Zweithund

Angst ❯ Vor dem Alleinsein
Doreen S. schrieb am 11.02.2020
Hallo,
Wir haben eine Cocker Spaniel Hündin. Sie wird im März zwei Jahre alt. Nun könnten wir einen wohl gut erzogenen Golden Retriever als Zweithund bekommen. Er wird ebenfalls im Juni zwei Jahre alt. Meine Frage an Sie wäre, ob diese Konstellation passen würde. Unsere Hündin ist nicht kastriert, der Golden Retriever würde noch kastriert werden müssen. Unsere Hündin hat ein großes Problem mit dem alleine bleiben. Mit ca 5 Monaten haben wir angefangen das zu trainieren, welches aber nicht gefruchtet hat. Dann musste sie leider letzten Sommer bis Winter mehrmals in der Tierklinik bleiben, was ihre Ängste vom alleine bleiben nochmals verstärkt hat. Könnte sie vielleicht diese Ängste durch den Golden Retriever verlieren, da sie ja dann nicht mehr alleine wäre? Würde ihr das helfen? Ich muss dazu sagen, dass sie nicht jeden Tag und wenn dann nicht lang allein bleiben muss, da die Schwiegereltern mit im Haus wohnen und sie es dann gewohnt ist runter zu ihnen zu gehen. Aber wenn sie es eben mal muss, dann ist man grad aus der Tür raus und dann fängt sie auch schon das bellen an.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Vielen Dank.

3 Antworten
Cian Lösch | Hundetrainer/in
schrieb am 11.02.2020
Hallo Doreen,
vielen Dank für Ihre Fragestellung, es freut mich sehr, dass Sie sich direkt gemeldet haben.
Bitte kastrieren Sie NIE einen Hund etc. - energetisch und damit auch körperlich, sind die Organe, die zur Identität des Tieres gehören, in Funktion und Empfindung voll vorhanden.
Laut Tierschutzgesetz ist jegliche Behandlung am Hund ohnehin strafbar, sofern kein medizinsch relevanter Grund vorliegt. Und selbst dann, wird die Krankheit enfernt, aber die Organe bleiben ganzeitich gesehen immer erhalten.

In dieser neurobiologischen Sichtweise bleibt der Rüde zeugungsfähig und die Hünding empfänglich, weil ja alles vorhanden ist.
Daher rate ich Ihnen dringend von einem für die Tiere unnötig grausamen Schritt ab. Das Tier muss sich dann schließlich regenerieren - dafür, dass alles so ist wie vorher. Das kann man ihm ersparen.

Bleibt die Frage nach dem Zweithund zu klären. Grundsätzlich empfehle ich Ihnen, die Lösung des Problems nicht dem Zweithund zu übertragen, da es nicht das eigentliche Thema der Verlustangst löst. Es kann genauso sein, dass es überhaupt nichts ändert, sondern Ihr Problem verstärkt.

Das Thema Zweithund ist immer erst dann relevant, wenn mit dem ersten Hund wirklich alles im grünen Bereich ist.

Nicht alleine bleiben können, hat auch viel mit Urvertrauen zu tun. Ich finde, Ihr Hund sollte mit einer professionellen Unterstützung sein Trauma (Tierklinik) verarbeiten und die Bindung festigen können. Eine gute Bindung bedeutet auch Vertrauen zu haben, dass der Mensch wieder kommt.

Jeder Hund ist für sich genommen anders, als im Zusammenspiel im Rudel. Das Verhalten ändert sich im Rudel nämlich durchaus und die Dynamik ist eine ganz andere - wie gesagt, das kann es schlimmer machen.

Sie sagen, Sie haben schon viel versucht, trotzdem bitte ich Sie, dies mit einem guten Hundetrainer nochmal anzugehen.

Wenn Ihr erster Hund wirklich entspannt ist, dann können Sie zur Rudelerweiterung einen Zweithund in die Familie aufnehmen.

Übrigens, das mit ungewolltem Nachwuchs lässt sich ganz leicht umgehen, wenn man bedenkt, dass Hündinnen allein 2x im Jahr empfänglich sind und dann nicht mal davon jeden Tag und auch überhaupt nicht unbedingt einen Rüden ranlässt.

Und nicht jeder Rüde steht auf Hündinnen oder ist an jeder Hündin interessiert.
An den Stehtagen hilft eine Hündinnenhose vom Fressnapf - dann ist das Thema gelöst.
An allen anderen Tagen kann, außer dass die Hunde Spaß haben, nichts passieren.

Ich weiß, mein Ansatz ist ganzheitlich, entgegen dem Mainstream und entsprechend der modernen Neurobiologie und dem Erleben der Hunde selbst. Daher bitte ich Sie, meine Ratschläge zu beherzigen.

Sehr gerne stehe ich Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Vielen Dank und beste Grüße,

Cian Lösch



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Doreen S. | Fragesteller/in
schrieb am 12.02.2020
Hallo Herr Lösch,
vielen Dank für die schnelle Antwort.
Gerne nehmen wir Ratschläge an und beherzigen diese auch.
Luna ist an sich eine sehr liebe Hündin, die schnell lernt und auch hört. Bei ihr war es schon immer so, dass sie unwahrscheinlich anhänglich ist und immer dort ist, wo wir sind. Innerhalb der Wohnung klappt die räumliche Trennung sehr gut, wenn ich es einfordere. Nur eben nicht, wenn ich wirklich das Haus verlassen. Ich muss aber auch eingestehen, dass wir seit den Klinikaufenthalten sie nicht mehr allein gelassen haben, oder weiter geübt haben. Ich denke, dass wir von vorne beginnen müssen. Wie würden Sie denn ein professionelles Training beginnen? Ich habe bereits von einer Bekannten von Ihnen gehört, die bei Ihnen im Training ist. Denn wir wohnen im gleichen Ort, in Thansau.

Mit herzlichen Grüßen,
Doreen Schroft
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Cian Lösch | Hundetrainer/in
schrieb am 12.02.2020
Hallo Frau Schroft,
das freut mich wirklich sehr zu hören, dass Sie meine Ratschläge beherzigen.
Was Sie über Luna schreiben, klingt doch schon ganz vielversprechend.
Es ist grundsätzlich schön, wenn sie anhänglich ist und immer Ihre Nähe sucht. Nun muss sie lernen, Vertrauen zu haben, dass Sie immer wieder kommen, wenn Sie das Haus verlassen.
Wahrscheinlich müssen wir von vorne beginnen. Anhand einer Videoanalyse erfasse ich den Ist- Zustand beim Alleine bleiben und bauen das dann mit einer De-Ritualisierung und einer positiven Verknüpfung auf.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Sie und Luna auf Eurem gemeinsamen Weg unterstützen darf.

Für ausführlichere Informationen zum Vorgespräch und Ablauf freue ich mich, wenn Sie mich kontaktieren.

Allgemeine Information finden Sie bereits auf:
www.hundeschule-buddy.com

Am besten wir besprechen uns kurz telefonisch. Sie erreichen mich unter 0157/86247064
Auch per WhatsApp.

Herzliche Grüße,
Cian Lösch

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