An der Leine ziehen

Leinenführigkeit ❯ Leinenzug
daniela22 schrieb am 05.05.2016
Ich habe drei Havaneser, einer davon ist fast immer auf Zug an der Leine, habe schon alles Mögliche versucht, was so in den Hundeschulen angeboten wird (stehen bleiben, Richtung wechseln, alleine mit dem Hund üben usw.), nichts hilft. Jetzt ist schon so, dass zwei von den dreien sehr stark ziehen. Vielleicht gibt es noch einen "Trick", den ich ausprobieren könnte?
1 Antwort
Guten Tag,
stehen bleiben und Richtung wechseln geht gar nicht. Allein mit dem Hund üben hat keinen Sinn, weil Sie ja drei haben und "ausprobieren" geht gar nicht. Wenn Sie etwas haben einreißen lassen, nämlich das Ziehen, dauert es mindestens so lange es wieder herauszubekommen. Man muss es wochenlang üben, immer wieder, stur bleiben und nicht aufgeben. Allerdings muss es auch das Richtige sein.
Beginnen Sie Ihren Hund zu beschützen und zu führen. Hunde versuchen von uns wegzuziehen, wenn sie uns nicht zutrauen, mit einer Situation klar zu kommen. Sie ziehen auch, wenn wir sie an der Auszieh-Leine haben oder nur Gassi ohne Beschäftigung gehen.
Bauen Sie Vertrauen auf: Ich spreche hier von Hund - üben Sie es mit den dreien:
Ab sofort führen Sie: Der Hund geht an der Leine HINTER Ihren Füßen, sie gehen niemals auf einen Hund oder einen Menschen zu. Meistens liegt es am fehlenden Vertrauen zu uns. Sie vermitteln Ihrem Hund Sicherheit, indem Sie ihn immer beschützen. Schutz gibt es in allen Strukturen mit Eltern, Lehrern und Chefs – die guten machen uns sicher und gelassen, wir wissen, was wir tun sollen.
Fremde fassen Ihren Hund vorerst nicht an und Sie vermeiden es, dass der Mensch Ihren Hund ansieht. Sie gehen Bogen und Kreise und lassen Ihrem Hund Zeit, sich – unter Ihren Schutz und an der Leine – in Ruhe anzunähern. Grundsätzlich ist Ihr Hund HINTER Ihren Füßen und wichtig: IHR KÖRPER IST OHNE AUSNAHME IMMER DAZWISCHEN!!!! Eine Hund an Hund-Begegnung geht grundsätzlich schief. Gehen Sie auch in die andere Richtung oder schirmen Sie ihn am Rand ab. Er sollte nichts mehr zu „erledigen“ haben – Sie führen und geben Richtung und Verhalten an.
Bei Ihnen ist es vielleicht auch das Problem, dass Sie zu lange in die Situation hineingehen. Rufen Sie früher ab, leinen Sie früher an, seien Sie immer vorausschauend und ein bisschen fixer als Ihr Hund.
Nehmen Sie Menschen, die Ihnen entgegenkommen, als „Übung“. Zeigen Sie Ihrem Hund, dass sie seine Furcht ernstnehmen. Alle Hunde in meinem Training haben es geschafft, als die Besitzer mit dem Schutzprogramm angefangen haben. Genauso gehen Sie an unbekannte Dinge heran – umkreisen unter Ihrem Schutz, mit Ihrem Körper dazwischen (!) gern ein Leckerchen, wenn es klappt – lassen Sie sich bitte viel Zeit, nicht nur „probieren“.
Nach einer Weile wird Ihr Hund schon selbst an Ihre andere Seite gehen, weil er sich dort wohl fühlt und auf Ihren Schutz vertraut – das ist für Sie ein tolles Gefühl!
Es wäre auch toll, wenn Sie nicht nur „Gassi-gehen“, sondern Ihren Hund geistig trainieren und beschäftigen, damit er sich nicht langweilt. Hierzu finden Sie alles auf meiner
Homepage: www.hundimedia.de
Bücher „Spiel und Spaß mit Hund“ und „Mehr Spiel und Spaß mit Hund“ Film: „Der Weg ist das Ziel: 222 Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen.
Gehen Sie stur die ersten 10 Minuten HINTER Ihren Füßen. Dann alle SITZ, Leinen lang oder frei, zurückrufen nach 10 Minuten, an die Leine HINTER die Füße FUSS und so weiter...
Viele Grüße
Inge Büttner-Vogt


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