Permanenter Zug

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
Sarah_Kroth schrieb am 20.09.2017
Hallo,
Ich habe meine Hündin seitdem sie ein Welpe ist. (Geb. Feb.2015)
Sie zieht leider immernoch an der Leine, obwohl wir schon alles mögliche versucht haben.
Vor- und Zurücklaufen, hin & her, mich ihr in den Weg stellen, absitzen, sie hinter mir halten, usw.
Die Übungen halten ca. 10 sek. Und dann prischt sie wieder nach vorne in die Leine.
Ohne Leine Fuß laufen klappt ohne Probleme, allerdings auch nur kürzere Strecken, danach prischt sie ebenfalls los.
Auf Futter reagiert sie gar nicht, das spuckt sie mir vor die Füße.
Wenn ich alleine laufen, stoppt sie meistens kurz vorm Ende der Leine (egal ob zwei, drei oder 5 Meter). Bin ich änder Straße oder in Begleitung, ist sie permanent auf Zug...
Tricks wie Pfote, Tot, sich im Kreis drehen, Slalom laufen, über und unter Hindernissen auf Kommado, klappen super!
Was mache ich falsch?
1 Antwort
Ellen Mayer | Hundetrainer/in
schrieb am 20.09.2017
Guten Tag Sarah,
Sie haben ja wirklich schon alles versucht. Aber da wird das Problem sein: Das VERSUCHEN. Meistens, wenn ein Hund trotz allen Versuchen immer noch an der Leine zieht, liegt es an der fehlenden Konsequenz.
Hunde ziehen an der Leine, weil sie es so gelernt haben. Oder, besser gesagt, nicht anders gelernt haben. Wenn Herrchen/Frauchen dem Hund mit ausgestrecktem Arm überallhin folgt, wird der Hund natürlich auch weiter immer dahin gehen, wo er hin will. Er kann es ja, manchmal mit einem Gewicht am anderen Ende der Leine, aber es geht. Hunde lernen durch Erfolg oder auch Misserfolg.
Deswegen hier mein Tipp: NIE der Hündin folgen, wenn sie zieht, auch nicht, wenn sie wo schnuppern, sich lösen oder zu Bekannten will. Wenn sie einmal Erfolg hatte, müssen Sie wieder von vorne mit dem Training anfangen. Bleiben Sie stehen, bis die Leine wieder locker ist (das braucht etwas Geduld) oder, wenn Ihre Hündin richtig feste zieht, drehen Sie um und gehen zurück.
Am besten reagieren Sie schon, wenn sie versucht, Sie zu überholen. SOFORT umdrehen und zurückgehen und zwar jedesmal.
Oft liegt das Ziehen auch an der Art, wie die Leine gehalten wird. Meistens wird die Leine zu kurz gehalten, mit Zug. Zug erzeugt Gegenzug, der Mensch zieht weil der Hund zieht und der Hund zieht immer mehr dagegen. Der Hund kann diesen Kreislauf nicht lösen, das kann nur der Mensch.
Meistens kann ein Hund sich auch nicht konzentrieren. Man kommt aus der Haustür und schon soll der Hund, ohne sich ausgepowert oder gelöst zu haben, locker an der Leine gehen. Die Leinenführigkeit sollte immer nur zwischendurch geübt werden, zuerst darf der Hund laufen und schnuppern, dann wieder 10 Minuten üben u.s.w.. Erst, wenn das immer besser funktioniert, wird es irgendwann gefestigt sein und der Hund läuft immer und überall an lockerer Leine. Üben, egal was, sollte man nie im Ernstfall sondern immer entspannt und gezielt.

Viel Erfolg..
Ellen Mayer
www.lesloups.de
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