Ziehen an der Leine

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
musikangel schrieb am 05.01.2016
Mein Hund zieht an der Leine, da er ständig am schnüffeln ist. Er hat es quasi immer eilig und muß "Hundezeitung" lesen! Sieht er einen Hund/Hündin wirds massiver. Aber auch wenn wir Spaziergänger treffen. Da zieht er immer in die Richtung und will gestreichelt werden. Meist kann ich es durch leichtes Zurückziehen oder Richtungswechsel unterbinden. Aber ganz lässt er das Ziehen nie! Ganz besonders schlimm ist es, wenn er auf "Damensuche" ist. Er läuft sonst sehr gut an der Leine und reagiert dann auch auf Komandos wie "Stop!, Sitz!, Aus!, Komm!, Bleib!"
1 Antwort
Guten Abend,
da Ihr Hund nicht kastriert ist, müssen Sie damit leben, dass er schnüffelt, Rüden vertreibt und zu Hündinnen will - das ist ganz normal. Einen Trieb kann man nicht "wegdressieren".
Ihr Aufgabe wäre es gewesen, von Anfang an dem Hund Grenzen zu setzen, Regeln und Rituale einzuführen - Hunde lieben das! Da Sie schreiben "zurückziehen" geht er weit vor Ihren Füßen und macht sein Ding. Leider zählt gutes Betragen ohne Ablenkung nichts - käme eine Ablenkung, würde er Sie "im Regen stehen" lassen und abhauen.
Es wird höchste Zeit Regeln einzuführen, wobei Sie sich sehr gut durchsetzen müssen - mindestens drei Schippen Stärke und Konsequenz mehr, als bei einem kastrierten Rüden.

Hunde ziehen von uns weg, weil wir vielleicht nicht spannend sind und nur „Gassi-gehen“.
Ein Hund, der VOR unseren Füßen ist, trifft eigene Entscheidungen wie Kreuzen, Zerren, Bellen, weil er uns nicht zutraut, dass wir mit „Ereignissen“ (andere Hunde,Kinderwagen etc,) klarkommen.
In allen Strukturen gibt es „Vorgesetzte“, die die Regeln bestimmen, führen und beschützen – Hunde lieben Regeln!

Nehmen Sie bitte eine kurze Leine, die sich später verlängern lässt und versuchen Sie Ihrem Hund zuerst einmal beizubringen, dass er HINTER Ihren Füßen geht.
Ihr Arm bleibt an der Hosennaht, atmen Sie aus, um den Druck herauszunehmen. Bleiben Sie stur – kein Leinenruck – Sie führen – basta! Gehen Sie mit dem LINKEN Fuß los und stellen Sie sich auf einen schwierigen Anfang ein. Wenn Ihr Arm nach vorne geht, haben Sie verloren! Ihr Hund wird springen, zerren und kreuzen.
Halten Sie ihn HINTER Ihren Füßen. Wenn er da bleibt, loben, annehmen und lockerlassen der Leine zeigt dem Hund, was Sie von ihm wollen. Es ist nicht einfach, das in Worten zu erklären. Hier kann man leider bei Druck, Körpersprache und Handhaltung viele Fehler machen, wenn man es nicht gezeigt bekommt. Bleiben Sie nicht stehen, lassen Sie kein Sitz oder Schnüffeln zu, sondern gehen Sie IHREN Weg. Gehen Sie an einer Mauer oder Hauswand entlang und bestehen Sie auf Führung, indem Sie ihn etwas zurückdrängen. Setzen Sie auch gern ein Leckerchen ein, aber „keksen“ Sie ihn nicht bei Fuss. Bleiben Sie nicht stehen, sondern immer in Bewegung, damit der Hund lernt, Ihnen zu folgen.
Wenn er Ihre Führung anerkennt, bekommt er mehr Raum. Ehe Sie ihn ziehen, gehen Sie ein Stück rückwärts – mit dem Gesicht zum Hund! - rufen, locken Sie ihn, werden Sie spannend! Wenn wir für Hunde spannend geworden sind, haben sie keinen Grund mehr, zu ziehen. Rufen Sie den Hund nur Mit RÜCKWÄRTS gehen.
Viele Vorschläge und genaue Anleitungen finden Sie in meinen Büchern über meine Homepage www.hundimedia.de. „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Arbeiten Sie mit dem Futterbeutel an der 5-m-Leine und spielen Sie viel.
In allen Strukturen ist der Chef vorne und bestimmt den Weg, werden Sie Beschützerin , von der Beschützerin zur Vertrauten, die der Hund nicht mehr aus den Augen läßt.
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt
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