebung zu wenden.
Alternativ können Sie sich auch gerne über meine Website mit mir in Verbindung setzen, ich rufe Sie dann an und Sie schicken mit evtl. Videos zu, was natürlich auch kostenlos ist.

Liebe Grüße
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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